Pirmasens Musketiere des Gesangs

Das „Athos Ensemble“ beeindruckt bei seinem ersten Auftritt im Rahmen der Rosenberger Musiktage.
Das »Athos Ensemble« beeindruckt bei seinem ersten Auftritt im Rahmen der Rosenberger Musiktage.

Ergreifend schöne Stimmen erklangen am Sonntag in der Wallfahrtskirche von Maria Rosenberg beim zweiten Konzert der diesjährigen Rosenberger Musiktage, dem besucherstärksten Festival geistlicher Musik in der Pfalz.

Das „Athos Ensemble“ als Quartett mit Angelika Lenter (Sopran), Inga Schäfer (Alt), Daniel Schreiber (Tenor) und Christian Dahm (Bass) bezauberte a cappella mit faszinierendem Liedgut aus verschiedenen Stilepochen. So war als erstes Stück das wunderschöne „Salve Regina“ von Josef Gabriel Rheinberger in angepasstem Crecendo- und Decrecendo-Verlauf zu hören. „Passender hätte das Konzert nicht beginnen können, als mit dem Gruß an Maria“, freute sich Pfarrer Volker Sehy, Direktor von Maria Rosenberg, in seiner Begrüßungsrede und hieß das Sängerensemble mit „salvete cantoris“ willkommen. Von Rheinberger waren im Verlauf des Konzerts noch das ausgefeilt schöne „Deus tu convertens“ und das großartige „Prope est dominus“ von den Sängern zu hören. Von dem Komponisten Max Reger sang das Ensemble aus „Vier Kirchengesänge“ das ergreifende „Lass mich dein sein und bleiben“ , „Ad te levavi“ sowie aus den Responsorien (dem nächtlichen katholischen Chorgebet) „Dein Wort, o Herr, wohnt weit und ewig“. Ein besonderer Augenmerk des Abends galt dem italienischen Komponisten Claudio Monteverdi, der vor 450 Jahren geboren wurde und dessen Werke um 1600 exemplarisch für den Stilwandel von der Renaissance zum Barock stehen. Eine große Herausforderung für das Quartett war die „Missa a quattro voci da cappella“ SV 190, mit Kyrie, Gloria, Credo, Sanctus, Benedictus und Agnus Dei mit dem leise verklingenden „dona nobis pacem“, was das „Athos Ensemble“ gesanglich begeisternd und ehrfurchtsvoll vorstellte. Drei Werke von Anton Bruckner waren noch zu hören von dem mit herrlichen Stimmen ausgestatteten Ensemble – wie üblich im katholischen Ritus in Latein „Pange lingua“, Vexilla regis“ und „Locus iste“, wobei der letzte Satz wiederum als Sinnbild für Maria Rosenberg angesehen werden kann. Nicht enden wollender Applaus einer leider nur kleinen Besucherzahl wurde seinerseits vom „Athos Ensemble“ reichlich belohnt mit der ersten und sechsten Strophe des Abendliedes „Der Mond ist aufgegangen“, denn das „Athos Ensemble“ steht zu seinem Motto: „Einer für alle, alle für einen“ wie einst die Musketiere. Zum Abschluss des Konzertabends gab es im Wallfahrtshof noch einen kleinen Imbiss und Gelegenheit zu Gesprächen. Infos Die 21. Rosenberger Musiktage werden fortgesetzt mit der Festtagsmesse an Dreifaltigkeit, Sonntag, 11. Juni, 10 Uhr, in der Wallfahrtskirche mit dem Südwestpfälzer Kinderchor unter der Leitung von Christoph Haßler.

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