Pirmasens Franzosen kommen mit Motorradmotoren

2012 und 2014 Deutscher Bergmeister: Frank DeBruyne startet auf der Landstraße von Homburg hinauf nach Käshofen im Landkreis Süd
2012 und 2014 Deutscher Bergmeister: Frank DeBruyne startet auf der Landstraße von Homburg hinauf nach Käshofen im Landkreis Südwestpfalz für das Pirmasenser CR Racing Team in seinem Formel-3-Wagen.

«KÄSHOFEN.» 152 Rennfahrer aus sechs Nationen haben ihr Kommen zum 44. Homburger Bergrennen am Wochenende angekündigt. Selten zuvor war so ungewiss, wer sich die begehrte Trophäe des Gesamtsiegers sichert.

Aus Frankreich kommen erstmals zwei Silhouetten-Rennautos, die stark den Fahrzeugen der aktuellen Deutschen Tourenwagen Masters ähneln. Sie wurden aber weder dort eingesetzt, noch verfügen sie über eine annähernd gleiche Motorisierung. Die zwei von Fabien Bourgeon und Gilles Depierre gefahrenen RC01 treiben nämlich 1000-ccm-Motorradmotoren (Suzuki) an. Wer darüber schmunzelt, sollte sich am Samstag (Training von 8.30 bis 18 Uhr) oder Sonntag (drei Renndurchgänge von 8.30 bis 17.45 Uhr) an die Strecke zwischen Homburg und dem südwestpfälzischen Käshofen begeben. „Diese Autos gehen in den Kurven quer und sind richtig flink. Ich denke, dass Bourgeon unter die Top fünf fährt“, schätzt HAC-Pressesprecher Thomas Bubel. Dabei zählen diese RC01 nominell nicht einmal zu den stärksten Fahrzeugklassen. Das sind 15 Formelfahrzeuge – von der Formel Renault über die Formel 3 bis hin zur Formel 3000 – und fünf Sportprototypen. Damit wird das Bergrennen 2017 auch zum Wettkampf der Fahrzeugkonzepte. Wird der Schweinfurter Uwe Lang in seinem offenen Osella Sportwagen gewinnen? Oder schafft es Daniel Allais in einem Reynard Formel 3000? Den größten Teil des 21 Klassen umfassenden Fahrerfeldes bilden aber die Teilnehmer aus dem KW-Berg-Cup. Für Hobbymechaniker sind die aufgemotzten Tourenwagen ein Anblick zum Schwärmen. Da bauen Leute wie Holger Hovemann in ihren Opel Kadett einen bollernden V8-Motor in den Motorraum ein. Die Fans können die Autos nicht nur bei der Fahrt betrachten, sondern den Bergpiloten im offenen Fahrerlager sogar beim Schrauben zusehen. Ohne den Urlaub machenden Teamchef Andreas German kommt das Pirmasenser CR Racing Team nach Homburg. Mit Franck DeBruyne startet immerhin der Spitzenfahrer des Teams mit seinem Formel-3-Wagen.

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