Pirmasens „Coup kurz vor Schluss wär’ nicht schlecht“

Heute erste Wahl beim FK Pirmasens: Ricky Pinheiro (links), in dieser Szene vom Ruhbank-Blitzturnier attackiert vom Hauensteiner
Heute erste Wahl beim FK Pirmasens: Ricky Pinheiro (links), in dieser Szene vom Ruhbank-Blitzturnier attackiert vom Hauensteiner Marius Schäfer. Der Ex-Wormser soll bei »die Klub« Führungsaufgaben übernehmen.

«PIRMASENS.» Ein später Geniestreich Marke Christian Grimm? Gerne. Es darf aber auch ein gar noch späterer Flankenlauf Florian Bohnerts sein, den ein Teamkamerad zum Siegtreffer veredelt. Peter Tretter hätte da wahrlich nichts einzuwenden, sollte eine Auswechslung zum Coup kurz vor Schluss führen. Denn: „Nuancen werden entscheiden“, so schätzt der FKP-Coach die Auftakt-Partie ein. Regionalliga-Rückkehrer FK Pirmasens erwartet heute (Anstoß 14 Uhr) im Stadion Husterhöhe das Team von Astoria Walldorf.

Bei Grimm wird es für die volle Distanz noch nicht reichen. Auch Neuzugang Bohnert hat noch aufzuholen. Dass beide vom Anpfiff weg Dampf machen und später weichen, das ist aber möglich – ebenso wie das Szenario, einen oder beide in der Schlussphase ins Rennen zu schicken. Neun der elf Positionen hat Tretter im Stillen schon besetzt. „Mal abwarten“, sagt er mit Blick auf die Formation, die das erste Saison- und Heimspiel in der alten und neuen Umgebung Regionalliga angehen wird. Zwei Personalien hat Tretter gestern schon im RHEINPFALZ-Gespräch festgeklopft: Benjamin Reitz wird das Tor hüten. Und in Person von Ricky Pinheiro wird ein weiterer Neuer auflaufen. Vom Routinier, der aus Worms gekommen ist, erwartet Tretter einiges: Er soll eine Führungsrolle spielen, zudem das kreative Moment stärken. In der Kreativabteilung wirbelt bekanntlich Grimm – sofern er fit ist. Er aber hat nach zehntägiger Pause noch einiges aufzuholen. Gleiches gelte für Florian Bohnert. Der luxemburgische Auswahl-Spieler, von der U23 des FC Schalke 04 gekommen, hat wegen einer Verletzung ein Jahr lang kaum gespielt. Da fehlt es auch noch ein wenig an der Bindung zu seiner neuen Elf, die sich heute in erster Linie aus bekannten Gesichtern zusammensetzen wird. Klar, dass das heutige Aufgebot weitgehend aus der Aufsteiger-Mannschaft der Oberliga-Runde bestehen wird. Gegen Walldorf erwartet Tretter eine „ganz enge Kiste“. Als „Gegner auf Augenhöhe“ sieht der FKP-Coach die Mannschaft von Matthias Born an, laut Tretter ein höchst angenehmer Vertreter seiner Zunft, „den ich sehr schätze“. Astoria hat mit den Abgängen von Torjäger Marcel Carl (1. FC Saarbrücken) und Kapitän Timo Kern (Waldhof Mannheim) Führungsspieler verloren. Nicht mehr dabei ist der in die Reserve gerückte Ex-Hauensteiner Nico Hillenbrand. „Aber die haben hoffnungsvolle junge Leute etwa vom KSC geholt“, verweist Tretter auf eine neuerliche Verjüngungskur beim Gegner. In Walldorf gelandet ist bekanntlich auch Oliver Seitz, bis im Mai noch die Nummer zwei im Tor des Oberliga-Vizemeisters. Seitz wird allerdings beim Wiedersehen mit den Kameraden wohl auf der Bank sitzen. Entscheidend wird heute sein, welche der beiden Mannschaften die äußeren Bedingungen besser verkraftet. Leider habe es nicht geklappt, das Spiel auf den frühen Abend zu verlegen, bedauerte Tretter gestern. Die vorgeschlagene Anstoßzeit 18 Uhr habe Walldorf nicht behagt. „Wir wären gern dem Spiel des FCK aus dem Weg gegangen. Dass die gleichzeitig spielen und das im Fernsehen übertragen wird, das kostet uns sicherlich so einige Zuschauer“, so der Trainer. Die, die kommen, dürfen kein fußballerisches Feuerwerk, kein Spektakel vom Anpfiff weg erwarten. Denn es sei auch entscheidend, wer seine Kräfte besser einzuteilen verstehe, so Tretter. Möglichst lange ohne Gegentor bleiben – und vielleicht sticht ja ein Joker. Indes räumt der Trainer vorm Saisonaufgalopp auch unumwunden ein: „Es wäre schon okay, wenn wir zumindest nicht verlieren.

x