Pirmasens „Es geht nur ums Überleben“

Der FC Niedersimten ist insolvent, der SV Grün-Weiß Pirmasens und der FK Windsberg haben keine aktive Mannschaft mehr. Der Türkische SV und der Anadolu SV, zwei weitere Pirmasenser Fußballvereine, gibt es nur noch als Karteileichen. Und zwei weitere Fußballclubs der Horebstadt, die ehemals gute Adressen im westpfälzischen Fußball waren, sind sportlich am Tiefpunkt: die SG 05 und der VfB Post Pirmasens. Die SG Pirmasens, einst Verbandsligist und Teilnehmer am DFB-Pokal 1980/81, ist in der untersten Klasse, der C-Klasse West, mit zehn Niederlagen in zehn Spielen Tabellenletzter, der VfB Pirmasens (1989 Gründungsmitglied der Landesliga) mit sechs Punkten und schon 83 Gegentoren Vorletzter. Beide Vereine sind finanziell nicht auf Rosen gebettet. Beim VfB kommt noch der Nachteil hinzu, nur einen Hartplatz zu haben. Den VfB verließen vor dieser Saison gleich zehn bisherige Stammspieler. „Nur Manuel Gerlach hielt uns die Treue“, sagt Andreas Nunheim, der im VfB-Vorstand für das Sportliche zuständig ist. Es stellte sich die Frage, ob die „Schachenraben“ überhaupt den Spielbetrieb aufrechterhalten können. Nunheim: „Es war sehr eng für uns.“ Doch dann fand der bei Grün-Weiß ausgestiegene Danny Garus den Weg zum VfB, und mit ihm kamen rund zehn weitere Spieler. Der Spielbetrieb war gerettet, obgleich es noch an sportlicher Qualität mangelt. Auch wenn sein Team zuweilen zweistellige Niederlagen einstecken muss (zuletzt 0:11 beim FC Hengsberg), so gelangen den Kickern aus dem Stadtteil Schachen immerhin Siege gegen Wallhalben II und Höhfröschen II. Es gehe für den VfB „nur noch ums Überleben“, verdeutlicht Nunheim. Die Probleme im Fußball in der Stadt seien offensichtlich. Es seien schlicht nicht mehr so viele Spieler wie früher da. Nunheim: „Entweder sind wir in fünf Jahren Meister oder abgemeldet.“ Sieben Siege hatte die SG Pirmasens noch in der vorigen Saison einfahren können. Diese Runde ging die Spielgemeinschaft bisher stets als Verlierer vom Platz. Als vor Saisonbeginn Steffen Braunert sein Traineramt abgab, sprang Steffen Triem, ein Ur-SGler, als Coach ein. „Die Vorbereitung war schwierig“, erzählt der 35-Jährige. Er habe früh erkannt, dass „es etwas dauern kann, bis wir das erste Erfolgserlebnis haben werden“. Gegen Mannschaften auf Augenhöhe habe sein Team nicht die beste Leistung abrufen können. Ein 2:0-Vorsprung im Spiel gegen Höhfröschen II habe auch nicht zu einem Punkt gereicht. Es gehe mittlerweile nur darum, die Saison „vernünftig über die Bühne zu bekommen“. Triem: „Die Moral im Team ist dazu vorhanden.“ Dass die SG aktuell keinen größeren beziehungsweise besseren Kader zur Verfügung hat, liege nicht zuletzt daran, dass für viele der Fußball nicht mehr eine so hohe Bedeutung habe und die Interessen viel breiter gestreut seien. Das Programm C-Klasse Pirmasens/Zweibrücken West: Höhfröschen II - Winzeln II (Freitag, 19.30 Uhr), Bottenbach II - TSC Zweibrücken II (Samstag, 16 Uhr), Mittelbach - SG Pirmasens (Samstag, 19 Uhr), Wallhalben II - Winterbach II, Hornbach/Rimschweiler II - Hengsberg (beide Sonntag, 13 Uhr), Wattweiler - Kleinsteinhausen, VfB Post Pirmasens - SVN Zweibrücken II, Höheischweiler - Contwig II (alle Sonntag, 15 Uhr). C-Klasse Pirmasens/Zweibrücken Mitte: Petersberg II - Hengsberg II (Sonntag, 12.45 Uhr), Höhmühlbach II - Martinshöhe II (Sonntag, 13.15 Uhr), SC Weselberg II - Maßweiler II (Sonntag, 13.45), Höhfröschen - Donsieders, SV Rodalben - Harsberg/Schauerberg, Waldfischbach II - Gersbach, Wallhalben - Winterbach (alle Sonntag, 15 Uhr). C-Klasse Pirmasens/Zweibrücken Ost: TuS/DJK Pirmasens II - Lemberg, Ruhbank II - Bundenthal II (beide Sonntag, 13 Uhr), FC/VfB Münchweiler II - Bruchweiler II (Sonntag, 13.15 Uhr), Erlenbrunn - Erfweiler, SpVgg Ludwigswinkel - SG Kröppen/Vinningen (beide Sonntag, 15 Uhr). C-Klasse Kusel/Kaiserslautern Süd: Elschbach - Neumühle (Sonntag, 15 Uhr). C-Klasse Südpfalz West: Wilgartswiesen - Billigheim/ Ingenheim III (Samstag, 17.30 Uhr). (Archivfoto: ig)

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