Pirmasens Ein Derby mit ganz besonderen Vorzeichen

Hauenstein/Pirmasens. Einiges deutet darauf hin, dass sich der SC Hauenstein und der FK Pirmasens II heute (Anstoß: 15.30 im Stadion am Neding) zum vorerst letzten Mal in der Fußball-Oberliga gegenüberstehen. Während sich beim SCH ein Oberliga-Rückzug aus finanziellen Gründen anbahnt, droht dem FKP II der Zwangsabstieg, wenn die erste Mannschaft aus der Regional- in die Oberliga runter muss.

Trotz der neun Punkte aus den letzten fünf Partien (zwei Siege, drei Remis) liegt Hauenstein mit 24 Punkten nur auf dem elften Rang und ist auf Tuchfühlung zu den Abstiegsrängen. „Wir müssen alles daransetzen, zu Hause einen Dreier zu landen“, verlangt SCH-Trainer Peter Rubeck. Beim 1:1 am vorigen Sonntag bei Aufstiegsanwärter Röchling Völklingen zeigte sich Rubeck „läuferisch und zweikampftechnisch sehr zufrieden“. Rubeck weiter: „Spielerisch ist sicher noch Luft nach oben. Insgesamt, denke ich, ist das Team bei 70 Prozent.“ Den kommenden Gegner hat Rubeck in dieser Saison bereits einige Male beobachtet. „Die Jungs haben ihre Klasse schon einige Male gezeigt. Aber wir haben auch unsere Qualitäten“, sagt er zu der Partie gegen den sieben Punkte besseren Tabellenachten. Einen Zwangsabstieg des FKP II fände er „schade für die junge Mannschaft, denn sie hat Potenzial und ist in dieser Liga gut aufgehoben“. Gegen Pirmasens fehlt Verteidiger Lukas Hartlieb. Er ist nach seiner Ampelkarte für ein Spiel gesperrt, darf aber einen Tag später in der Bezirksligamannschaft auflaufen. Maximilian Albrecht, der vergangene Woche Vater wurde und daher in Völklingen nicht zum Kader gehörte, ist wieder dabei. Außer Kapitän Sandro Rösner, der sich im Lauftraining befindet, aber noch einige Zeit brauchen dürfte, gibt es keine Verletzten. „Natürlich freuen wir uns, dass es jetzt endlich losgeht. Irgendwann regen einem die Testspiele nur noch auf“, beschreibt Patrick Fischer, der neue Coach des FKP II, seine Vorfreude auf das erste Oberligaspiel seiner Trainerkarriere. Die Hauensteiner hat er beim 1:1 in Völklingen unter die Lupe genommen. Ihm imponierten dabei insbesondere der in der Winterpause vom VfB Hilden verpflichtete Innenverteidiger Maurice Fiolka (24 Regionalligaspiele für Eintracht Braunschweig II und TSG Neustrelitz), Ex-FKP-Angreifer Niklas Kupper und der bislang fünfmal erfolgreiche Alexander Biedermann. Fischer: „Das war ein intensives, von vielen Zweikämpfen geprägtes Spiel, das auf Standardsituationen ausgelegt war. Die Hauensteiner sind fitter als in der Vorrunde. Mit diesem Kader gehören die eigentlich unter die ersten Fünf.“ Doch in der oberen Tabellenhälfte hat sich die junge zweite Mannschaft des FKP unter dem im Dezember aus privaten und beruflichen Gründen zurückgetretenen Trainer Patrick Hildebrandt eingenistet. Und dessen Nachfolger hofft, sich dort auch etablieren zu können. Der Grund schiebt Fischer direkt nach: „Wir sind ein intaktes Team, hatten eine prima Vorbereitung, durch die wir nahezu ohne Verletzungen gekommen sind.“ Vor der endgültigen Entscheidung über Aufstellung und Taktik musste er das Match des Regionalliga-Teams am Freitagabend abwarten. Denn Mikail Erdem und Christian Schubert gehörten gestern zum Kader des FKP I, in den sich inzwischen Yannick Osee und Yannick Grieß hochgespielt haben. Als gesetzt sehe er derzeit nur Christopher Ludy und Jannik Nagel, sagt Fischer. So wolle er sich ebenfalls erst heute entscheiden, ob Kevin Jung oder Oliver Seitz zwischen den Pfosten steht. Eine Option ist der Einsatz der Regionalligaspieler David Becker und Salif Cissé, die gestern Abend gesperrt waren, fürs heutige Spiel der Oberligamannschaft aber einsatzberechtigt sind. |sep/pea

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