Pirmasens Konzertreihe Fabrikmusik startet am 3. November

Eleanor McEvoy war auch schon Violinistin beim irischen Nationalorchester. Sie bedient sich mehrere Stilrichtungen.
Eleanor McEvoy war auch schon Violinistin beim irischen Nationalorchester. Sie bedient sich mehrere Stilrichtungen.

Seit 2003 findet im Forum Neufferanum die Konzertreihe Fabrikmusik statt. Die 18. Auflage der Reihe startet am 3. November. Den Schwerpunkt in diesem Jahr bilden Jazzformationen. Aber auch eine Singer/Songwriterin ist mit von der Partie. Die Konzerte finden jeweils mittwochs statt

Die Konzertreihe Fabrikmusik, die wie gewohnt in den Räumen des Forum Neufferanum stattfindet, wird veranstaltet von der Bezirkskantorei unter Federführung von Kirchenmusikdirektor Maurice Croissant in Zusammenarbeit mit der Firma Bernd Hummel Immobilienprojekte. Laut Croissant ist 2021 auch der Verein Kulturgut Pirmasens bei Planung und Finanzierung mit im Boot.

Den Auftakt bildet am Mittwoch, 3. November, ein Abend mit der Singer/Songwriterin und Multiinstrumentalistin Eleanor McEvoy (Vocals, Piano, Gitarre, Fiddle) im Rahmen Ihrer „Gimme-Some-Wine“-Tour.

Bereits 15 Alben veröffentlicht

In ihrer Heimat Irland längst ein Star, begeistert Eleanor McEvoy seit Jahren auch das deutsche Publikum mit einer Bühnenperformance, die man einer solo auftretenden Künstlerin im Vorfeld kaum zutrauen würde. Es zahlt sich aus, dass die Irin mehrere Instrumente aus dem Effeff beherrscht, dass sie eine Stimme hat, die sich vom ersten Ton an einprägt und dass sie Texte schreiben kann, die unter die Haut gehen. Lange ist es her, dass McEvoy den Song „Only A Woman's Heart“, einen der bekanntesten in der jüngeren irischen Folkmusik-Geschichte, geschrieben hat. Damals war sie noch Mitglied der „Mary Black Band“. Bei ihren weltweiten Auftritten wird sie aber nach wie vor mit diesem berührenden Lied in Verbindung gebracht. Es würde jedoch zu kurz greifen, McEvoy nur auf diesen Song und den damit verbundenen Erfolg zu reduzieren. Sie hat seither noch viele andere Lieder geschrieben und auf mittlerweile 15 Alben veröffentlicht.

Eleanor McEvoy packt Themen an, die mit unserem Alltag, unseren Sehnsüchten, Ängsten und Problemen zu tun haben. Meist setzt sie das Ganze humorvoll um. Die Irin bedient sich mehrerer Stilrichtungen: Sie als Irish-Folk-Singer zu bezeichnen, wäre nur die halbe Wahrheit. In diesem Genre liegen zwar ihre Wurzeln, jedoch ist sie musikalisch insgesamt breiter aufgestellt. Einige Jahre war sie auch Violinistin beim irischen Nationalorchester. Die studierte Musikwissenschaftlerin wartet immer wieder mit musikhistorisch interessanten Projekten auf, beispielsweise dem „Thomas-Moore-Project“, bei dem sie Lieder des namhaften irischen Songpoeten neu arrangiert hat.

„Jazz an der Grenze“

Beim zweiten Konzert der Reihe am Mittwoch, 10. November, spielt das „Extra-Vergine-Quartett“ auf. Dessen Programm „Jazz an der Grenze“ trägt einerseits die räumliche Grenze zu Frankreich, andererseits die Stilgrenze zu Latin, Funk und Fusion im Namen. Damit umschreiben die vier Mitglieder Joachim Dusemond (Piano), Michael Gass (Saxofon,Gitarre), Michael Jurkat (Bass) und Rolf Jacob (Drums) ihren geografischen und ihren musikalischen Standort: Beheimatet im Südwesten, in unmittelbarer Nähe zu Frankreich also, wollen sie mit ihren ausschließlich selbst komponierten Stücken einfach nichts aus dem Weg gehen, was man in den vergangenen 30 bis 40 Jahren im Radio, auf Reisen, im Kino und manchmal sogar in Fahrstühlen hören konnte. Ob man das immer Jazz nennen soll? Wer wüsste das schon so genau zu sagen? Deswegen: Jazz an der Grenze.

Jedenfalls werden mit den harmonischen und rhythmischen Mitteln des Jazz die Brücken zu anderen musikalischen Welten überschritten. Piano, Bass, Saxofon, Gitarre und Schlagzeug sind die Werkzeuge, mit denen die vier Überraschendes mit Vertrautem kombinieren.

Von den „Beatles“ beeinflusst

Das dritte Konzert am Mittwoch, 24. November, gestaltet das Jazz-Duo „Degen Andelfinger“ unter dem Titel „Discovering Beatles“ Es besteht aus Sebastian Degen (Saxofon) und Thomas Andelfinger (Gitarren). Das Duo wird in einer Pressemitteilung wie folgt zitiert: „Die ,Beatles’ haben in ihrem vergleichsweise kurzen Bestehen ein Universum an Musik hinterlassen. Unzählige Male kopiert und nachgeahmt, bedienten sich so in der Vergangenheit schon viele Musiker der unterschiedlichsten Genres aus diesem reichen Fundus. Insbesondere Musiker aus dem Bereich Jazz und Improvisierte Musik schätzen die scheinbar nicht enden wollenden Möglichkeiten, die eingängigen Melodien für die eigene Musik zu verwenden und weiterzuentwickeln.“

Die zeitlosen Songs der „Beatles“ hätten auch die musikalische Entwicklung von Sebastian Degen und Thomas Andelfinger beeinflusst und die beiden zu einer besonderen Entdeckungsreise inspiriert.

Jazz-Standards und Choräle

Zum Abschluss gibt es am Mittwoch, 1. Dezember, ein Wiederhören mit dem Jazz-Ensemble „Amuse Gueule“. Zuletzt war die Gruppe 2014 bei der Fabrikmusik zugegen, als sie ihre erste Live-CD mit dem Programm „Jazz wird’s geistlich!“ aufnahm. So trägt das Konzert dieses Jahr passenderweise den Titel „Jazz wird’s wieder geistlich!“. Das Ensemble „Amuse Gueule“ (übersetzt: „Gaumenfreude“) wurde im Jahr 2000 gegründet und widmete sich von Beginn an neben der Aufführung klassischer Jazz-Standards, etwa „Green Dolphin Street“, auch der beschwingten Wiedergabe von Chorälen aus dem Evangelischen Gesangbuch, die Maurice Croissant, Leiter und Mitbegründer des Ensembles, in ein neues jazziges Gewand kleidet. Mit diesen Jazz- Arrangements werden die sechs Musikerinnen und Musiker oft eingeladen, Gottesdienste mitzugestalten oder reine Jazzkonzerte, unter anderem in Kirchen, zu geben. Am 1. Dezember sollen, passend zur Kirchenjahreszeit, auch Adventslieder erklingen. Als Gast ist außerdem Violinist Johannes Wendel geladen.

Zur Konzertreihe

Alle Konzerte beginnen um 20 Uhr. Karten gibt es an der Abendkasse, der Eintritt beträgt für Erwachsene jeweils 10 Euro, für Schüler und Studenten fünf Euro-. Reservierungen sind unter Telefon 06331/70487 möglich. Reservierte Karten müssen 30 Minuten vor Konzertbeginn abgeholt werden. Es gilt jeweils die 2G-plus-Regel.

Das Programm „Jazz an der Grenze“ des „Extra-Vergine-Quartetts“ bezieht sich auf eine räumliche und eine stilistische Grenze.
Das Programm »Jazz an der Grenze« des »Extra-Vergine-Quartetts« bezieht sich auf eine räumliche und eine stilistische Grenze.
Das Ensemble „Amuse Gueule“ nahm beim letzten Auftritt im Rahmen der Fabrikmusik seine erste Live-CD auf.
Das Ensemble »Amuse Gueule« nahm beim letzten Auftritt im Rahmen der Fabrikmusik seine erste Live-CD auf.
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