Pirmasens Den dänischen Vorbildern genau auf die Finger geschaut

Heiko Sonntag ist Frontmann von „Voltbeat“.
Heiko Sonntag ist Frontmann von »Voltbeat«.

Im Reigen der Tributebands haben nun erstmals die „Volbeat“-Kopierer von „Voltbeat“ aus Zweibrücken ein Headliner-Konzert in der Pirmasenser Schwemme gegeben. Als Vorgruppe war das stilistisch dazu passende Country-/Rockabilly-Quartett „The Last Gunslingers“.

Es ist gar nicht so einfach, eine stilistisch passenden Vorband für die Musik von „Volbeat“ zu finden. Doch mit den „letzten Revolverhelden“ wurden die Musiker der Tributeband sogar in ihrer Heimatstadt Zweibrücken fündig und gestanden der Gruppe um den Sänger und Gitarristen Brian Daugherty auch eine, für Vorgruppen ungewöhnlich üppige Spielzeit von rund einer Stunde zu. In der Songliste von „The Last Gunslingers“ befanden sich allein elf Titel von Johnny Cash, aber auch vier hörenswerte Eigenkompositionen. Daugherty hat eine dunkle Stimme, mit der er das Publikum faszinierte. Felix Zech spielte sehr gekonnt seinen Kontrabass, Robin Klingel bediente songdienlich die Gitarre und für den punktgenauen Beat am Schlagzeug sorgte Thomas Wilhelm. Höhepunkte des Auftritts waren sicherlich „On The Road Again“ von Willy Nelson, die Cash-Klassiker „Folsom Prison Blues“, „Ring Of Fire“, aber vor allem die hypnotischen „Ghost Riders In The Sky“ und „Personal Jesus“. Diese Band machte eine Menge Spaß, erntete langen Beifall und laute Zugabe-Rufe. Schon kurz nach dem Debüt-Auftritt von „Voltbeat“ Mitte Mai vergangenen Jahres, als das Quintett als Vorband von „Ozzburn“ das Publikum begeisterte, wurde vom Schwemme-Team entschieden, die Band erneut zu engagieren. Denn die „Volbeat“-Mixtur aus Elvis-Presley-Gesang, hartem Gitarrensound, verknüpft mit Einflüssen aus Country, Rock’n’Roll und Blues-Rock ist seit 2007 weltweit populär. In den vergangenen 17 Monaten hat „Voltbeat“ durch viele Konzerte einen enormen Popularitätsschub sowie viel Sicherheit und Routine dazu gewinnen. Vor allem einige größere Sommer-Open-Airs als Support für „Metallica“ Tribute Band „Metakilla“ war für „Voltbeat“ Gold wert. Die Spannung kurz vor dem Konzert in der Schwemme war förmlich mit den Händen zu greifen. Und „Voltbeat“ legte auch gleich mit einer furiosen Version von „Devil’s Bleeding Crown“ aus dem aktuellen Album „Seal The Deal & Let’s Boogie“ los, ließ das flotte „16 Dollars“ und das stampfende „The Nameless One“ folgen. Als Frontmann und Sänger Heiko Sonntag die ganz dicht vor die Bühne drängenden Fans schließlich begrüßte, waren die schon in absoluter Feierlaune. Das Gitarristen-Duo Bernd Ringle und Jörg Reinhold sowie die Rhythmus-Fraktion mit Bassist Christoph Linz und Schlagzeuger Thorsten Burkhardt haben inzwischen ein nahezu blindes Verständnis untereinander entwickelt. Alle Lieder des Originals „Volbeat“ sind Ohrwürmer und verbreiten auf Anhieb gute Laune. Bei diesem Beat kann in der Tat fast niemand stillstehen, geschweige denn sitzen. Da „Voltbeat“-Frontmann Sonntag im Gegensatz zu seinem Vorbild Michael Poulsen keine zusätzliche Gitarrenarbeit zu verrichten hat, kann er sich ganz auf den Gesang konzentrieren. Damit hatte er zwar bei den ersten beiden Songs leichte Problem, doch als er sich schließlich warm gesungen hatte lief der Motor der Zweibrücker Band rund. Sonntag kommt dem Originalgesang teilweise verblüffend nahe. Absolute Höhepunkte dieses furiosen und abwechslungsreichen Konzerts mit 23 Songs waren neben „A Warrior´s Call“, „The Human Instrument“, „The Mirror And The Reaper“ auch die Zugabe „For Evigt“. Nicht nur beim Hit „Lola Montez“ übernahmen die Fans lautstark den Refrain und feierten „Voltbeat“ für ihre überschwappende Spielfreude. Der exzellente Sound in der Schwemme tat sein übriges um das Konzerterlebnis für die Besucher perfekt zu machen und die geizten nicht mit Beifallsbekundungen.

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