Pirmasens Einbahnstraßenfußball ohne Treffer

Hermersberg. Trotz drückender Überlegenheit ist Fußball-Landesligist SV Hermersberg gestern kein Sieg im Nachholspiel gegen den abstiegsbedrohten SV Nanzdietschweiler gelungen. Die Gelb-Schwarzen kamen auf ihrem Kunstrasen vor 180 Zuschauern über ein 0:0 nicht hinaus und bleiben damit auf Rang sieben. Mit einem Sieg wären sie neuer Tabellendritter gewesen.

Alle vier Winter-Neuzugänge des SVH standen in der Startelf. Den besten Eindruck hinterließ der regionalligaerfahrene Innenverteidiger Timo Helfrich. Der neue Abwehrchef glänzte mit sicherem Stellungsspiel und verlor keinen Zweikampf. Zudem schaltete sich der Pirmasenser immer wieder ins Aufbauspiel ein und bediente seine Mitspieler mit durchdachten Pässen. Ebenfalls über Regionalligaerfahrung verfügt der neue Kapitän der Hermersberger, Daniel Meisenheimer. Er lieferte im defensiven Mittelfeld und später in der Innenverteidigung eine solide, aber eher unauffällige Partie. Noch Luft nach oben gibt es bei Björn Flickinger (rechtes Mittelfeld) und bei Sturmspitze Timo Mangold, der den bisher 13-mal erfolgreichen Kai Schacker zumindest gestern nicht ersetzen konnte. Schacker will bis Saisonende nur noch für die A-Junioren des SVH spielen. Diese führt die Tabelle der U19-Landesliga Westpfalz an. „Kai ist schon ein besonderer Typ. Wir haben in der Vorbereitung intensiv trainiert, und das ist ihm wohl zu viel geworden. Wenn jemand diesen Schritt machen will, muss man ihn gehen lassen“, merkte dazu sein bisheriger Trainer Fritz Fuchs an. Trotz Einbahnstraßenfußball wollte Hermersberg einfach kein Tor gelingen. Die Gäste erweckten während der gesamten 90 Minuten nicht den Eindruck, als wollten sie unbedingt einen Treffer erzielen. Von Beginn an rührte die Elf des Ex-Hermersbergers Frank Kiefer Beton an. Eine echte Torgelegenheit gab es für Nanzdietschweiler nicht. Aber die Gäste ließen auch kaum eine Gelegenheit für Hermersberg zu. Die Hausherren spielten sich zwar gut durchs Mittelfeld, doch in Tornähe war die Fuchs-Elf gestern nicht zwingend genug. Lediglich drei „Halbchancen“ für Luigi Canizzo (12.), Helfrich, dessen tückischen Freistoßaufsetzer (23.), SVN-Keeper Joshua Purket nur mit Mühe abwehren konnte, und Pascal Masch (26.) verzeichnete Hermersberg im ersten Durchgang. Im zweiten Abschnitt stand Nanzdietschweiler noch tiefer in der Abwehr. Erst der eingewechselte Timo König gab nach 80 Minuten den ersten und einzigen Torschuss der zweiten Hälfte ab. Purket konnte problemlos parieren. „Nanzdietschweiler hat sich nur hinten reingestellt, gemauert und die Bälle rausgebolzt. Aber trotzdem muss man so ein Spiel gewinnen. Aber wir haben im Spiel eigentlich alles falsch gemacht, was wir vorher trainiert hatten“, ärgerte sich Trainer Fuchs.

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