Pirmasens Die Fahrten werden erheblich weiter

„Wir werden die vier Landesligen bei den A-Junioren auf drei reduzieren. Damit reagieren wir auf die sich verändernden Zahlen von Jugendspielern und Mannschaften. Wir wollen damit insbesondere den Unterbau, den die Kreisligen bilden, stärken.“ So begründet Jürgen Schäfer, Jugendausschuss-Vorsitzender des Südwestdeutschen Fußballverbands, die Zusammenlegung der Landesligen Westpfalz und Nahe für die nächste Spielrunde.

„Es gibt derzeit weder in der Landesliga Vorderpfalz noch in der Landesliga Rheinhessen Probleme mit der Anzahl von Spielern und Mannschaften in den dortigen U19-Landesligen. Aber in der Westpfalz und im Bereich Nahe sieht das ganz anders aus, da sind die Zahlen permanent rückläufig“, sagt Schäfer. So sei die Zahl der Kreisligen in der Westpfalz von drei auf jetzt zwei geschrumpft. In der Kreisliga Pirmasens/Zweibrücken spielen mit Trippstadt, Bruchmühlbach-Miesau, JFV Westpfalz und JFV Pfälzer Bergland vier U19-Teams aus den Kreisen Kaiserslautern und Kusel mit, um einen regulären und sportlich anspruchsvollen Spielbetrieb zu gewährleisten. So kommt man hier wenigstens auf elf Mannschaften, sieben davon noch aus dem Kreis Pirmasens/Zweibrücken. Noch trister sieht es im ehemaligen Fußball-Bezirk Nahe aus. Ganze sechs U19-Teams kicken hier in einer Doppelrunde gegeneinander. Dabei spielen sogar SC Idar Oberstein I und II in der Kreisliga gegeneinander und die JSG Göttschied-Regulsheim hat nur ein Neuner-Team. Der Meister aus einer Sechser-Konkurrenz erhält genauso Aufstiegsrecht in die Landesliga wie der Meister aus einer 14er-Konkurrenz. Schäfer: „Das ist ja auch sportlich nicht fair. Und wir im Verband haben zwei Möglichkeiten. Entweder wir schauen zu, wie das gegen die Wand läuft, oder wir reagieren. Und dazu haben wir uns entschlossen.“ So seien auch die Vereine vor der Saison schon über diesen Schritt und die Beweggründe informiert worden. Die neue Landesliga für die West-Hälfte des SWFV-Gebiets wird also aus neun Teams der Westpfalz und sechs Teams aus dem Bereich Nahe zusammengefügt. Je nachdem, was an Absteigern aus der Verbandsliga runterkommt, könnte das für die momentane Landesliga Westpfalz bedeuten, dass hinter dem aufsteigenden Meister noch acht weitere Teams in der Liga bleiben, während der Rest in die Kreisliga absteigen muss. Die geänderte Jugendordnung besagt, dass bis zu fünf Mannschaften absteigen können. „Das alles betrifft nur die A-Junioren, und es muss noch nicht der Weisheit letzter Schluss sein. Wir werden beobachten, wie sich das in der Praxis bewährt“, verspricht der Verbandsjugendwart aus Frankelbach. Kritisch sieht Oliver Samsel, Trainer des U19-Landesliga-Siebten SV Lemberg, die Zusammenlegung. Er fürchtet vor allem den höheren Zeitaufwand durch erheblich weitere Fahrten zu Auswärtsspielen. Die bisher in der U19 oft praktizierte Verlegung von Spielen auf Werktagabende sei bei einem Spiel in der Nahe-Region nicht möglich, da ja viele Spieler schon berufstätig seien. Das wiederum habe zur Folge, dass A-Junioren des älteren Jahrgangs, die zudem auch in den Herrenteams ihrer Vereine spielen, ein strapaziöses Wochenend-Doppelprogramm hätten. Und Christian Mühlbauer, Jugendleiter des FC Fehrbach, sieht durch den verschärften Abstieg die Gefahr, dass sein FCF den jahrelangen Landesliga-Status verliert.

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