Pirmasens In der Summe 160 miese Minuten

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ST. INGBERT. Das Bilderbuch-Aprilwetter war nur in Halbzeit eins phasenweise regnerisch und trüb. Über 90 Minuten hinweg trist blieb hingegen gestern die Darbietung der FKP-Oberliga-Truppe. Mit dem 0:2 (0:1) bei der SV Elversberg II schlittern die Pirmasenser in Richtung Abgrund. Das Polster schmilzt mit der zweiten Schlappe in Folge nach zuvor neun Partien ohne Niederlage.

„Schade, dass wir unsere gute Ausgangsposition so verspielen“, sagte FKP-Coach Sebastian Reich nach trostloser Vorstellung im Mühlwaldstadion. Der Naturrasen in St. Ingbert ist gerade erst zur künftigen Heimstätte von Elversbergs U 21 erklärt worden, die bislang auf dem inzwischen recht ramponierten Kunstgrün an der Kaiserlinde ihre Heimpartien absolviert hatte. Bei der Premiere in der Nachbarstadt hatten die Elversberger nun gestern leichtes Spiel. Ob es in der kommenden Runde an derselben Stelle zu einem Wiedersehen kommt, hängt noch an drei Fädchen. Beim Aufeinandertreffen der beiden Regionalliga-Teams am Vortag hatte die Erste des FKP ein Teil dazu beigetragen. Die Zweite hingegen hat gestern einen Beinahe-Matchball vergeben und der noch auf einem Abstiegsrang notierten SVE II weiteren Rückenwind gegönnt. „Es war so verdammt wichtig, dass wir den Auswärtspunkt von Pfeddersheim vergolden“, freute sich SVE-Trainer Timo Wenzel über den Sieg nach einer „klasse Leistung wie schon beim letzten Spiel“. Kollege Reich hingegen sieht das FKP-Konto in den vergangenen zwei Partien auf nunmehr 160 miese Minuten angewachsen: „Von den ersten 20 Minuten gegen Wirges abgesehen, war das viel, viel zu wenig.“ Wenig bis gar nichts zeigten seine Kicker in Hälfte eins. Da stemmte sich nur Keeper Matthias Gize so richtig gegen Elversbergs Vorwärtsdrang. Auf der Zielgeraden machte gestern bei der SVE Thomas Birk Tempo. Der ist eigentlich Kapitän der Regionalliga-Truppe – und zeigte nach auskurierter Verletzung bei der U 21, wie Routine und Klasse Sicherheit verleihen können. „Die Jungs können aber alle kicken“, sagte Wenzel. Er müsse es nur immer wieder neu aus ihnen herauskitzeln. Gleiches kann Reich predigen. Gestern gelang es ihm nicht. Im Gastgeber-Gehäuse stand gestern der beim ambitionierten Drittliga-Anwärter ausgemusterte Ex-Kapitän Morten Jensen. Auszeichnen aber konnte sich Jensen – im Gegensatz zu Gize – nicht ein einziges Mal. Vom Tor hielten sich die Pirmasenser in Halbzeit eins tunlichst fern. Zaghafte Versuche endeten im Nirwana. Die Außen Florian Bicking und Abel Mehari Kiflom brachten nichts zuwege, in der Spitze verhungerte Christopher Ludy. Eigentlich recht stark agierte Christian Schubert – er allerdings hielt an beiden Gegentoren eine Aktie. Über seine Seite durfte Moritz Koch in der 21. Minute munter spazieren, um sich Zeit für eine klasse Flanke zu nehmen. Die nutzte Janik Michel mit einer Art Billard-Kopfball zur Führung. Versuch eins hatte Gize glänzend pariert, bei Versuch zwei lag die Kugel im Netz. Elversberg schlampte mit Chancen, ließ sich Zeit bis zur 81. Minute. Da tankte sich Samed Karatas – der im Winter noch erfolglos auf der Husterhöhe vorgespielt hatte – durch, ließ Robin Purdy und Schubert stehen, lochte ein. „Wenn sich da nix ändert, wird es schwer, noch Punkte zu holen“, schwant Reich nichts Gutes.

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