Pirmasens Gefeiert, gesungen und gelacht

Nahezu 6000 Einladungen hatte die Stadtverwaltung an Bürger in der Kernstadt verschickt, die 70 Jahre und älter sind, rund 2000 waren gestern bei reichlich Sonnenschein dem Ruf auf den Beckenhof gefolgt.

Mit Bratwurst und Kartoffelsalat, Hähnchen vom Grill und einem oder gar mehreren Krügen Bier wurde gefeiert, gesungen und gelacht. Auch ehemalige Mitarbeiter der Stadtverwaltung und ihrer Tochterunternehmen feierten in diesem Jahr zur Musik von Alleinunterhalter Joachim Preisser. Bereits um die Mittagszeit war der Biergarten am Beckenhof prall gefüllt. Was 1963 im Rahmen der Feierlichkeiten zum 200. Stadtjubiläum ursprünglich als Altennachmittag im „Seitze Gaade“ entstanden ist, hat mittlerweile eine lange Tradition und wird seit 1995 am Beckenhof gefeiert: der Seniorennachmittag. „Ich bin sehr zufrieden mit der diesjährigen Veranstaltung. Zwar sind wegen der Hitze nicht ganz so viele Senioren an den Beckenhof gekommen wie im letzten Jahr, aber dennoch sind viele unserer Einladung gefolgt. Über mangelnden Zulauf können wir uns nicht beklagen“, freute sich Peter Riegel, Leiter des Pirmasenser Seniorenbüros, im Gespräch mit der RHEINPFALZ. „Die Leute haben ihren Spaß und feiern. So soll das sein.“ Den Startschuss zum Seniorennachmittag gaben traditionsgemäß Oberbürgermeister Bernhard Matheis und Bürgermeister Peter Scheidel kurz nach 14 Uhr. Wer von den Senioren die Möglichkeit hatte, saß da bereits unter einem Sonnenschirm im Schatten des Beckenhofs und genoss ein kühles Getränk. Durch mehrere Menschentrauben mussten sich die beiden Kommunalpolitiker bis zur Bühne durchschieben – eine persönliche Begrüßung der anwesenden Gäste inklusive. „Wir möchten ihnen heute einen ganz besonderen Dank für ihre Lebensleistung aussprechen. Sie haben dazu beigetragen, dass unser Land und unsere Stadt nach den furchtbaren Kriegsjahren gewachsen ist“, sagte OB Matheis in seiner Begrüßung. Gerade in Pirmasens gebe es im Verhältnis zur restlichen Bevölkerung „enorm viele“ Senioren, auch das Durchschnittsalter sei hier höher als in anderen Regionen und Städten. Im Vergleich zum vergangenen Jahr habe die Zahl der Senioren allerdings „geringfügig“ abgenommen. So seien es 2016 „gerade mal“ 100 Einladungen mehr gewesen als in diesem Jahr. „In unserer Stadt haben wir das Glück, dass unsere Senioren sehr alt werden. Im letzten Jahr waren es sage und schreibe 22 Menschen, die älter als 100 Jahre waren“, sagte Matheis. Die zehn ältesten Frauen in Pirmasens bringen es laut Stadtverwaltung auf zusammen 1020 Jahre, die ältesten Männer schaffen es auf 977 Jahre. „Die älteste Pirmasenserin, die heute leider nicht bei uns ist, ist Gretchen Jung. Sie wird im August 107 Jahre alt. Der älteste Pirmasenser ist Alois Strubel, ein ehemaliger Schulrat, der im April 102 Jahre alt geworden ist“, erläuterte Matheis, der sich, zusammen mit Peter Scheidel, mit einem ansehnlichen Präsentkorb bei den ältesten anwesenden Bürgern bedankte. Mit 92 Jahren war dies der ehemalige Wirt Klaus Roth, der die MTV-Gaststätte an die 75 Jahre geführt hatte. Die ältesten anwesenden Frauen waren wiederum Inge Burkart mit 97 Jahren sowie Selma Held mit 96 Jahren. Beide sind Bewohnerinnen der Pro Seniore Residenz in Pirmasens.