Pirmasens Hohe Bälle weiter ein Problem

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PIRMASENS. Hohe Bälle sind in den letzten Wochen das beste Rezept gegen den FK Pirmasens II. Der SV Gonsenheim beherzigte dies und gewann so am Sonntagnachmittag das wenig ansehnliche Fußball-Oberligaspiel im Stadion Husterhöhe mit 2:1 (2:1).

„Dass wir Probleme mit hohen Bällen in unserem Strafraum haben, das zieht sich wie ein roter Faden durch die gesamte Rückrunde“, kommentierte FKP-Innenverteidiger Yannick Drews die erste Spielhälfte, in der die Gastgeber noch höher als 0:2 in Rückstand hätten geraten können. Gonsenheim verzichtete weitestgehend auf einen geordneten Spielaufbau im Mittelfeld und schlug lange, hohe Bälle in den FKP-Sechzehner. Dazu kamen noch brandgefährliche Freistöße und Ecken, die meist Damir Bektasevic mit viel Schnitt in die Nahtstelle zwischen Torhüter und Abwehr zirkelte. Die Kopfbälle von Jan Itjeshorst (15./21.) und Maziar Namavizadeh (17./24.) waren allesamt geeignet, auch ins Netz zu gehen anstatt neben das Tor oder von FKP-Keeper Oliver Seitz pariert zu werden. Der erste zaghafte Offensivversuch des FKP mündete gleich in einer hundertprozentigen Torchance. Nach einer Ecke von Christopher Ludy wehrte Jonas Eichbladt den 16-Meter-Schuss von Christian Schubert auf der Linie ab (33.). Kurz darauf das 0:1: Ecke Bektasevic auf den kurzen Pfosten, Seitz blieb auf der Linie, und Eichbladt lenkte den Ball aus einer Spielertraube heraus über die Linie (34.). Nur zwei Minuten später eine Kopie des Führungstreffers. Die Protagonisten waren dieselben: Bektasevic zu Eichbladt – 0:2. Eine Minute vor der Pause das 1:2. Gonsenheims Innenverteidiger Jan Itjeshorst rief „Leo“, doch von ihm sprang der Ball zu Ludy, und der ließ sich die Chance frei vor SVG-Keeper Jan Schulz nicht entgehen. „Wir haben die erste Halbzeit verschlafen. Die zweite war zum Glück besser“, sagte der mitspielende FKP-Co-Trainer Benjamin Peters. Die Stimmung in der Kabine gab FKP-Trainer Patrick Fischer so wieder: „Unsere Spieler gingen sehr selbstkritisch mit dieser schwachen Leistung um.“ Das half zwar, doch unterm Strich kamen die Gastgeber nur noch zu einer Halbchance für Frederik Eitel nach einem Freistoß von Ludy(79.). Die dickste Tormöglichkeit hatten noch die Mainzer, als Seitz die in Richtung Torwinkel zischende Volleyabnahme von Halil Yilmaz gerade noch zur Ecke abwehrte (84.). Was auf Seiten des FK Pirmasens gar nicht gut ankam, war das schauspielerische Talent, das die Gäste – wohl auch den nachlassenden Kräften geschuldet – zunehmend an den Tag legten. Kaum ein Zweikampf mehr ohne Fallenlassen und Wehgeschrei. Das zerstörte den Spielfluss gänzlich. Und Schiedsrichter Alexander Mürtz pfiff munter zugunsten der Gonsenheimer. Das erzürnte natürlich das FKP-Lager; Trainer Fischer musste auf die Tribüne. „Ich muss wohl ein bisschen ruhiger werden“, merkte er danach dazu an. Co-Trainer Peters ärgerte sich: „Auf diese Weise wird das Fußballspielen kaputtgemacht, macht uns allen keinen Spaß!“ „Für eine Auswärtsmannschaft haben wir in der ersten Halbzeit unglaublich viele Torchancen gehabt. In der zweiten Spielhälfte haben wir kaum was zugelassen. Ich denke, das Ergebnis ist so in Ordnung“, sagte Gonsenheims Trainer Babak Keyhanfar. FKP-Stürmer Ludy fand: „Wir haben das Spiel in der ersten Halbzeit verloren.“

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