Pirmasens „Ein schönes Gefühl“

Die eigentliche Spende hat nur vier Stunden gedauert, berichtet Fitnesstrainer Patrick Theisinger.
Die eigentliche Spende hat nur vier Stunden gedauert, berichtet Fitnesstrainer Patrick Theisinger.

Zwei Typisierungsaktionen hat die Pirmasenser Realschule 2016 und 2017 organisiert. Federführend dabei war Kerstin Bellmann, Lehrerin an der Schule. „Es ist toll, was man gemeinsam erreichen kann“, freut sich Bellmann. Und ganz besonders freut die Lehrerin, dass unter den 1633 registrierten Personen der zwei Aktionen fünf tatsächlich als Spender in Frage kamen. Einer davon ist Marcel Nissan, der früher selbst an der Realschule war und heute als Busfahrer arbeitet. „Ich war überrascht, glücklich und stolz“, erzählt der 22-jährige Pirmasenser von dem Tag, an dem ihn die Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS) kontaktierte, weil seine Stammzellen für einen kleinen Jungen in Frage kamen, der an Blutkrebs erkrankt war. Marcels genetischer Zwilling lebte in den USA. Leider verstarb Marcels Patient trotz Transplantation ein Jahr später. „Trotzdem würde ich jederzeit wieder Stammzellen spenden“, meint Marcel, der zwar traurig gewesen sei, als er vom Tod seines genetischen Zwillings erfuhr, es aber nicht bereut hatte, dem Kind eine Überlebenschance zu geben. Ähnlich dachte Patrick Theisinger, der 2016 in der RHEINPFALZ von der Registrierungsaktion in der Landgraf-Ludwig-Realschule erfuhr und mitmachte. Knapp zwei Jahre später kam er als Spender in Frage. „Das war schon aufregend und ich habe mich gefreut“, erzählt der Fitnesstrainer. Nach einer umfassenden Untersuchung in der Entnahmeklinik erhielt Patrick ein Medikament, welches er sich an fünf Tagen unter die Haut spritzen sollte, beschreibt Theisinger das Prozedere einer Stammzellenspende. Es handelte sich um einen körpereigenen Stoff, der Hormonen ähnelt, die der Körper selbst herstellt, wenn er beispielsweise einen fiebrigen Infekt hat. Dadurch werden mehr Stammzellen im Blut produziert. Die werden anschließend aus dem Blut gesammelt. Während der Entnahmetage habe er jedes Verletzungsrisiko vermieden, erzählt der Spender. Er habe gewusst, dass der Patient ab jetzt ohne seine Spende nicht überleben könne. Die Spende selbst habe nur vier Stunden gedauert und sei problemlos gewesen. Die Stammzellenspende wird prinzipiell immer anonym gemacht. Patrick erfuhr nur wenige Daten von seiner Patientin. Nach Angaben der Deutsche Knochenmarkspenderdatei soll es eine Frau zwischen 30 und 40 Jahren sein, die in Deutschland lebt. „Vor wenigen Tagen erfuhr ich über die DKMS, dass die Frau gesundheitlich auf dem Weg der Besserung ist. Das war ein sehr schönes Gefühl“, freut sich Patrick Theisinger.

x