Pirmasens Alle Ziele erreicht

Pirmasens

. „Das war eine der erfolgreichsten Saisons der vergangenen 30 Jahre“, schwärmte Manfred Hoffmann, einer von drei FKP-Präsidenten, Minuten nach dem 2:0 am letzten Spieltag gegen Eintracht Trier. Ein Sieg, mit dem die Feierabendkicker letztlich sogar fünf Punkte Vorsprung auf den FC Nöttingen hatten. Jene Nöttinger schienen nach dem 29. Spieltag, als sie nach zweifelhaften Schiedsrichterentscheidungen Pirmasens mit 1:0 geschlagen hatten, nicht mehr vom rettenden 14. Platz zu verdrängen zu sein. Sechs Punkte lagen die Badener vor den Südwestpfälzern bei nur noch fünf ausstehenden Spieltagen, in denen neben Koblenz noch Aufstiegsanwärter Saarbrücken und die in Rückrunde erstarkten Trierer nach Pirmasens kamen und noch Auswärtsspiele beim Tabellenvierten Kaiserslautern und beim SV Waldhof Mannheim anstanden. Hoffmann: „Nach Nöttingen war ich deprimiert. Ich dachte, das war’s.“ Doch die von Trainer Peter Tretter auch psychologisch gut geführte Mannschaft reagierte auf diese herbe Enttäuschung hervorragend und stellte zunächst einmal mit einem 4:0 gegen den Drittletzten, die TuS Koblenz, klar, dass mindestens drei Teams (Koblenz, Baunatal und Zweibrücken) die Saison hinter ihnen beenden werden. Es folgte ein 1:0-Sieg in der ehemaligen Bundesliga-Arena in Mannheim gegen die im Hinspiel noch klar überlegenen Profis des SV Waldhof. Begeisternd dann die Leistung im Heimspiel vor offiziell 3044 Zuschauern gegen den späteren Vizemeister 1. FC Saarbrücken, als der FKP bis zur 86. Minute 2:1 führte, in einer denkwürdigen Schlussphase aber noch mit 2:4 unterlag. Doch auch diesen Rückschlag steckte der FKP weg und gewann hochverdient im Fritz-Walter-Stadion gegen den FCK II mit 1:0 durch ein Tor von Felix Bürger. Da Nöttingen zeitgleich verlor, reichte im abschließenden Match gegen Trier ein Remis. Tore von Jannik Sommer und Patrick Freyer brachten einen 2:0-Sieg und den fünftletzten Platz, der – da in der 3. Bundesliga kein aus Südwestverein in die Regionalliga abstieg – bereits vor den Aufstiegsspielen von Offenbach und Saarbrücken den Ligaverbleib bedeutete. „Wir haben eine charakterstarke Mannschaft, die eine super Rückrunde gespielt hat“, betonte Hoffmann, der mit dem Zuschauerschnitt (knapp 1300) ebenfalls sehr zufrieden war. Auch der Saisonstart war mit sieben Punkten aus den ersten drei Spielen – darunter das 3:0 gegen Meister Kickers Offenbach – fabelhaft, doch dann stellte sich die Konkurrenz auf den Pirmasenser Konterfußball ein. Und es wurde deutlich, dass der FKP – auch weil Dennis Gerlinger und Patrick Freyer wochenlang ausfielen – noch ein, zwei gute Stürmer fehlten. Goldrichtig dann die Winter-Transfers von Teammanager Andreas Kamphues, der vom finanziell darbenden SVN Zweibrücken Linksaußen Jannik Sommer (acht Tore in 14 Ligaspielen für den FKP) und den starken Sechser Adam Bouzid holte. Da zudem Mittelstürmer Benjamin Auer nach zweieinhalb Jahren Fußball-Pause mit 34 noch ein sehr beachtliches Comeback feierte, war das Team um Kapitän und „Zehner“ Sebastian Reinert vorne nun richtig gut besetzt. Und defensiv hatte es schon vorher meist prima geklappt. In 15 Liga- und allen fünf Verbandspokalspielen blieb der FKP ohne Gegentor. „20-mal zu null“, sangen nach dem letzten Abpfiff, intoniert von Abwehrchef Marco Steil, die Spieler stolz. An Steils Seite wächst in Alexander Heinze ein großes Innenverteidiger-Talent heran. Auch für die beiden Außenverteidigerpositionen hat der FKP mit Karsten Schug, Mathäus Gornik, Sascha Hammann und Simon Maurer absolut regionalligataugliches Personal. Auf der Sechs räumten zuletzt stets David Becker und Bouzid zuverlässig ab; Attila Baum verletzte sich nach neun Spieltagen schwer, will nächste Runde wieder angreifen. Kurios, dass verletzungsbedingt gleich fünf Torhüter zum Einsatz kam. Da Auer, Sommer und Gerlinger nächste Runde nicht mehr zur Verfügung stehen, ist Kamphues aber nun wieder auf Stürmersuche. Keine leichte Aufgabe ...

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