Pirmasens Fichtner fürchtet Fehlstart

HAUENSTEIN. Bayer Leverkusen im Kopf und den FC Karbach vor den Füßen: Das ist die Situation, in der sich die Oberliga-Fußballer des SC Hauenstein befinden.

Am Sonntag, 21. August, steigt ab 15.30 Uhr im Stadion Husterhöhe in Pirmasens das erste DFB-Pokalspiel der Vereinsgeschichte gegen den Champions-League-Teilnehmer und Bundesliga-Dritten der Vorsaison. Das ist wahrlich ein, wenn nicht gar der Saisonhöhepunkt für den Sportclub, der sich in seinem veränderten Internetauftritt nicht mehr „Verein mit Herz“, sondern „Macht aus dem Wasgau“ nennt. Für die SCH-Spieler dürfte das Match gegen Chicharito, Volland, Calhanoglu, Leno & Co. ein Karriere-Höhepunkt sein. „Das werden die meisten wohl nicht noch einmal erleben“, schätzt SCH-Trainer Thomas Fichtner, der auch noch nie in einem DFB-Pokal-Spiel dabei war. Da falle es seinen Schützlingen nicht leicht, die Konzentration auf das heutige Punktspiel gegen den FC Karbach (Anstoß: 15.30 Uhr) im Stadion am Neding zu richten. „Je näher der Pokaltermin rückt, desto mehr spukt das Spiel in den Köpfen meiner Spieler rum““, weiß Fichtner. Das sei zwar nur menschlich und verständlich, gleichwohl könne dadurch der Start in die Saison verkorkst werden. Fichtner hat das Beispiel des FSV Salmrohr im Hinterkopf. Dieser hatte vorige Saison in der ersten Pokalrunde den VfL Bochum zu Gast und gewann keines seiner ersten zehn Oberligaspiele, geriet dadurch unerwartet in Abstiegsgefahr. „Auch wir sind von einem Fehlstart nicht weit weg. Wir brauchen die drei Punkte gegen Karbach dringend“, führt Fichtner aus. Zum Saisonauftakt musste der SCH am vorigen Samstag eine 0:1-Niederlage bei der TSG Pfeddersheim einstecken. Und Karbach ist keine leichte Nummer. Die Kicker aus dem Rhein-Hunsrück-Kreis beendeten die vorige Saison nur acht Punkte hinter Vizemeister Hauenstein auf Platz drei, haben sich punktuell verstärkt und gelten als einer der Titelanwärter. „Die stehen sehr kompakt, sind als lauf- und kampfstark bekannt und mittlerweile auch spielerisch richtig gut“, weiß Fichtner. Da müsse jeder SCH-Kicker gegenüber der Leistung in Pfeddersheim noch einmal eine Schippe drauflegen. Erneut wird Abwehrchef Sandro Rösner fehlen. Eine Entzündung in der Ferse lasse wohl einen Einsatz des Führungsspielers nicht zu. Fichtner: „Wenn er zu früh wieder beginnt, könnte er längerfristig ausfallen.“ Also auch gegen Leverkusen. „Er gibt die Kommandos, ist für uns verdammt wichtig“, weiß Fichtner um die Vorzüge des Innenverteidigers. Der angehende Lehrer wird den SC Hauenstein auch am Abend nach dem DFB-Pokal-Spiel in der SWR-Fernsehsendung „Flutlicht“ vertreten. Derweil steht Mittelfeldspieler Marcel Abele vor seinem Pflichtspieldebüt im SCH-Trikot. Nach seiner Verletzung habe der Neuzugang von Regionalliga-Absteiger SpVgg Neckarelz, der mit Wormatia Worms (und Rösner als Mitspieler) 2012 im DFB-Pokal Hertha BSC mit 2:1 besiegte, den Trainingsrückstand aufgeholt und mit guten Trainingsleistungen auf sich aufmerksam gemacht. Fichtner: „Auch er ist ein Führungsspieler und könnte uns gerade gegen Karbach weiterhelfen.“ Derweil spricht man im Sturmzentrum des SCH japanisch. Daisuke Ando und der in Pfeddersheim eingewechselte Kazuaki Nishinaka könnten gegen Karbach zum ersten Mal gemeinsam das Sturmzentrum des SCH besetzen. „Ando will mit aller Gewalt zeigen, dass er Tore schießen kann. Schließlich hat er in der vorigen Saison 15-mal getroffen“, hält Fichtner große Stücke auf den Japaner. Dem wie Nishinaka von Arminia Ludwigshafen gekommenen Ando fehle im neuen Umfeld noch das Selbstvertrauen, das mit dem ersten Tor sofort parat sein könne.

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