Pirmasens Jung-Eisenmänner vor der Feuertaufe

«Pirmasens.» Rund 50 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene trainieren mittlerweile regelmäßig beim Endurance Team Pirmasens (ETP). Die Förderung junger Leichtathleten kommt auch Kindern aus sozial benachteiligten Familien zugute. So vermittelt das Team neben sportlichen auch soziale Kompetenzen.

Eine Koordinationsleiter liegt auf dem Boden der Pirmasenser Kirchberg-Sporthalle, rundum etwa ein Dutzend kleine Hürden, diverse Lübecker Hüte, wie die Pylonen richtig heißen, und ein Fallschirm. Etwa 35 Kinder springen umher, einige kommen noch hinzu. Die Eltern beobachten vom Hallenrand aus das Geschehen. Übungsleiterin Birgit Schwarz-Weichhart, unterstützt von der Mittelstreckenläuferin Chika Ikpa, packt einige Pokale aus. „Heute ehren wir die Trainingsfleißigsten“, sagt die Thaleischweilerin Schwarz-Weichhart, die seit Herbst 2017 beim Endurance Team Pirmasens (ETP) in der Kinderleichtathletik als Übungsleiterin, Wettkampfbetreuerin, Ansprechpartnerin in allen Bereich rund um den Sport tätig ist. Mit wenigen Kindern hat sie angefahren, inzwischen machen etwa 50 regelmäßig unter Anleitung der engagierten Trainerin mit. Daneben betätigen sich junge Talente vom Pirmasenser Nardinihaus regelmäßig beim ETP, ohne dafür einen Cent Mitgliedsbeitrag zahlen zu müssen. „Die sozial benachteiligten Kinder blühen beim gemeinsamen Training auf, man sieht ihnen den Spaß förmlich an“, stellt die Übungsleiterin fest. 15 Kindern wird Freude an Bewegung vermittelt, sie üben sich in Toleranz und schulen gleichzeitig im Umgang mit Gleichgesinnten auch das soziale Miteinander. Sport verbindet beim ETP also – im wahrsten Sinne des Wortes. Fünfmal wöchentlich wird trainiert, die jüngsten der Nachwuchs-Leichtathleten sind fünf, die ältesten 20 Jahre alt. Neben den klassischen Disziplinen führt Schwarz-Weichhart ihre Schützlinge Schritt für Schritt an den Triathlon heran, eine Disziplin, die im ETP ebenfalls erfolgreich betrieben und gefördert wird. Der erste kleine Test der jungen Eisenmänner und -frauen steht im Frühling bevor: Am 26. Mai feiern sie beim Lauf um den „Goldenen Hut“ in Schifferstadt Feuertaufe. „Die, die wollen, machen Teamtriathlon und suchen sich eine der drei Disziplinen aus. Wer es sich zutraut, der kann sich auch im Einzelwettbewerb versuchen“, so die Trainerin. Ein zweiter Wettkampf, am 16. Juni in Neunkirchen, ist ebenfalls im Terminkalender der ETP-Jugend vorgemerkt. Neben dem eigentlichen Leichtathletiktraining ist inzwischen auch eine Fördergruppe ins Leben gerufen worden, in der Talente zielgerichtet und wettkampforientiert trainieren. Regelmäßig wird im Plub geschwommen; Freizeitaktivitäten wie Radtouren, Kinobesuch, Eislaufen und Wandern gehören zu den gemeinsamen Unternehmungen. Besonders gut angekommen ist laut Birgit Schwarz-Weichhart das Sportcamp im Sommer in Thaleischweiler-Fröschen, das auch für 2019 wieder im katholischen Pfarrheim geplant ist. Die Übungsleiterin wird unterstützt von Chika Ikpa, ihres Zeichens Rheinland-Pfalz-Meisterin über 800 Meter. Die Soldatin ist gewissermaßen Schwarz-Weichharts rechte Hand und unterstützt vorwiegend beim Training. Eine der jüngsten Leichtathletinnen ist die sechsjährige Clara Scholz aus Waldfischbach-Burgalben. „Ich finde rennen sehr cool, mir macht das richtig Spaß“, sagt sie begeistert, während sie sich „Tabata“ widmet. Das ist eine Form des Aufwärmens, bei der auf der Stelle gelaufen wird. Clara widmet sich seit August der Leichtathletik. Ihr Bruder Eliah (neun) ist ebenfalls mit dabei. Das nächste Projekt der ETP-Jugend widmet sich übrigens der außersportlichen Ausbildung: Die 14-jährige Emilia Schwarz, der 15-jährige Tim Bauer (beide aus Thaleischweiler) sowie Lilli Faul (15, Pirmasens) werden zu Jugendassistenten qualifiziert. Es bewegt sich also einiges beim ETP.