Pirmasens Nachruf: Kunstsammler Baier gestorben

Der Pirmasenser Kunstsammler Alexander Baier ist am Sonntag im Alter von 79 Jahren verstorben. Mit mehr als 2500 Werken zeitgenössischer Künstler stellt die Sammlung Baiers eine der größten des Landes dar.

Der gebürtige Bremer machte zunächst eine Banklehre, studierte dann Jura und Verwaltungswissenschaften und gründete 1961 noch während des Studiums eine Galerie in Mainz. Dort organisierte er überregional beachtete Ausstellungen mit Größen der deutschen Kunst wie Emil Schumacher, Horst Antes, Walter Stöhrer oder K.O. Götz. Später kaufte die Zeitschrift „Vernissage“, die nach der Umbenennung in „Kunstmagazin“ sich zur größten Kunstzeitschrift im deutschsprachigen Raum entwickelte. Mit dem Sammeln von Kunst fing er bereits als 25-jähriger Student an und kaufte günstige Arbeiten von noch nicht so bekannten und nicht angepassten Künstlern. Mit der Stelle als Museumsdirektor in Schloss Salder in Salzgitter verkaufte Baier die Zeitschrift und konzentrierte sich in Salzgitter auf die Museumsarbeit. Von 1985 bis zu seiner Pensionierung baute der Kunstsammler Kunstereignisse in Salzgitter auf und verschaffte damit der Industriestadt ein bundesweites Renomee als Kulturstandort. Unter anderem konnte Alexander Baier eine Sammlung zum Thema „Arbeitswelt“ entwickeln und Bildhauersymposien veranstalten. Die jährliche Ausstellung „Salon Salder, aus den Ateliers Niedersachsens“ zog bei freiem Eintritt immer mehr als 50.000 Besucher an. An der Bremer Universität rief er den Lehrgang „Künstler als Beruf“ ins Leben und übernahm gleich die entsprechende Professur. Nach seiner Pensionierung zog es ihn mit seiner Frau Gabriele Baier-Jagodzinski in die Pfalz. Das Paar kaufte sich in der Pirmasenser Innenstadt ein Haus, wo Baier sich um die Ordnung seiner Sammlung und den Leihverkehr der Werke kümmerte. Ausstellungen aus der Sammlung Baier waren unter anderem in Neunkirchen, Herne sowie der Landauer Villa Streccius zu sehen. (kka)

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