Pirmasens Die neue CD von Ava ist jazzig

Ava
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Sie hat das Grundgesetz vertont, tanzt Flamenco und betreibt in Baden-Baden ein Yoga-Studio. Jetzt hat die in Pirmasens geborene Künstlerin Ava ein neues Album vorgelegt.

Da fließt etwas in den Songs von Eva Weis - es flüstert, raunt und schwingt sich schließlich auf. Dieses Fließen ist die tiefe, zugleich weiche Altstimme der in Pirmasens geborenen Sängerin und Musikerin. Mit „Moondrop“ legt die 57-Jährige, deren Künstlername Ava ist, ein ungewöhnliches Album vor. Ungewöhnlich deshalb, weil es verschiedenste Stile der Musik harmonisch vereint.

Natur, Musik, Frieden im Innen und Außen, das sind die Themen über die Ava singt und die ihr auch im Privatleben am wichtigsten sind. Sie lebt schon seit Jahrzehnten in Baden-Baden, wo sie ein Yoga Studio betreibt.

Streben nach Glück

Den Wunsch nach Einigkeit im Selbst und allem, was uns umgibt, ein Streben nach Glück – all das hört man heraus aus den Songs der CD „Moondrop“. Da vermischen sich Spirituals und Gospels mit Jazz, Pop kokettiert mit keltischen Klängen, aber letztlich dringt das Markenzeichen Avas, ihre weiche aber fordernde Stimme überall durch.

Am schönsten gelingt ihr das in der Ballade „Old Tree“. Dieser alte Baum hat nicht nur seine Wurzeln in der keltischen Musik Englands und Irlands, auch der Text beschäftigt sich mit dem Einssein von Mensch und Natur. Damit, dass wir ohne die Natur, die uns umgibt, gar nicht existieren würden und auch nicht ohne einander. Avas Alt wird unterstützt von einem glasklaren Sopran (Livia Kretschmann), der die zweite Stimme singt. Am Ende singt der Chor Voice up aus Baden-Baden den Refrain.

Wandelbare Stimme

Davon, dass man ineinander aufgeht, wenn man sich liebt, handelt der Song „We Are Love“: „Endless waves, endless waves – we are the sea“, singt sie. Wie in dem Song „I Feel Free“, wo es um Selbstentfaltung in einer unzerstörten Natur geht, stammen Musik und Text von Ava.

Ihre Stimme ist sehr wandelbar, sie klingt mal weich und zart, dann wieder eindringlich, offensiv und fest. Trotz der schönen, zum Teil melancholischen Musik dominiert sie auch das Album „Moondrop“. Gewagt hat sich Ava diesmal auch an Klassiker aus Pop, Gospel und Jazz.

Ein bisschen Al Jarreau

Darunter ist John Lennons Friedenssong „Imagine“ von 1971, dem Ava einen jazzigen Anstrich verpasst hat. „Killing Me Softly“, 1973 bekannt geworden durch Roberta Flack, hat sie als Soul-Pop Nummer gecovert, mit jazzigen Anleihen. Da klingt ein bisschen Al Jarreau durch, wie auch in einigen der anderen Stücken – nicht nur durch Avas Art zu singen, sondern auch am melodisch fließenden Vibe des Arrangements, im Synthesizer und im E-Piano.

„Moondrop“ ist ein Album, das man nicht so nebenbei laufen lassen kann, man muss sich auf diese Musik einlassen. Vielleicht zum Ausklang des Tages, mit dem Blick auf den Abendhimmel und einem Drink in der Hand.

CD

Ava: „Moondrop“, zwölf Tracks, 56 Minuten, erhältlich bei Apple Music , Youtube und anderen Plattformen.

Zur Person: Ava

1967 in Pirmasens geboren als Eva Weis, Besuch des Trifels-Gymnasiums in Annweiler, danach musikalische Studien in London, wo ihr Onkel Ken Moule das BBC-Jazz-Orchester leitete
Ab 1995 Studium Jazz und Populäre Musik in Frankfurt
1999 CD „I and the Sheep“ mit Band Eve on Earth
2004 CD „Mother of Pearl“ mit Eve on Earth
2005 CD „Recht harmonisch -– das vertonte Grundgesetz“
2008 Eröffnung des ihres Yoga-Zentrums in Baden-Baden
2010 CD „Es war einmal in Lumbini - Yoga und Fantasiereisen“
2020 Buch „Tree of Life - mein Weg zu den Mammuts“, Verlag Yeotone
2024 CD „Moondrop“

Das Album
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