Pirmasens „Das perfekte Instrument zu meinem Gesang“

Mit seiner Autoharp kommt Alexandre Zindel nach Vinningen.
Mit seiner Autoharp kommt Alexandre Zindel nach Vinningen.

Sechs Jahre ist es her, dass Alexandre Zindel zum ersten und bislang letzten Mal musikalischer Gast in der Alten Kirche in Vinningen war. Nun kehrt der Sänger mit dem ungewöhnlichen Begleitinstrument zurück. Am Sonntag, 22. April, ab 19 Uhr stellt Zindel sein neues Programm vor: „Le coeur fait boum“. Dabei singt Zindel zur Autoharp Lieder von Irish Folk bis Chanson. Über das ungewöhnliche Instrument, das auch Volkszither genannt wird, sprach unser Redakteur Christian Hanelt mit Alexandre Zindel, dem einzigen, professionell tourenden Autoharpspieler und Sänger in Deutschland.

Sie spielen Autoharp – ein sehr ungewöhnliches Instrument. Wie sind Sie dazu gekommen?

Ich bin über einen Film, in dem es um Johnny Cash geht – er heißt „Walk The Line“ – darauf gestoßen. Ich war schon lange Zeit vorher Musiker – Sänger vor allem. Habe Musik studiert und auch Klavier gespielt. Doch dann sah ich diesen Film, in dem die Frau von Johnny Cash, June Carter, dieses Instrument spielt – die Autoharp. Und das hat mich fasziniert, denn ich habe auch gleich diese interessante Herangehensweise, also wie das Instrument funktioniert, verstanden. Dann habe ich mich darum gekümmert und auch das perfekte Instrument für meinen Gesang als Begleitinstrument gefunden. Haben Sie das Spiel darauf autodidaktisch erlernt? Ja, mehr oder weniger. In Deutschland gibt es keine Lehrer, weil es ja auch fast keine Spieler gibt – zumindest keine professionellen Spieler. Ich habe allerdings die Hilfe von Videos in Anspruch genommen, die man aus Amerika bekommen kann, denn dort ist das Instrument etwas weiter verbreitet. Kann man denn, wenn es in Deutschland kaum Spieler gibt, hier überhaupt ein Instrument kaufen? Jein. Man kann sich dieses Instrument bauen lassen. Es gibt dafür noch einen Instrumentenbauer. Allerdings gibt es inzwischen einige Neuerungen am Instrument, die der nicht macht. Deshalb spiele ich amerikanische Modelle. Gibt es Literatur für die Autoharp? Streng genommen gibt es keine Literatur, weil es keine einheitliche Schule gibt, wie dieses Instrument zu spielen ist. Deshalb gibt es auch keine einheitliche Notationsart. In erster Linie bedient man sich sogenannter Liederbücher, die es im Grunde für alles gibt. Darin wird die Melodie notiert und die Akkordsymbole kommen darüber. Spielen Sie auch eigene Kompositionen? Ja. Allerdings in der Minderheit. In Vinningen werde ich mindestens eins spielen. Sind Sie schon einmal daran gescheitert, ein bekanntes Stücke auf die Autoharp zu übertragen? Man muss dieses Instrument so nehmen wie es ist. Ich sage während des Konzerts auch, dass die Autoharp – wie jedes Instrument – gewisse Grenzen hat, wenn auch ein bisschen enger gesetzt. Deshalb passt es auch ganz gut, dass die Autoharp von vornherein als Folkloreinstrument konzipiert wurde, das leicht zu erlernen ist. Damit kommt aber auch eine gewisse Einschränkung einher. Es gibt die Autoharp fast gar nicht im Jazz und in der Klassik. Das hat mit unterschiedlichen technischen Möglichkeiten zu tun. Und vor allem wird dieses Instrument – auch bei mir im Programm – zum größten Teilen Teil als Begleitinstument benutzt und kaum solistisch. In Amerika gibt es auch tolle Solisten und auch ich habe solistische Teile im Programm – aber da findet die Autoharp schon ihre Grenzen. Sehen Sie sich dann als Sänger der Autoharp spielt? Ja, denn ich bin von Hause aus Sänger. Die Stimme ist mein Hauptinstrument. Ich habe immer nach einer anderen Art von Begleitinstrument gesucht und habe es dann mit der Autoharp gefunden? Bitte nennen Sie drei Gründe, zu Ihrem Konzert nach Vinningen zu kommen. Wahrscheinlich finde ich noch mehr Gründe. Auf jeden Fall gibt es in dem Konzert ein seltenes Instrument kennenzulernen. Dann gibt es schöne Lieder, die auch schön gesungen werden. Und drittens wird es ein unverfälscht akustisches Konzert. Infos —Karten für das Konzert mit Alexandre Zindel gibt es in den Vinninger Bäckereien Donker und Ernst sowie der Vinninger Filiale der VR-Bank Südwestpfalz Pirmasens-Zweibrücken. —Reservierungen sind möglich entweder über Telefon 06335/859277 oder über Mail an info@kulturzentrum-vinningen.de. —Karten kosten im Vorverkauf neun (ermäßigt fünf) Euro. An der Abendkasse kosten die Karten einen Euro mehr.

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