Pirmasens Aus 40 Metern getroffen, aus elf Metern nicht

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WETZLAR. Einmal mehr in dieser Saison vergab der FK Pirmasens einen Elfmeter. Und das kostete den FKP im Fußball-Regionalligaspiel beim SC Teutonia Watzenborn-Steinberg zwei Punkte. Statt in der 51. Spielminute 2:0 in Führung zu gehen, fingen sich die Schuhstädter zehn Minuten vor dem Ende noch den Ausgleich zum 1:1-Endstand ein – RHEINPFALZ am SONNTAG informierte. Trotzdem bleibt der FKP auf einem Nichtabstiegsplatz.

Das 1:1 fiel bezeichnenderweise per Elfmeter. Der angebliche Übeltäter beim FKP war Yannick Osee. „Ich wollte den Ball wegspielen, habe weder Ball noch Gegner getroffen, doch der hat sich geschickt fallenlassen“, beschrieb der junge Verteidiger, der bis zu diesem Zeitpunkt anstelle des erkrankten Manuel Grünnagel die rechte Abwehrseite erfolgreich beackerte, die Szene, als der quirlige Jonatan Kotzke clever einfädelte. Den Strafstoß hämmerte der Ex-Offenbacher Markus Müller rechts oben ins Netz. „Kein Vorwurf an Yannick, er muss da einfach wegbleiben. Ansonsten machen das die Jungen richtig gut“, lobte der fehlerlose Abwehrchef Marco Steil seinen Mannschaftskameraden dennoch. Steil war es auch, der den Elfmeter für sein Team herausholte. Dominik Rohracker hatte eine Ecke von links in den Strafraum gezirkelt, wo der lange FKP-Innenverteidiger auf dem Weg zum Ball von Marin Vidosevic umgerissen wurde. Der Pfiff des guten Referees Tobias Döhring erfolgte prompt. Can Özer legte sich den Ball zurecht, scheiterte aber mit seinem Schuss ins rechte Eck – dort hatte er eine Woche zuvor noch den 3:2-Siegtreffer gegen Hoffenheim II erzielt –, an Watzenborns Keeper und Mannschaftskapitän Yannik Dauth. „Der war halbhoch geschossen, das war nicht gut“, sagte Özer, der ebenso wie Sturmpartner Charles Rugg viel rackerte, aber wenig Akzente setzen konnte. Zu diesem Zeitpunkt führten die Pirmasenser dank eines Kunstschusses von Dominik Rohracker mit 1:0. Der trickreiche Bayer im FKP-Trikot, der wie seine Mittelfeldkollegen Sebastian Reinert und Adam Bouzid weite Wege ging, überwand Dauth mit einem Schuss aus gut 40 Metern (48.). „Ich habe gesehen, dass der Torwart zu weit vor dem Kasten stand, da hab’ ich das einfach mal versucht“, erzählte Rohracker, der nach einem „Pferdekuss“ in der 69. Minute durch den glücklosen Patrick Freyer ersetzt wurde. Kaum Höhepunkte erlebten die rund 400 Zuschauer, darunter 50 Pirmasenser, in der ersten Halbzeit. Da widerlegten die elf Pirmasenser Kicker die Mutmaßung ihres Trainers Peter Tretter, der noch vor dem Anpfiff geargwöhnt hatte: „Die Jungs scheinen mir nicht ganz wach zu sein.“ Waren Sie aber, vor allem in der Defensive. Bis zum Pausenpfiff ließ der FKP nur einen gefährlichen Schuss der Gastgeber zu. Der Kroate Vidosevic hatte für die in der Offensive ideenlosen Watzenborner aus 30 Metern abgezogen und FKP-Keeper Daniel Kläs zu einer Glanzparade gezwungen (40.). Die Pirmasenser kamen bei Kontern zwar mehrfach zielstrebig in den Strafraum, hatten beim Abschluss aber Ladehemmung – wie Özer nach Angriffszug über Reinert und Sascha Hammann (24.). Vier Minuten vor der Pause spielte Rohracker Osee fein frei, doch Osee entschied sich zu flanken, statt zu schießen. Die gleiche schlechte Idee hatte Rugg nach 65 Minuten. „Der muss doch abschließen“, ärgerte sich Tretter, dass der Amerikaner im anschließenden Dribbling den Ball verlor. Beinahe hätte der FKP sogar noch verloren. Alexander Heinze ermöglichte in der 90. Minute mit einem Tritt über den Ball Watzenborns Marcel Avdic eine Topchance, doch Kläs parierte bravourös. Weniger gut die Abschläge des Winzlers, von denen gleich drei im Seitenaus landeten. Nächsten Samstag kommt Schlusslicht Nöttingen auf die Husterhöhe.

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