Pirmasens Die 21. Auflage einer Erfolgsgeschichte

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„In Sachen geistlicher Musik in der westlichen Pfalz sind die Rosenberger Musiktage das Festival schlechthin“, sagt Volker Sehy, der Direktor der veranstaltenden Bildungsstätte Maria Rosenberg, nicht ohne Stolz. Und dass es tatsächlich nicht schlecht bestellt ist, um diese kirchenmusikalische Konzertreihe zeigt ihre Beständigkeit. So starten die Musiktage am Sonntag, 7. Mai, bereits in die 21. Ausgabe. Und die Besucher dafür werden wieder aus der gesamten Pfalz und den angrenzenden Regionen erwartet.

Dass die Musiktage eine „Erfolgsgeschichte“ geworden sind, so Sehy, sei auch dem Netzwerk zu verdanken, das Musiker untereinander gesponnen haben. „Davon profitieren wir“, sagte Sehy bei der gestrigen Vorstellung des Programms und richtet den Blick in Richtung Bernhard Haßler, der mit für die Programmgestaltung zuständig ist und durch eigene oder durch befreundete Chöre bei den Musiktagen Akzente setzt. So auch in diesem Jahr durch die Verpflichtung des Männerchores Cäcilia Lindenholzhausen, der die Reihe der Konzerte in der Rosenberger Wallfahrtskirche am Sonntag, 7. Mai, 19 Uhr, eröffnet. Der Männerchor aus Lindenholzhausen trat schon vor einigen Jahren mit großem Erfolg auf dem Rosenberg auf. Am Sonntag präsentiert er in der Wallfahrtskirche und – je nach Witterung – auch im stimmungsvollen Wallfahrtshof sakrale und traditionelle weltliche Männerchorwerke unter anderem von Franz Schubert, Mathieu Neumann und Knut Nystedt. Der Männerchor Cäcilia Lindenholzhausen wurde 1901 als katholischer Kirchenchor gegründet. Sein Repertoire reicht von der Klassik bis zur Moderne, über Volkslied, Spiritual, Opernchor und Shanty. Konzertreisen führten die Sänger nach Österreich, Niederlande, Italien, Ungarn, Tschechien. Russland, Finnland, China und Südafrika. Einen seiner größten Erfolge erreichte der Chor 2004, als er bei den Choir Olympics in Bremen Chorolympiasieger in der großen Männerchorklasse wurde und die höchste Punktzahl aller teilnehmenden europäischen Chöre erreichte. Beim Hessischen Chorwettbewerb 2013 wurde der Chor Erster Preisträger und beim Deutschen Chorwettbewerb 2014 in Weimar Dritter Preisträger. Regelmäßig beteiligt sich der Chor erfolgreich an Chorwettbewerben, veranstaltet Konzerte und gastiert im In- und Ausland. Durch die Ausrichtung nationaler und internationaler Chorwettbewerbe trägt der Männerchor Cäcilia außerdem wesentlich zum Ruf Lindenholzhausens als „größtes Sängerdorf der Welt“ bei. Das zweite Konzert der Rosenberger Musiktage wird am Sonntag, 28. Mai, 19 Uhr, vom „Athos Ensemble“ gestaltet. „Einer für alle, alle für einen“ – wer kennt ihn nicht, diesen vielzitierten Satz, den d`Artagnan als Motto für seine Freundschaft mit den Musketieren Athos, Porthos und Aramis ausgibt. Und nicht umsonst ist es einer der Musketiere aus den Romanen von Alexandre Dumas, der dem Ensemble aus Karlsruhe seinen Namen gab. Die Sängerinnen Angelika Lenter und Inga Schäfer und ihre männlichen Kollegen Daniel Schreiber und Christian Dahm sind sowohl als Solisten als auch als Ensemblesänger seit vielen Jahren unterwegs. Sie sind in Konzerten und Opernproduktionen zu erleben, ebenso in Liederabenden und Kammermusikkonzerten. Als Mitglieder verschiedener renommierter europäischer Ensembles sind sie auf der ganzen Welt unterwegs und erarbeiten mit den unterschiedlichsten Dirigenten Programme aus allen musikalischen Epochen. Mit dem „Athos Ensemble“ haben sie eine Möglichkeit gefunden, diese beiden Arbeitsbereiche zu verbinden. Die Aufgabe, einen Part eigenverantwortlich zu gestalten und sich damit trotzdem in ein Ganzes einzufügen, übt eine große Faszination aus. Dass jeder seine Erfahrungen, sein Können und sein Wissen einbringt und aus diesen Einzelteilen und Aspekten ein facettenreiches Ganzes entsteht, dieser Gedanke ist es, der dem „Athos Ensemble“ zu Grunde liegt. Im Mittelpunkt des Konzerts auf Maria Rosenberg steht Claudio Monteverdis „Missa a quattro voci da cappella“ umgeben von spätromantischer Chorliteratur von Johann Gabriel Rheinberger, Max Reger und Anton Bruckner. Beim dritten Konzert der Rosenberger Musiktage am Sonntag, 11. Juni, 10 Uhr, erlebt das Publikum ein Heimspiel. Es singt der Südwestpfälzer Kinderchor unter Leitung von Christoph Haßler begleitet von dessen Vater Bernhard an der Orgel und seinem Sohn Julian am Klavier. Für Bernhard Haßler ist dieses Konzert bei den Rosenberger Musiktagen eine „Herzenssache“, zumal der Chor damit auch noch einmal seinen 50. Geburtstag feiert, den er tags zuvor schon mit einem Konzert im Bürgerhaus Münchweiler ausgiebig begeht. Auf dem Programm des Münchweiler Chores steht Gabriel Faurés „Messe basse“ sowie weitere Motetten. Das Finale der Rosenberger Musiktage wird Sonntag, 25. Juni, ab 19 Uhr vom Kammerchor Zweibrücken unter Leitung von Dorothea Jakob und mit Orgelbegleitung von Gerhard Jentschke bestritten. Dieser Kammerchor wurde im Sommer 2009 gegründet, um ambitionierten Sängern die Möglichkeit zu geben, neben ihrer regelmäßigen chorischen Tätigkeit auf Projektbasis anspruchsvolle und teilweise selten gehörte Chorliteratur zu erarbeiten und aufzuführen. Zweimal im Jahr gibt der Chor Konzerte, deren jeweiliges Programm in wenigen, aber intensiven Probewochenenden einstudiert wird. Das Repertoire ist vielseitig: So sang der Chor bisher weltliche und geistliche Werke aus mehreren Jahrhunderten: Werke der Barockmeister Johann Sebastian Bach und Georg Friedrich Händel, Musik der Renaissance von di Lasso und Monteverdi, Lieder von Johannes Brahms, Felix Mendelssohn-Bartholdy und Fanny Hensel sowie Kompositionen aus jüngerer Zeit von Hugo Distler, Max Reger, Gabriel Fauré, Leonard Bernstein, Howard Skempton, Arvo Pärt und Urmas Sisask. Und so präsentiert der Kammerchor Zweibrücken auch bei seinem Debüt in der Wallfahrtskirche Maria Rosenberg Kompositionen von der Renaissance bis zur Moderne. Um eine hohe Qualität zu gewährleisten, bereiten sich die Sänger selbstständig auf die Probephasen vor, in denen dann im Wesentlichen nur noch an der Interpretation der Musik gearbeitet wird. Infos Der Eintritt zum Konzert des Südwestpfälzer Kinderchores am 11. Juni im Rahmen der Eucharistiefeier ist frei. Für alle anderen Konzerte gibt es Karten für 15 (ermäßigt zwölf) Euro an der Abendkasse. Reservierungen sind per Mail an info@maria-rosenberg.de möglich.

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