Pirmasens Ein Hauch Wehmut

Hauenstein. Der erste Saisontreffer von Winterzugang Sandro Rösner reichte Fußball-Oberligist SC Hauenstein am Samstag nicht zum Sieg. Im letzten Heimspiel der Saison kam der Tabellendritte vor 150 Zuschauern gegen den unangenehmen Aufsteiger FC Hertha Wiesbach nicht über ein 1:1 (1:1) hinaus. Damit kann der SCH den zweiten Tabellenplatz nicht mehr erreichen.

Vor dem Spiel wurden David Schwartz (nach zwölf Jahren als Spielertrainer zu den VB Zweibrücken), Raphael Marhöfer (beruflich nach Ingolstadt) und Angreifer Eric Veth von Hauensteins Präsident Carl-August Seibel und Manager Jürgen Lejeune verabschiedet. Bei Stürmer Veth, so teilte Trainer Sascha Hildmann auf Nachfrage mit, wisse man noch nicht, wohin dessen Weg führt. Einer stand bei Hauenstein in seinem letzten Heimspiel besonders im Blickpunkt: David Schwartz durfte zu seinem Ausstand nochmals über 90 Minuten ran und überzeugte als spielstarker Innenverteidiger. Nach dem Spiel machte sich Wehmut breit. „So langsam realisiere ich, dass die Zeit hier vorbei ist. Noch eine Woche Training, noch ein Spiel. Dann beginnt ein neuer Abschnitt. Es war eine sehr schöne Zeit hier, die mir sehr viel Spaß gemacht hat“, bekannte der 33-Jährige. Über seine eigene Leistung schwieg sich Schwartz wie immer bescheiden aus. „Das sollen andere beurteilen“, so Schwartz. Der voraussichtlich in die Bezirksliga wechselnde Defensivallrounder war mit dem Ergebnis nicht zufrieden. „Wir mussten früher das 2:0 und 3:0 nachlegen. So war es die ganze Zeit knapp“, bemängelte Schwartz. 35 Minuten spielte der SCH wirklich sehr gut. Die Hausherren ließen Ball und Gegner laufen und besaßen in Daniel Geiger einen geschickten Strategen, der immer wieder für schnelle Spielverlagerung sorgte. Nach 13 Minuten zielte Angreifer Dennis Krob per Kopf noch über das Tor. Nur fünf Minuten später rammte Rösner den Ball nach einer Ecke des guten Michael Bittner („wir haben den Ball phasenweise gut laufen lassen“) wuchtig zur Führung ins Netz. „Die zweite Hälfte war von uns nicht mehr so gut. Irgendwie hat der letzte Biss gefehlt. Das geht jetzt schon die ganze Zeit nach der Winterpause so“, monierte der aus Worms gekommene Rösner. Nach der Führung scheiterten Max Knorn (23.), Schwartz (26.) und Krob (35.) mit ihren Versuchen, dann schlugen die Gäste, zuvor fast ausschließlich in der Defensive, mit ihrer ersten Gelegenheit eiskalt zu. Nach 38 Minuten servierte Wiesbachs Patrick Ackermann die zweite Gästeecke, Torwart Bakary Sanyang verharrte auf der Linie, am Fünfmeterraum stieg Angelo Dal am höchsten und lenkte den Ball per Kopf ins lange Eck. „Ich bin der Meinung, dass ich in der Situation auf der Linie bleiben muss. Leider war er dann hinten drin“, sagte Sanyang nach dem Spiel. Danach war ein Bruch im Hauensteiner Spiel. Die Gäste standen im zweiten Durchgang mit fast allen Spielern in der Abwehr, konterten einige Male gefährlich. Als nach 74 Minuten die Hauensteiner Abseitsfalle nicht zuschnappte, stand Ackermann allein vor dem Tor – zielte aber etwas überhastet über das Tor. Hauenstein konnte das dichte Abwehrgeflecht kaum durchdringen. Der eingewechselte Nico Pfrengle scheiterte mit seinem Schuss (73.) ebenso wie Veth vier Minuten später: „Wir hatten anfangs ein gutes Tempo im Spiel und zeigten auch eine gute Spielanlage. Nach dem unglücklichen Ausgleich waren wir im zweiten Durchgang zu statisch. Wir haben es nicht geschafft, deren Abwehr zu knacken“, ärgerte sich Hauensteins Coach Hildmann. Sein Gegenüber Helmut Berg war zufrieden. „Wir wollten alle theoretischen Zweifel am Klassenerhalt beseitigen. Das ist gelungen. Hauenstein hat ein Wahnsinnspotenzial. Wir haben ein gutes Kampfspiel geliefert und sind hoch zufrieden“, bilanzierte Berg. Der 56-Jährige, der seit 50 Jahren dem FC Hertha angehört, wird in der kommenden Saison sportlicher Leiter. Das Traineramt übernimmt Heiko Wilhelm (RW Hasborn).

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