Pirmasens Hammerschlag auf Handy: Frau wegen mutmaßlicher Brandstiftung vor Gericht

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Ein rauchendes Handy brachte einer 46-jährigen Pirmasenserin den Vorwurf der versuchten schweren Brandstiftung ein. Deshalb muss sie sich seit Donnerstag vor dem Pirmasenser Schöffengericht verantworten.

Am 19. Februar wurde der Feuerwehr ein Wohnungsbrand in der Rodalber Straße in Pirmasens gemeldet. Der entpuppte sich nur als Rauchentwicklung, die die Feuerwehr schnell unter Kontrolle hatte. Es soll nur ein geringfügiger Schaden am Parkett entstanden sein. Ursache der Rauchentwicklung war ein Handy. Dazu erzählte die Angeklagte vor Gericht: Sie sei an jenem Tag gegen Mittag mit ihrem Hündchen allein in der Wohnung ihres Freundes in der Rodalber Straße gewesen. Ihr Freund sei kurz etwas einkaufen gegangen. Sie habe an diesem Tag ein schlechtes Gefühl gehabt und sich verfolgt gefühlt. Damit man sie nicht verfolgen könne, habe sie mit einem Hammer mehrmals auf ihr Handy eingeschlagen, das auf dem Parkettboden gelegen habe. Plötzlich habe das Handy gequalmt.

Um diesen zu ersticken, habe sie es mit einem gelben Sack umwickelt. Aber das habe den Qualm verschlimmert. In ihrer Panik habe sie ihr Hündchen geschnappt und die Wohnung verlassen. Die Tür sei zugefallen, der Schlüssel habe innen gesteckt, sie sei ausgesperrt gewesen. Sie habe dann die Nachbarn informiert, dass es im Haus brenne. Dann sei die Feuerwehr gekommen, die die Tür gewaltsam öffnen musste.

Seit vielen Jahren in Therapie

Zur Vorgeschichte erzählte die Frau: Sie sei seit ihrem 18. Lebensjahr in psychologischer Therapie. Von einem Ex-Partner und dessen Umfeld sei sie gestalkt worden. Das habe etwas bei ihr ausgelöst. Einige Tage zuvor habe sie im Zug Leute gesehen und sich von denen verfolgt gefühlt. Sie sei auch informiert worden, dass jener Ex-Freund versuche, wieder Kontakt mit ihr aufzunehmen. Über ihr Handy habe der damals immer gewusst, wo sie sei, schilderte die 46-Jährige. Am Tag des Vorfalls habe es dann Streit mit ihrem derzeitigen Freund gegeben. Beide hätten das gleiche Krankheitsbild. Das führe zu Kommunikationsproblemen und gegenseitigen Vorwürfen. „Es war eine Kurzschlussreaktion. Das ganze Verhalten war dumm“, sagte sie über ihre Aktion mit Hammer und gelbem Sack. Aber sie habe nicht gedacht, dass dadurch etwas Schlimmes passiert. Sie habe nicht gewollt, dass so etwas passiert, betonte die Frau.

Ein Polizeibeamter gab an, die Frau sei „panisch herumgerannt“ und habe gerufen: „Oben brennt es.“ Die betreffende Wohnung hätten sie erst suchen müssen. Die Verhandlung wird am 20. August fortgesetzt.

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