Pirmasens Über die Außenbahnen geknackt

Siebenmal jubelte Rieschweiler, hier nach Frederic Starks (rechts) 2:0.
Siebenmal jubelte Rieschweiler, hier nach Frederic Starks (rechts) 2:0.

«RIESCHWEILER-MÜHLBACH.» Für die einen war’s eine deftige Auswärtsschlappe, für die anderen ein Kantersieg: Mit 0:7 (3:0) unterlag der SC Hauenstein im Kellerduell und Kreisderby der Fußball-Verbandsliga bei der SG Rieschweiler. Die Gastgeber schossen sich gegen das Schlusslicht den Frust der vergangenen Wochen von der Seele und hätten noch höher gewinnen können.

Anscheinend ist der neue Kunstrasenplatz in Rieschweiler ein Garant für viele Tore: Bei allen vier Spielen seit der Einweihung Ende September gab es immer mindestens sechs Tore zu sehen. Doch im Gegensatz zum Pokalspiel gegen Steinwenden (3:4) und den beiden Liga-Schlappen gegen Morlautern (0:6) und Waldalgesheim (1:6) war gestern Rieschweiler mal an der Reihe, den Platz als Sieger zu verlassen. Im Duell Vorletzter gegen Letzter war die SGR eindeutig das bessere Team – im Vorfeld so nicht unbedingt zu erwarten. „Wichtig war für uns heute, dass wir von Beginn an hellwach waren, Hauenstein sehr früh attackiert und damit zu Fehlern gezwungen haben“, begründete SGR-Trainer Björn Hüther den klaren Heimerfolg: „Wir haben sehr gut über die Außen kombiniert und dadurch die Dreierkette Hauensteins oft ausgespielt.“ Schon nach drei Minuten gingen die Gastgeber mit 1:0 in Führung, als Tobias Leonhard seinen Sturmpartner Maximilian Buchholz in Szene setzte, der mit einem Flachschuss ins lange Eck traf. Nach einem erneuten Pass Leonhards, der Mittelfeldspieler Frederic Stark auf der linken Seite einsetzte, erhöhte Stark mit einem gekonnten Heber über Hauensteins Torwart Fabian Titz hinweg auf 2:0 (10.). Und Rieschweiler blieb am Drücker, kombinierte sehr gut, bekam aber auch von den SCH-Spielern den Platz dazu. Auch das 3:0 für die Heimelf (20.) wurde über Außen eingeleitet: Maximilian Decker ging rechts durch, passte scharf nach innen, sodass Sturmpartner Buchholz am langen Pfosten den Ball nur noch einschieben musste. Marko Eiermann, Trainer des SC Hauenstein, saß nach dem Schlusspfiff noch lange regungslos auf der Gästebank, war erst langsam zu einer Aussage zum Spiel zu bewegen. „Wir sind nicht nach Rieschweiler gefahren, um uns so zu überfahren lassen. Doch meine Spieler waren in vielen Situationen einfach zu grün, haben sich in vielen Zweikämpfen nicht entscheidend durchsetzen können“, stellte Eiermann ernüchtert fest: „Rieschweiler ist halt eine ausgebuffte Verbandsliga-Mannschaft mit vielen Routiniers, die uns oft haben alt aussehen lassen.“ Hauenstein hatte vor der Pause nur eine gefährliche Möglichkeit, als Mittelstürmer Kevin Rose den Ball nicht richtig traf und verzog (43.). Nach dem Seitenwechsel setzte Rieschweiler das Toreschießen fort. Zum 4:0 (48.) traf Leonhard, der sich nach einer Einzelaktion durchsetzte. Das 5:0 für die SGR fiel nach einem Angriff über die rechte Seite, als Decker fast von der Toraußenlinie nach innen passte und Bastian Brauner einschob. „Wenn wir heute alle unsere Chancen reinmachen, geht es noch höher aus“, sah SGR-Trainer Hüther viele gekonnte Spielzüge seiner Truppe und fügte hinzu: „Das Ergebnis und die Art und Weise, wie wir gespielt haben, geben uns Auftrieb für die kommenden Spiele.“ Janik Greinert (84.) erhöhte auf 6:0, Decker mit einem Foulelfmeter auf 7:0 (88.). „Wir haben heute auch dieser Höhe verdient verloren“, erkannte Hauensteins Trainer Eiermann die starke Leistung Rieschweilers neidlos an. So spielten sie SG Rieschweiler: Zimmermann - Stemmler, Frank (59. Kolb), Greinert, Felix Decker - Stark (70. Dausmann), Ohlinger, Brauner (62. Megel), Maximilian Decker - Buchholz, Leonhard. SC Hauenstein: Titz - Jung, Burkhard, Schaefer (21. Port) - Cartharius, Leiniger, Weishaar (65. Scherer), Roth - Riggers (46. Schönborn), Rose, Weiler.

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