Pirmasens Männer zu selten zur Früherkennung

Horst Brenneis.
Horst Brenneis.

Ist Krebs vermeidbar und kann ich durch meinen Lebensstil der Krankheit vorbeugen? Welche Therapiemaßnahmen gibt es und wo erhalte ich Hilfe und Unterstützung: Der Förderverein Patientenforum des Krankenhauses Pirmasens lud am Samstag zum Krebstag in die Wasgauhalle ein. Zum fünften Mal konnten sich Betroffene und Interessierte an Informationsständen und Vorträgen wichtige Neuerungen und Hilfen erhalten.

„Das Thema Krebs beschäftigt viele von uns, sei es als Betroffene, Angehörige oder Freunde“, sagte Oberbürgermeister Markus Zwick in seiner kurzen Einführung. Umso wichtiger sei es, sich über Vorbeugung, Früherkennung, neue Behandlungsformen oder palliative Medizin zu informieren. „Die Resonanz ist auch in diesem Jahr erfreulich“, erklärt Horst Brenneis, Urologe aus Pirmasens, der gemeinsam mit Rigo Meyer vom Förderverein Patientenforum diesen Tag organisiert hat. Schon zu Beginn der Veranstaltung waren sowohl die Infostände als auch die Vorträge gut besucht. „Auch bei den Ausstellern haben wir immer mehr Interessenten. So langsam wird der Platz in der Wasgauhalle knapp“, sagte Brenneis. Rigo Meyer und er kennen die Ängste der Patienten, die mit einer Krebsdiagnose einhergehen. Beide wissen aber auch um die Bedeutung der Vorsorgeuntersuchungen und der Früherkennung für den Verlauf der Krankheit. „Wir versuchen, ein Bewusstsein für Krebsrisiken und gleichzeitig für mögliche Behandlungschancen zu schaffen“, betonte Meyer. Der Krebstag habe, neben der Information für die Patienten, inzwischen ein funktionierendes und umfassendes Netzwerk zwischen den unterschiedlichen Akteuren der Region geknüpft. Durch die Belastung kräftezehrender Behandlungen und durch die psychische Anspannung seien Selbsthilfegruppen und eine adäquate ärztliche Betreuung von großer Bedeutung. „Die Veranstaltung hat in den letzten Jahren sichtlich zur Verbesserung der Zusammenarbeit beigetragen und die Situation der Betroffenen verbessert“, ist Meyer sicher. „Wir führen interessante Gespräche“, sagte Simone Jennewein, Leiterin des Hospizes Haus Magdalena. Die Wahrnehmung ihrer Einrichtung habe sich in den letzten Jahren geändert, weiß sie. „Früher haben die Menschen einen Bogen um das Thema gemacht, heute begreifen sie das Sterben als Teil des Lebens.“ Christian Heib, Hals-Nasen-Ohren-Arzt, zeigte auf, dass ein gesunder Lebensstil zwar nicht ganz vor Krebs schütze, das Risiko jedoch durchaus verringern könne. „Zehn Prozent der Erkrankungen sind genetisch bedingt“, erläuterte er. Dagegen sei niemand gefeit. Anhand von Statistiken zeigte er auf: Rauchen, Alkohol, eine falsche Ernährung, Bewegungsmangel und Übergewicht begünstigen unterschiedliche Krebsarten. Genau das habe jeder selbst in der Hand. Regelmäßige Voruntersuchungen und eine damit verbundene Früherkennung erhöhen zudem die Heilungschancen. „Wobei Frauen diese viel regelmäßiger in Anspruch nehmen als Männer“, bedauerte Urologe Horst Brenneis.

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