Arbeiten, wenn andere Urlaub machen Luisa Oliva-Alfarano: Von der Marketingexpertin zur Eisdielenbesitzerin
„Ich habe Germanistik studiert und einen Master in Sprache, Kultur und Translationswissenschaft. Studiert habe ich in Marburg und einige Jahre bei SAP in der Marketingabteilung gearbeitet. Mein heutiger Mann Christian, ebenfalls ein Italiener, wollte sich mit einer eigenen Eisdiele selbstständig machen. Fündig geworden sind wir in Pirmasens, nachdem wir zuvor auch auf Kreuzfahrtschiffen gearbeitet haben“, erzählt die Mutter zweier Kinder. Vor 13 Jahren, im Februar 2011, hat Oliva-Alfarano, die aus Neapel stammt, schließlich das alteingesessene Eiscafé Venezia übernommen und ihren eigentlichen Beruf an den Nagel gehängt. Bereut hat sie diesen Schritt nicht, wenngleich sie ursprünglich einen anderen beruflichen Weg einschlagen wollte. „Manchmal vermisse ich schon meinen früheren Beruf, aber auch die Selbstständigkeit bietet gewisse Vorteile“, sagt sie.
Die Sommermonate bedeuten Hauptsaison für die beiden Wahl-Pirmasenser, an Urlaub ist derzeit nicht zu denken. Zu Besuch ist derzeit Oliva-Alfaranos Mutter aus Italien, die sich um die beiden Enkel, die neunjährige Greta und die sechsjährige Zoey kümmert und mit ihnen Ausflüge macht. Beide sind in einem schulpflichtigen Alter und haben gerade Sommerferien. „Früher, als die Kinder kleiner waren, sind wir in der Winterpause für einige Zeit nach Italien zu unserer Familie gereist. Alle leben über ganz Italien verstreut und da waren wir während unseres Besuchs in der Heimat viel unterwegs. Das ist wegen der Schule so jetzt nicht mehr möglich. Aber unsere Mädchen sind stolz, dass Mama und Papa ein Eiscafé betreiben. Kinder lieben Eis natürlich“, sagt die 42-Jährige. Immer mittwochs gönnt sich die vierköpfige Familie einen Ruhetag. Dann ist das Eiscafé geschlossen und Familienzeit angesagt. „Das tut uns unheimlich gut und einen Tag in der Woche braucht man als Selbstständiger auch zum Regenerieren.“