Neidenfels Wirt begegnet Luchs im Pfälzerwald
Luchse sind sehr scheue Zeitgenossen. Eine der großen Katzen in freier Wildbahn zu Gesicht geschweige denn vor die Kamera zu bekommen, braucht sehr viel Glück. André Distel, Pächter des Waldhauses Lambertskreuz im Pfälzerwald, konnte so einen Schnappschuss landen.
André Distels Arbeitsweg führt ihn durch den tiefsten Pfälzerwald. Er ist Pächter des Waldhauses Lambertskreuz, erreichbar für ihn über einen Wirtschaftsweg von Neidenfels (Kreis Bad Dürkheim) aus. Mitten im Wald erspäht er am Freitag am Wegrand einen seltenen Gast: einen Luchs. „Ich hatte erst gedacht, es wäre ein Hund“, sagt Distel. Als er mit seinem Auto dem Tier näherkommt, türmt es ins Unterholz. Kurz darauf macht der Weg eine Biegung. Distel hält hinter der Kurve an und geht ein paar Schritte den Weg zurück, um mit gezücktem Handy sein Glück zu versuchen. Und tatsächlich: Die große Katze sitzt an gleicher Stelle am Wegesrand und betrachtet seine Umgebung. Schnell richtet das Tier seinen Blick auf Distel, beobachtet ihn, bleibt aber ruhig sitzen. Er kann den Moment auf Video bannen, bevor Tier und Mensch wieder ihrem jeweiligen Tagwerk nachgehen.
„Es ist das erste Mal, dass ich einen Luchs gesehen habe“, sagt der Wirt. Er wisse, dass sich die Tiere im Wald aufhalten. Seit 2016 wurden im Pfälzerwald Luchse ausgewildert, damit sich die Tiere mit den markanten Pinselohren wieder dort ansiedeln. Einen zu Gesicht zu bekommen ist laut Distel aber schwer. Sie sind sehr scheu und darüber hinaus sehr gut getarnt. „Das war ein ganz tolles Erlebnis!“ Doch er sollte nicht der einzige sein, dem an diesem Tag ein Luchs begegnet. Am Abend hatte auch ein Mitarbeiter ein kleines Stelldichein mit einem – womöglich dem gleichen – Tier im Wald.
