Pirmasens Frank: Linienrichter beleidigt mich

«Kaiserslautern.» Der SV Morlautern scheint nicht gerade ein Lieblingsgegner der SG Rieschweiler zu sein. Nach der 0:6-Schlappe im Hinspiel geriet der Tabellenviertletzte in der Fußball-Verbandsliga auch im Rückspiel unter die Räder. Bei Flutlicht und feinem Regen verlor die SG am späten Freitagabend auf dem Morlauterer Kunstrasen mit 0:4 (wir berichteten kurz im überregionalen Sportteil).

Der Kapitän der Gäste, Pascal Frank, war nach dem Schlusspfiff geladen. Dabei war es gar nicht so sehr die hohe Niederlage, die ihn in Rage brachte. Er ärgerte sich über einen der Linienrichter, weil dieser ihn beleidigt habe. „Dir hat wohl einer ins Hirn gesch...“ soll einer der Assistenten des guten Schiedsrichters Adrian Kokott von sich gegeben haben. Über weite Strecken der ersten Halbzeit deutete nichts darauf hin, dass die SG mit solch einer Packung die Heimreise antreten würde. „Wir haben uns gut ins Spiel hineingekämpft und in der ersten Halbzeit richtig gut gespielt“, fand der Abwehrchef. Frank und seine Mitspieler gingen energisch und entschlossen zur Sache. Sie präsentierten sich so, wie eine im Abstiegskampf steckende Mannschaft auftreten muss. Dieses für das Heimteam unangenehme Auftreten zeigte auch Wirkung. Bei den sonst so kombinations- und offensivstarken Morlauterern lief zunächst wenig zusammen. Sie wirkten verunsichert und erlaubten sich viele Abspielfehler. Die Sache änderte sich schlagartig, als nach einem langen Ball Florian Weber durch die aufgerückte Viererabwehrkette der Gäste stürmte und quer zu Erik Tuttobene spielte, der das 1:0 schoss (29.). In Rückstand geraten, musste die SG ihre Angriffsversuche verstärken. Aber da lief wenig. Daniel Preuß spielte zwar mit großem Einsatz, kam aber nicht zum Abschluss. Blass blieb sein Sturmkompagnon Tobias Leonhard. Besiegelt war Rieschweilers Niederlage eigentlich schon kurz nach der Pause. Da traf Ex-SG-Spieler Quincy Henderson mit einem satten Strafraumschuss zum 2:0 (52.). Das war zwar seine einzige bemerkenswerte Aktion, aber eine ungemein wichtige. Danach spielte das Heimteam wie entfesselt auf, Rieschweiler kassierte noch zwei Gegentreffer – es hätten auch noch mehr sein können. „Wir haben keinen Druck mehr auf den Gegner bekommen“, sagte Trainer Björn Hüther zu der Phase, in der sein Team ins Trudeln geriet. Beim ersten Tor habe seine Abwehr es Morlautern „zu einfach“ gemacht. Doch schon kurz nach der „bitteren Niederlage“ war Hüther mit seinen Gedanken beim nächsten Spiel, das die Seinen nächsten Sonntag zu Hause gegen den Vorletzten Alzey bestreiten, und nannte es „ein Schlüsselspiel“. So spielten sie SG Rieschweiler: Ohle - Decker, Sprau (80. Schlayer), Frank, Dausmann - Ohlinger, Greinert - Stemmler, Preuß, Decker - Leonhard.

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