Pirmasens Brunnen sprudeln zwei Stunden weniger

Der Schloßbrunnen wird künftig bereits um 20 Uhr abgeschaltet.
Der Schloßbrunnen wird künftig bereits um 20 Uhr abgeschaltet.

Die 19 Brunnen der Stadt werden künftig kürzer sprudeln. Davon erhofft sich die Stadt eine Energieersparnis.

In Pirmasens startet in Kürze die Brunnensaison. Beim Wirtschafts- und Servicebetrieb (WSP) laufen die Vorbereitungen, um die insgesamt 19 Anlagen im Stadtgebiet und den Ortsbezirken aus dem Winterschlaf zu holen. Die Laufzeit der Anlagen wird in diesem Jahr um täglich zwei Stunden verkürzt. Die Brunnen sprudeln künftig zwischen 9 und 20 Uhr. Bisher wurden die Wasserspiele erst um 22 Uhr abgeschaltet. Außerdem sollen die beiden größten Brunnen auf dem Schloß- und Exerzierplatz bei Dauerregen vorübergehend abgeschaltet werden.

Die Maßnahmen sind das Ergebnis einer Analyse aus dem vergangenen Sommer, bei dem die Verwaltung nach weiteren Einsparpotenzialen beim Energieverbrauch gesucht hatte. In diesem Zug wurde bereits das Aggregat des Schloßbrunnens durch eine moderne Pumpensteuerung ausgetauscht, die deutlich weniger Strom verbraucht als das Vorgängermodell. Dieses stammte noch aus der Mitte der 1980er-Jahre. Durch das Maßnahmenbündel verspricht sich die Stadtverwaltung jährliche Einsparungen von knapp 25.000 Kilowattstunden Strom und damit rund 10.300 Euro. Durch die tägliche Verkürzung der Laufzeiten um jeweils zwei Stunden zwischen Anfang Mai und Oktober werden etwa 22.000 Kilo Co2 vermieden.

70 Kubikmeter Wasser rauf und runter

In der Stadt Pirmasens gibt es – inklusive der sieben Ortsbezirke – insgesamt 19 Brunnen. Die größte Anlage ist der Schloßbrunnen. Zusammen mit dem gleichnamigen, rund 2250 Quadratmeter großen Platz vor dem Alten Rathaus bildet der Brunnen das Herz der Fußgängerzone. Die sogenannten „Ramba-Treppen“ führten früher vom Platz hinauf zum landgräflichen Schloss, das nach dem Tod des Stadtgründers Landgraf Ludwig IX. geschliffen wurde. Die um den Brunnen geschwungene Treppenanlage hält die Erinnerung an die Vergangenheit wach. Heute thront an dieser Stelle die katholische Pfarrkirche St. Pirmin, die dem Namensgeber der Stadt, dem Heiligen Pirminius (ein Wandermönch) geweiht ist.

Die imposante Treppenanlage mit 92 Stufen überwindet einen Höhenunterschied von knapp 14 Metern. Das Bauwerk (verkleidet mit Mainfränkischem Sandstein) wurde im Juni 1984 eingeweiht. Der Landgraf hätte an den Kaskaden und Wasserspielen, die das Gefälle nutzen, seine Freude gehabt. Rund 70 Kubikmeter Wasser werden während der Betriebszeiten hochgepumpt und ergießen sich dann wieder gen Tal. Der Schloßbrunnen verbraucht rund 440 Kubikmeter Wasser pro Jahr. Im Vergleich dazu: Der Johannesbrunnen vor der gleichnamigen Kirche verbraucht im Schnitt 78 Kubikmeter Wasser im Jahr.

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