Kommentar Das Insolvenzverfahren von Schenk hat eine enorme Tragweite
Manfred Schenk war über Jahrzehnte ein erfolgreicher Geschäftsmann. Erfolg schafft Neider. Und am Unternehmer Schenk scheiden sich die Geister. Der Geschäftsmann gilt als streitbar und scheut es nicht, vor Gericht zu ziehen. Das Edeka am Landauer Tor in Pirmasens gäbe es nicht, wenn er damals nicht juristisch gegen die Stadt vorgegangen wäre. Gleichsam ärgern sich viele, dass mit seinem Namen die stinkende Klärschlammtrocknung bei Fehrbach verbunden ist. Es ist ein nach wie vor umstrittenes Projekt. Manfred Schenk polarisiert. Nicht wenige dürften sich klammheimlich freuen, dass er nun mit einer Insolvenz zu kämpfen hat. Die Forderung von über 100 Millionen Euro ist Wasser auf die Mühlen von Schenks Gegnern. Er mag nicht ganz unverschuldet in diese Situation gekommen sein. Aber für Häme und Spott taugt die ganze Misere nicht. Wenn es Schenk und seinem Insolvenzverwalter nicht gelingt, den Karren aus dem Dreck zu ziehen, könnte es viele Verlierer geben, beispielsweise die Angestellten Schenks, die um ihren Job fürchten. Unter Schenks Gläubigern sind auch Firmen. Wenn sie das ausstehende Geld nicht bekommen, könnten auch dort Arbeitsplätze gefährdet sein. Wenn Schenk angefangene Projekte wie das Seniorenheim an der Zweibrücker Straße nicht beenden kann, droht eine Bauruine in zentraler Lage. Wer sich über die Insolvenz des umstrittenen Unternehmers freut, hat deren Tragweite nicht erkannt.