Pirmasens Musik war sein Leben

Karlheinz Dettweiler 2009 in unserer Sommerredaktion.   Archivfoto: Steinmetz
Karlheinz Dettweiler 2009 in unserer Sommerredaktion. Archivfoto: Steinmetz

In jeder freien Minute befasste er sich mit klassischer Musik. Einen profunderen Musikkenner als Karlheinz Dettweiler, der am Sonntag kurz vor seinem 80. Geburtstag gestorben ist, gab es in der Region nicht.

1957, als Schüler, gab er eine Ankündigung für ein Konzert in der Zweibrücker Redaktion ab – und wurde sofort als Schreiber engagiert. Seine Konzertkritiken waren getragen von seiner Begeisterung und der Freude am Gehörten. Das ist umso erstaunlicher, als Karlheinz Dettweiler, der tagsüber als Industrie-Kaufmann bei Pörringer + Schindler arbeitete, weder Musik studiert hatte noch ein Instrument spielte. Er schrieb als Musikliebhaber – und er schrieb so gefühlvoll, dass jeder nachvollziehen konnte, warum er in einem tollen Konzert war. Es sind Hunderte Texte, die er für die RHEINPFALZ in Zweibrücken und Pirmasens schrieb. Immer abends. Direkt nach dem Konzert setzte er sich hin, damit die Eindrücke noch frisch sind. Seine Zeitungsartikel klebte er in dicke Ordner. Und jedesmal, wenn er mit einem Ordner in die Redaktion kam, staunten wir: Justus Frantz war in Zweibrücken! Und Teresa Berganza!

Dass er Vorsitzender der Mozartgesellschaft wurde (1997-2005) und selbst Konzerte organisierte, war eine logische Konsequenz. Doch Musik zu erleben war ihm immer das Wichtigste. Dazu gehörten auch seine große Platten- und CD-Sammlung und die Sendungen, die er am Radio verfolgte – gerade in den letzten Jahren, als er mit schweren Krankheiten kämpfte – und immer noch für die RHEINPFALZ schrieb.

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