Pirmasens Fotovoltaik auf Häusern in Landesbesitz: „Reicht gerade mal für den Dienstwagen“

Nicht überall ist Fotovoltaik machbar, argumentiert das Ministerium.
Nicht überall ist Fotovoltaik machbar, argumentiert das Ministerium.

Die Landesregierung will den Ausbau der erneuerbaren Energien vorantreiben, kommt bei den landeseigenen Gebäuden aber nicht voran. Das hat eine Anfrage des Hauensteiner CDU-Landtagsabgeordneten Christof Reichert ergeben. Von den 23 Gebäuden im Landesbesitz im Wahlkreis hat gerade mal eines eine Fotovoltaikanlage auf dem Dach.

„Anspruch und Realität klaffen bei der Landesregierung auseinander“, kritisiert Reichert. Er hatte beim Land abgefragt, wie viele Gebäude in der Region in Landesbesitz sind und wie viele davon mit Fotovoltaik für eine Steigerung des Anteils an erneuerbaren Energien im Strommix des Landes sorgen. „Das Land muss mit gutem Vorbild vorangehen, gerade weil die Landesregierung erst jüngst eine Pflicht für Fotovoltaikanlagen bei gewerblichen Neubauten auf den Weg gebracht hat“, begründet Reichert die Anfrage,

Das Ergebnis sei ernüchternd. Nur auf dem Dach des Ausbildungszentrums des Forstes in Hinterweidenthal ist bisher eine Anlage installiert worden. Die hat eine Leistung von 29,76 Kilowatt, was jedoch nicht allzu viel ist. Die bisher größte Anlage in Pirmasens auf den Dächern von Profine leistet 1200 Kilowatt.

Einige Anlagen in Planung

Dabei hätte die Landesregierung laut Reichert viel Platz auf den Dächern der Polizeiinspektionen, des Finanzamtes in Pirmasens oder den Gerichtsgebäuden in der Bahnhofstraße. Dazu kommen diverse Forsthäuser vom Stephanshof bis zum Forstamt in Erlenbrunn sowie der Landesbetrieb Mobilität in Dahn, Maschinenhallen wie in Salzwoog und Eppenbrunn. Auf all diesen Gebäuden sorge kein einziges Solarmodul für Strom, der in den Behörden umweltfreundlich direkt verbraucht werden könnte.

Das Ministerium der Finanzen hat erklärt, auf einem Nebengebäude und einem Carport des Hinterweidenthaler Forstamtes sowie beim Pirmasenser Finanzamt auf einem Carport Solaranlagen installieren zu wollen. Das reiche höchstens, um den Dienstwagen aufzuladen, kommentiert Reichert das Vorhaben.

Manches Dach ist nicht tragfähig

Außerdem werde geprüft, informierte das Ministerium weiter, ob bei den Forstämtern Wasgau und Westrich ebenfalls Solaranlagen möglich seien. Das Ministerium verwies zudem auf das Programm „Klimaneutrale Forstverwaltung 2025“, über das die Maschinenhallen in Fischbach und Eppenbrunn, das Forsthaus Hohe List und Dachflächen des Jugendzeltplatzes Hirtenwiese bei Ludwigswinkel mit einer Fotovoltaikanlage versehen werden sollen. Außerdem prüfe der Forst, wie sich unbewaldete Grundstücke für Solaranlagen eignen.

Das Ministerium betonte dabei, dass nicht alle Gebäude für Fotovoltaik geeignet seien − wegen zu viel Schatten oder nicht tragfähiger Dachkonstruktionen.

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