Pirmasens Ein Jahr „Matrix Pirmasens“: Steffen Mattern über Saisonbeginn und bisherige Bilanz

Die Eröffnung des Musikclub Matrix im Jahr 2023.
Die Eröffnung des Musikclub Matrix im Jahr 2023.

Der Musikclub „Matrix“ in Pirmasens feiert am 27. Oktober seinen ersten Geburtstag. Besitzer Steffen Mattern berichtet über das vergangene Geschäftsjahr und gibt einen Ausblick auf die kommende Saison, die am Samstag beginnt.

Ein Jahr „Matrix“ in Pirmasens: Inhaber Steffen Mattern (37) ist „sehr zufrieden“ mit der Entwicklung. Zu Beginn habe man einige Investitionen für Umbauten, das neue Design und Verschönerungsarbeiten im Gebäude getätigt. Unter anderem wurde neu gestrichen, Graffitis von einem Künstler gesprüht und Schwarzlicht installiert. Mattern sagte, diese Kosten seien durch den laufenden Betrieb finanzierbar gewesen. Die Besucherzahlen, und somit auch die Einnahmen, seien immer abhängig vom Motto der stattfindenden Party, so Mattern. Es habe einige Veranstaltungen gegeben, bei denen das Haus voll gewesen sei – beispielsweise bei der Halloweenparty 2023 oder der „Hexentour“ in diesem Jahr. Es habe aber auch „katastrophale Partys“ gegeben, die nicht gut angekommen seien. Als Beispiel nannte Mattern die Beachparty, mit echtem Sand auf der Tanzfläche, zu Beginn des Sommers. Er stellte fest, dass dafür enormer finanzieller und personeller Aufwand betrieben worden sei, aber eine hohe Besucherzahl ausgeblieben sei. Darüber habe er sich „etwas geärgert“. Mattern sagte, ein Grund könne der Zeitpunkt zu Beginn des Sommers gewesen sein, denn da sei die „Disco-Saison“ eigentlich schon vorbei. Man habe in der ersten Saison „vieles ausprobieren“ wollen, um zu testen, was bei den Leuten gut ankommt.

Insgesamt betrachtet seien die Erwartungen beider Besitzer bei weitem übertroffen worden, so Mattern, der das „Matrix“ gemeinsam mit seinem besten Freund Marcel Triem (30) betreibt. Mattern ist hauptberuflich Besitzer der „Mattern-Kälte-Klimatechnik“ und Triem ist selbstständiger Versicherungsmakler. Zu Beginn hätten beide erst schauen müssen, wie man Hauptberuf und „Matrix“ unter einen Hut bekomme. Mittlerweile habe man sich gut eingewöhnt, sei ein gutes Team und alles funktioniere bisher reibungslos, so Mattern.

Besuch des Clubs soll für jeden erschwinglich sein

Beiden sei wichtig, dass das „Matrix“ attraktiv und erschwinglich für Besucher sei. Es solle ein Ort sein, an dem sich die Gäste wohlfühlen, so Mattern. Der Grundeintrittspreis von fünf Euro, der bei größeren Events leicht erhöht werde, und die im vergangenen Jahr gesenkten Getränkepreise seien für die Attraktivität wichtig. Beide Besitzer wollen, dass der Besuch des Clubs für alle erschwinglich bleibe und auch jene anspreche, die finanziell nicht so gut gestellt seien.

Im Frühjahr fanden seit langer Zeit wieder Abipartys im „Matrix“ statt. In den vergangenen Jahren habe die Beliebtheit des Clubs bei den Jugendlichen abgenommen. Laut Mattern erhalte man seit dem Besitzerwechsel von der Jugend überwiegend positive Rückmeldungen und konstruktive Kritik. Er habe auch den Eindruck, dass wieder mehr Jugendliche als zuvor den Musikclub besuchen würden. Es sei immer abhängig vom jeweiligen Motto, ob eher ein jüngeres oder älteres Publikum vor Ort sei. Als Ziel haben beide, die Attraktivität bei der Jugend weiter zu steigern. Aus diesem Grund habe man ein festes Preisangebot für Abipartys erstellt. Bei diesem Konzept habe der Abijahrgang geringe Kosten wie die Miete und einen Beitrag für Strom und Wasser zu zahlen, aber habe auch die Möglichkeit auf einen Gewinn durch den Eintritt und eigene Getränke- und Essensangebote. Laut Mattern sei es wichtig, dass es für beide Seiten am Schluss eine „Win-Win-Situation“ sei und nicht zu einem Verlustgeschäft für die Schüler werde.

Regelmäßige Konzerte

Bei Mattern und Triem fanden im letzten Jahr wieder regelmäßig Konzerte im „Matrix“ statt. Dies soll so fortgeführt werden. Die Besucherresonanz sei gut gewesen und die „gute Zusammenarbeit“ und „freundschaftliche Partnerschaft“ mit Karl Staller von „Schwemme Rock Events“ und Jürgen „Chick“ Kölsch werde weiter bestehen. Beide seien für die Organisation und Planung der Konzerte zuständig. In Zukunft solle es, wenn möglich, noch mehr Konzerte geben, so Mattern.

Zum Saisonbeginn am Samstag steigt ab 22 Uhr eine „bigFM-Throwbackparty“ mit Radiomoderator Reece Moore und „DJ Boulevard Bou“. Danach seien laut Mattern bereits weitere Veranstaltungen geplant. Am 2. Oktober findet die Aftershowparty der „Kneipentour“, wie bereits bei der „Hexentour“ im Mai, mit „DJ El1as“ im „Matrix“ statt. Im Außenbereich gebe es ein Getränke- und Essensangebot. Am 5. Oktober findet das Oktoberfest „Feuerwiesn“ statt. Dieses sei eine Kooperation mit der Feuerwehr Pirmasens, so Mattern.

Raucherbereich soll neu gestaltet werden

Als weitere größere Veranstaltungen seien eine Halloweenparty und Anfang Dezember die Geburtstagsfeier des Haus-DJs „El1as“ geplant. Bei dieser würden neben „DJ El1as“ weitere Gast-DJs teilnehmen.

Auch in der kommenden Saison bestehe die feste Zusammenarbeit mit den vier DJs „El1as“, „Schorleschorsch“, „Booze“ und „TezRoc“ fort. Mattern sagte, sie würden mittlerweile „zum Inventar gehören“ und sich mit dem Auflegen bei den Veranstaltungen abwechseln.

In Zukunft sei geplant, den Raucherbereich außen neu zu gestalten, sowie dort eine Überdachung und einen Lärmschutz anzubringen. Zudem solle es noch kleinere Veränderungen im Inneren geben. Mattern betonte, Triem und er seien erst „am Anfang“ mit dem „Matrix“ und man habe sich noch sehr viele Verbesserungspläne für die Zukunft vorgenommen.

Info

Die Geschichte des ehemaligen „Quasimodo
Das „Matrix“ hieß bis vor einem Jahr noch „Quasimodo“ und war seit 1996 als Musikclub in der Pestalozzistraße beheimatet. Zuvor wurde das Gebäude als Theater der US-Armee genutzt, bis es 1996 an Bernd Breiner verkauft wurde. Er betrieb im „Quasimoto“ – damals noch mit einem „t“ – neben einem Musikclub auch einen Motorradzubehörhandel. 2002 wurde der Club in „Quasimodo“ umbenannt und an Jürgen „Chick“ Kölsch und Otto Krebs verkauft. Die beiden renovierten das Gebäude umfassend. Es gab neben Partys auch Livekonzerte und Lesungen. Im Jahr 2019 wurde das „Quasimodo“ an die Firma „Dara-Event“ und deren Inhaber Raphael Wagenblatt und Daniel Schneider verkauft. 2023 meldete Wagenblatt mit „Dara-Event“ Insolvenz an. Zurzeit läuft ein Verfahren wegen Insolvenzverschleppung gegen ihn.
Am 11. Oktober 2023 wurde das „Quasimodo“ an Steffen Mattern und Marcel Triem für einen sechsstelligen Betrag verkauft. Seitdem heißt der Musikclub „Matrix“. Beide betrieben bereits von 2017 bis 2019 den „Saalbau“ zusammen. Mattern und Triem gestalteten das Gebäude um, wagten einen Neuanfang und wollten das Image des Musikclubs, vor allem bei den Jugendlichen, wieder aufpolieren.

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