Pirmasens Aus der Hochburg des Chorgesangs

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Am Sonntag starteten die Rosenberger Musiktage zum 21. Mal auf dem Rosenberg in Waldfischbach-Burgalben traditionell mit einem Konzert in der Wallfahrtskirche. Zu Gast war der Männerchor „Cäcilia“ Lindenholzhausen aus der Nähe von Limburg an der Lahn, einer der renommiertesten Chöre des Landes.

Die Sänger waren nicht das erste Mal auf Maria Rosenberg und so waren die etwa 100 Besucher gespannt auf das diesjährige Programm. Geistliche und weltliche Lieder hatte der a cappella singende Männerchor unter der Leitung von Matthias Schmidt für seinen Auftritt vorbereitet. Nach dem Einzug in die Kirche stellten sich die 39 Sänger im Altarraum auf und sangen mit ihren ausgefeilten Stimmen als erstes das herrliche „I Will Praise Thee O Lord“ von Knut Nysted. Danach begrüßte Pfarrer Volker Sehy, Direktor von Maria Rosenberg, den Chor und sprach von dem gewaltigen „Männerchorgesang aus voller Kehle und mit ganzer Seele“, was für das komplette Konzert galt. Jedes der folgenden Lieder wurde vor der Aufführung von einem Chormitglied den Zuhörern vorgestellt. Ergreifend schön war das „Domine, pacem da nobis“ von Jakob Christ, das vor allem als Friedensbitte für die Welt gesungen wurde. Herrlicher Chorgesang erklang auch beim „Sanctus aus der Deutschen Messe“ von Franz Schubert; ebenso bei der Komposition „Ich bete an die Macht der Liebe“ von Dimitri Bortniansky. Aus der Zeit der Romantik war das ergreifende Graduale „Gnädig und barmherzig“ von August Eduard Grell zu hören. Das Spiritual „All Night And All Day“, das das Schicksal der Sklaven in Amerika zum Inhalt hat, wurde teils solistisch gesungen. Fantastisch erklang unter anderem das Lied von der Sage über „Vineta“, einer in der Ostsee untergegangenen Stadt, deren Kirchenglocken noch heute zu hören seien. Als der Chor vor zwei Jahren schon einmal auf dem Rosenberg war, konnten die weltlichen Chorwerke im Freien vor der Wallfahrtskirche gesungen werden. Leider spielte dieses Jahr das Wetter nicht mit und so verzauberten die Sänger nach einer Pause die Zuhörer mit weltlichen Liedern in der Wallfahrtskirche. Da wurde unter anderem das „Rheinische Fuhrmannslied“ von Paul Zoll vorgestellt und über das schwedische Hochzeitsfest im „Bröllopsgarden“ besungen, bei dem eine Polka getanzt wird. Das Lied „Unter der Linde“ von Mathieu Neumann (1867-1928) hat etwas mit dem Ort Lindenholzhausen zu tun, denn dort wurde Komponist Neumann 1926 zum Wertungsrichter ernannt. Weiterhin war zu erfahren, dass Lindenholzhausen heute 3000 Einwohner hat, wovon 400 in elf verschiedenen Chören mitsingen und somit als größtes Sängerdorf der Welt gilt. Die fröhliche und exzellent artikulierende Männersangesgruppe erfreute die Besucher noch mit einer ganzen Reihe weltlicher Lieder wie „Musikanten wollen wandern“, „Die alten Straßen noch“, „Loch Lomond“, eine tragische Geschichte aus Schottland. Nach frenetischem Beifall gab es als Zugabe „Es geht bald zu Ende der heutige Tag und wünsche von Herzen euch gute Nacht“. Infos Fortgesetzt werden die 21. Rosenberger Musiktage am Sonntag, 28. Mai, 19 Uhr, mit einem Konzert des „Athos Ensembles“, in dessen Mittelpunkt Claudio Monteverdis „Missa a quattro voci da cappella“ steht. Der Eintritt kostet 15 (ermäßigt zwölf) Euro.

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