Pirmasens Arie im Tonstudio und Schlägerei auf der Toilette: So laufen die Dreharbeiten zu Jimmy Blond 2:
„Im Sommer geht es etwas schleppender voran, da viele Darstellerinnen und Darsteller wegen ihres Urlaubs nicht verfügbar sind. Aber so langsam nehmen wir wieder Fahrt auf“, sagt Torsten Groh, der Produzent und Hauptdarsteller des neuen 707-Streifens, der auch das Drehbuch geschrieben hat. Es ist bereits der zweite Film, der zum großen Teil von Mitarbeitern des Krankenhauses getragen wird.
Die Musik der James-Bond-Filme war von Anfang an ein prägendes Stilmittel. Nicht nur das bekannte James-Bond-Thema, das seit 1962 jedes Bond-Abenteuer begleitet, auch die restlichen Stücke aus den Soundtracks sind oft ein Fest für die Ohren. Als Produzent der Jimmy-Blond-Filme ist es für Groh ein Anliegen, auch das musikalische Niveau für „Snowblind“ zu steigern. Schon vor über drei Jahren hatte er die Idee, für Jimmy Blond eine dramatische Szene, die während einer Opernaufführung spielt, zu schreiben. Grundlage für die Szene sollte eine seiner Lieblingsopern sein – Tosca.
Musiklehrerin und Sängerin im Tonstudio
„Mir kam sofort der Gedanke, dass wir hier keine Musik aus der Retorte nehmen können. Ich wollte eine Sopranistin aus der Umgebung von Pirmasens, die die Arie professionell, extra für unseren Film, aufnehmen sollte. Die Frau, die man Film auf der Bühne sieht, deren Stimme sollte auch zu hören sein. Ich rief damals Simone Helfrich-Mitter an, von der ich zuvor schon wochenlang eine CD mit Stücken aus Oper und Operette rauf und runter hörte.“ Es war Torsten Groh damals schon sehr schnell klar, dass sie für diese Szene, und vor allem für das zu singende, sehr anspruchsvolle Stück „Vissi d’arte“ die erste Besetzung wäre. Sie sagte zu. Viele kennen sie als Musiklehrerin des Hugo Ball Gymnasiums. Sie hat allerdings auch eine beachtliche Gesangskarriere vorzuweisen. Wer mehr über die Künstlerin erfahren möchte, findet weitere Infos unter www.la-diva.de.
In der Woche vom 22. bis 26. Juli entstand dann unter der Aufnahmeleitung von Jürgen Losigkeit in dessen Atlas-Tonstudio in Oberotterbach die Aufnahme „Vissi d’arte“, gesungen von Simone Helfrich-Mitter exklusiv für den Film „Jimmy Blond 707 – Snowblind“. Und Torsten Groh verspricht schwärmend ein Gänsehauterlebnis. Helfrich-Mitter übernahm die Kosten der Aufnahme als Spende für den Film, dessen Reinerlös an das Hospiz Haus Magdalena in Pirmasens gespendet wird. Torsten Groh möchte übrigens noch mehr „hohe Kunst aus Pirmasens“ in seiner Produktion zeigen. Was genau, verrät er aber noch nicht.
Vor dem Schlägerei-Dreh steht hartes Training
Während in Oberotterbach ein Stück Musikgeschichte für Jimmy Blond geschrieben wurde, fanden in der BBS in Pirmasens körperlich herausfordernde Szenen statt. „Unser Regisseur Michael Scherpf brachte uns diesen Sommer so richtig ins Schwitzen. Als ich ihm die fertige geschriebene Szene einer wilden Schlägerei zukommen ließ, schickte er uns erstmal ins Training“, erzählt Groh. Das Training fand in der Turnhalle des TVP statt. „Immer wieder exerzierten Daniel Keilhauer und ich Schläge, Tritte, Sprünge. Und unser Regisseur machte Probeaufnahmen davon, die wir dann sichteten, um daraus eine entsprechende Kampfchoreographie erarbeiten zu können“, schildert Groh das Vorgehen. Ein paar Tage später ging es dann zur BBS Pirmasens, wo die eigentliche Szene in der Toilettenanlage gedreht wurde. Zwei Spiegel und ein Waschbecken gingen dabei zu Bruch, die kurzerhand von der Firma Hornbach kostenfrei, ebenfalls als Spende, ersetzt wurden.
Der Dreh musste immer wieder unterbrochen werden, um den Darstellern das richtige Make-Up zu verpassen. Torsten Groh lobt hier vor allem Aileen Schön, die im wahren Leben als Pflegefachkraft im Städtischen Krankenhaus Pirmasens arbeitet: „Sie hat uns professionell geschminkt und musste zudem viel Geduld mit uns haben. Auch unser Regisseur, Michael Scherpf, hat eine wirklich tolle Arbeit abgeliefert und die Szene souverän inszeniert.“