Pirmasens „Mitsingen macht gute Laune“

Doris Köppner, Annette Könnel, Sonja Hahn, Linda Panter und Silke Freudenberg sind die „Diedos“.
Doris Köppner, Annette Könnel, Sonja Hahn, Linda Panter und Silke Freudenberg sind die »Diedos«.

Wenn Sie im Restaurant 4.0 ein Roboter bedient oder wenn zwei Hausfrauen virtuell Urlaub auf Hawaii machen und wenn die neue „Babbelwatch“ bei den Freundinnen für Furore sorgt, weil sie nicht etwa Schritte, sondern gesprochene Wörter zählt, dann ist die Rede von der „Diedo“-Welt. Das Frauenkabarett ist am Samstag, 24. November, 20 Uhr, im Bürgerhaus Münchweiler zu erleben. Über das Programm sprach Christiane Magin mit der Kabarettistin Doris Köppner – einer von fünf „Diedos“.

Frau Köppner, wie erstellen Sie ein neues Programm? In Eigenregie oder gemeinsam zu fünft?

Zu 90 Prozent entsteht eine neue Show in Eigenregie, weil ich jeder von uns Szenen auf den Leib schneidere. Zehn Prozent verändert sich dann nach persönlichem Empfinden während der Proben. Im Kollektiv Shows zu entwickeln, funktioniert nicht gut, weil wir fünf unterschiedliche Geschmäcker haben und die Entwicklung der Szenen dann anstrengend würde. Wichtig ist allerdings Annette Könnel, weil sie sich um die Kostüme und auch um die Organisation kümmert. Außerdem ist sie eine fantastische Ideenlieferantin. Im Grunde kann man sagen: Ich mach das Inhaltliche, Annette das Drumherum, und alle fünf zusammen sind wir ein tolles Team. Wie finden Sie die Themen für Ihre Programme? Lesen Sie viele Frauenillustrierte, damit Sie ein Programm zusammenbekommen oder ist so manches gar autobiografisch? Alles zusammen. Was mir so passiert, was aus dem Tagesgeschehen hervorblitzt und was gerade aktuell ist und wird. Die „Babbelwatch“ zum Beispiel habe ich entwickelt, weil ich mir oft einen Schrittzähler anziehe. Und weil eine meiner Kolleginnen noch mehr redet als ich – sie ist eine absolute „Babbelqueen“ – kam mir auf einmal der Gedanke, was wäre, wenn die Uhr die Wörter zählen würde, die sie hört... Das fand ich ausgesprochen komisch. Männer brauchen so was ja nicht, die reden ja deutlich weniger. Sie haben eine Szene mit einem Roboter als Kellner. Macht Ihnen künstliche Intelligenz Angst? Angst nicht, aber ein Fingerzeig von Seiten der „Diedos“ soll es schon sein. Früher haben wir uns köstlich über die „Raumpatrouille Orion“ amüsiert, weil darin eine Mikrowelle vorkam, heute haben wir es immer mehr mit Systemen zu tun, die Signale von uns auswerten. Die Szene mit unserem Roboter ist da verharmlost, ja verniedlicht. Aber sie haut die Leute vom Hocker vor Lachen, weil wir die Methode der Telefonhotline da mit eingebaut haben. Die Frauen werden schier wahnsinnig, weil die Maschine einfach nicht kapiert, was sie eigentlich wollen. Die Musik von „Orion“ ist übrigens auch zu hören. Wie sehen Sie die Zukunft? Ist Ihre Show das Gegenrezept, wie man sie gut aushält? In gewisser Weise schon. Denn wir wollen, dass Computer nicht menschlich werden. Sie haben nun mal keine Gefühle und das soll so bleiben. Welches Konzept steht hinter einer „Diedo“-Show? Wir wollen die Leute einfach unterhalten – mit viel Musik, dass man sich rundum wohlfühlen kann. Dafür zeigen wir das echte Leben, wie es überzogen aussieht. Übertreibung veranschaulicht. Dazu kommen dann Mitsinglieder, denn das Publikum mag es, einbezogen zu sein. Mitsingen macht gute Laune. Das hat sich immer wieder bestätigt. Und nichts ist schwieriger, als die Menschen gut zu unterhalten und zum Lachen zu bringen. Welche Rolle spielt die Musik für Sie? Musik ist mein Hobby. Sie war als allererstes da. Wenn ich Sketche schreibe oder Szenen entwickle, denke ich die Musik immer mit. Manchmal brauche ich den Sketch zu einer Musik, manchmal ist es andersrum. Infos Doris Köppner, Annette Könnel, Sonja Hahn, Linda Panter und Silke Freudenberg spielen am Samstag, 24. November, ab 20 Uhr im Bürgerhaus Münchweiler, Hanauer Straße 4. Einlass ist bereits ab 19 Uhr. Eintrittskarten kosten 16 Euro. Es gibt die Karten im Vorverkauf im Internet unter www.ticket-regional.de.

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