Pirmasens Nach 0:2 noch 2:2-Unentschieden erreicht

Quincy Henderson (beim Schuss), zu Saisonbeginn vom SC Hauenstein zum SV Morlautern gewechselt, erzielte gegen seinen alten Vere
Quincy Henderson (beim Schuss), zu Saisonbeginn vom SC Hauenstein zum SV Morlautern gewechselt, erzielte gegen seinen alten Verein das 2:0 für den Oberliga-Absteiger. Rechts: Marius Schäfer vom SCH.

«Hauenstein.» Der SC Hauenstein hat gestern mit einer Energieleistung ein bereits verloren geglaubtes Spiel noch aus dem Feuer gerissen. Nach 0:2-Rückstand erreichte der Sportclub noch ein 2:2 (0:1) gegen Oberliga-Absteiger SV Morlautern.

Es lief die 80. Spielminute vor 150 Zuschauern im Stadion am Neding, als David Schäfer – beim ersten Startelf-Einsatz für seinen neuen Verein mit Licht und Schatten – einen Freistoß in den Strafraum der Gäste schlug. Der aufgerückte Innenverteidiger Philipp Weishaar lief am langen Pfosten ein und bugsierte den Ball aus kurzer Distanz am früheren Hauensteiner Torwart Bakary Sanyang vorbei zum 2:2 ins Netz. Eine Minute später ging der immer vorbildlich vorangehende Kapitän völlig entkräftet vom Feld. Nach über einem halben Jahr Verletzungspause und dem erst zweiten Spiel von Beginn an war Weishaar schlichtweg platt. Für ihn kam Youngster David Jung, der in den letzten Minuten für die Lufthoheit im eigenen Strafraum sorgte. „Der letzte Spurt über das ganze Feld war zu viel. Aber nach einem 0:2 noch ein 2:2 zu schaffen, ist einfach überragend“, sagte Weishaar. In den letzten Minuten wurde die Partie zusehends ruppiger. Kurz vor dem Ende trat Morlauterns Raimundo Dombaxi rüde dem enteilenden Philipp Seibel in die Beine und sah dafür sofort die Rote Karte. Nur zwei Minuten später hatte der eingewechselte Alex Tuttobene Glück, dass er Dombaxi nicht folgen musste. Er hatte an der Außenline Hauensteins David Schäfer mit beiden Händen umgestoßen. „Der Schiedsrichter hat gesagt, in der 94. Minute bringe es doch nichts mehr, noch einen vom Platz zu stellen“, wunderte sich SCH-Trainer Marko Eiermann über die Argumentation von Referee Fabian Knarr. Morlautern setzte gleich fünf frühere Spieler des SC Hauenstein ein. Neben Sanyang waren dies Christopher Fried, Maximilian Riehmer, Quincy Henderson und der eingewechselte Florian Weber. Zunächst machte der Verbandspokalsieger von 2017 den abgezockteren Eindruck. Die jungen Hauensteiner setzten Leidenschaft dagegen. Die Chancenverwertung war bei beiden Teams im ersten Durchgang ausbaufähig. Hauenstein besaß die ersten beiden Möglichkeiten. In der dritten Minute entschärfte Sanyang einen Schuss von Frederic Keller. Dann traf Seibel nach schönem Spielzug und genauer Hereingabe von Keller den Ball aus kurzer Distanz nicht richtig; am langen Pfosten kam dann auch noch Christian Ochs zu spät. Nach 16 Minuten nutzte der sehr starke Erik Tuttobene die erste Chance zur Gästeführung. Am linken Strafraumeck schüttelte er Keller und Marius Schäfer ab und traf mit einem sehenswerten Schlenzer in den rechten Torwinkel. In der Folge parierte SCH-Keeper Kevin Jung Schüsse von Shkodran Rexhaj (28.) und Erik Tuttobene (37.). Dazwischen schoss Kevin Olali aus sieben Metern völlig freistehend knapp neben das Hauensteiner Tor. Nach der Pause brachte Eiermann Luca Wick für den bereits mit Gelb belasteten Dennis Leininger. Wick rückte auf die Außenverteidigerposition, Ochs spielte fortan für Leininger auf der Sechs. Doch zunächst waren wieder die Gäste am Drücker. In der 50. Minute rettete Jung noch gegen Olali, doch eine Minute später war er machtlos. Olali bediente den zu Saisonbeginn von Hauenstein nach Morlautern gewechselten Henderson. Dieser ging von links in den Strafraum und schlenzte den Ball ins lange Eck (0:2/51.). Ein Elfmeter brachte Hauenstein ins Spiel zurück. Morlauterns Joshua Smith stieß völlig unnötig den nun mitstürmenden Weishaar im eigenen Sechzehner um – Strafstoß. Der bis dahin abgemeldete Mittelstürmer Kevin Rose verwandelte sicher zum 1:2 (60.). Fast hätte der eingewechselte Yannick Roth bereits nach 67 Minuten den Ausgleich geschafft. Nach schöner Kombination über Rose und Marius Schäfer hatte Roth aus acht Metern freie Schussbahn. Doch statt eine Torecke anzuvisieren, drosch Roth den Ball aufs Tor und traf die Beine des in der Mitte verharrenden Sanyang. Eine Minute später meisterte auf der anderen Seite Keeper Jung den Schuss von Erik Tuttobene. „In der zweiten Hälfte haben wir das gut gemacht. Vor allem der Spielaufbau war besser“, zog SCH-Trainer Eiermann sein Fazit. So spielten sie SC Hauenstein: Kevin Jung - Keller, Weiler, Weishaar (81. David Jung), Ochs - Leininger (46. Wick), David Schäfer - Marius Schäfer, Seibel, Serif Oglou (62. Roth) - Rose.

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