Pirmasens Neues Zauberwort: TTR-Wert

PIRMASENS. Mit dem TTR-Wert (Tischtennis-Rating-Wert) beginnt ein neues Zeitalter im Tischtennissport. Es ist damit möglich, ligenübergreifend – künftig sogar bundesweit – Spieler miteinander zu vergleichen. Was zunächst für viel Verwirrung gesorgt hat, sehen auch Funktionäre aus der Region Pirmasens nun äußerst positiv.

Mit Einführung des TTR-Wertes kann man einen ligenübergreifenden Spielstärkenvergleich durchführen. Die Tischtennisspieler müssen sich vom Paarkreuz- und Ligen-Denken verabschieden. Das bisherige Sechser-Bilanz-System war nicht über Spielklassen hinweg vergleichbar. Nicht alle regionalen Tischtennis-Verbände in Deutschland haben sich allerdings dem TTR-System angeschlossen. Der Pfälzische Tischtennis-Verband (PTTV) stellt in dieser Saison die Mannschaften aber erstmals anhand des neuen Punktesystems auf. Die Berechnung des TTR-Wertes orientiert sich an der Elo-Zahl. Die ist bekannt aus dem Schachsport. Entwickelt wurde sie von Arpad Elo für den amerikanischen Schachverband. In Anlehnung an das Elo-System wurde der TTR-Wert entwickelt. Der ist eigentlich bekannt als QTTR-Wert. Das Q in QTTR steht für Quartal: Viermal im Jahr wird zu bestimmten Stichtagen der TTR-Wert festgestellt. Beim PTTV gilt für die Vorrunde der Wert vom 11. Mai, für die Rückserie der Wert vom 11. Dezember. Entsprechend dieser Werte sollen die Teams aufgestellt werden. Dies ist aber kein Muss. Es kann auch entgegen der TTR-Werte aufgestellt werden. Mannschaftsintern muss erst bei Überschreitung von 35 Punkten umgestellt werden, mannschaftsübergreifend ab 50 Punkten. Wird dies nicht eingehalten, bekommen die nicht entsprechend der TTR-Punkte platzierten Spieler Sperrvermerke und dürfen nicht mehr in der höherklassigen Mannschaft eingesetzt werden. Ein Beispiel: Würde Thomas Veith, Spitzenspieler im Pfalzliga-Team des TTC Nünschweiler, in die Bezirksliga-Mannschaft des Klubs gestellt, wäre dies zwar zulässig. Der ehemalige Pfalzmeister dürfte danach aber nicht mehr in der ersten Mannschaft spielen. „Es ist nun eine klare Sache, wie die Mannschaften aufgestellt werden“, sagt Bezirksschülerwart Matthias Reichert aus Hauenstein. Maximal kann der Wert in einem Spiel um 16 Punkte gesteigert oder gesenkt werden. Die Berechnung des TTR-Wertes erfolgt, stark vereinfacht, nach dem System: Je stärker der Gegner, desto mehr Punkte erhält man, je schwächer der Gegner, desto weniger. Dementsprechend kann man gegen starke Gegner nur wenig Punkte verlieren, gegen schwache Kontrahenten hingegen deutlich mehr. „Noch besteht eine kleine Unwucht, die Werte werden erst in einem halben Jahr stabil werden“, erklärt der Vizepräsident Sport des PTTV, Peter Baumann aus Waldfischbach-Burgalben. Ein Problem sei, dass noch nicht jeder genug Spiele absolviert habe, die in die Wertung einfließen. Ein Grund dafür seien die Bezirkseinzelmeisterschaften oder die Ranglistenturniere. „Das System ist gerecht. Es gibt nur eine Hand voll Fälle, bei denen die Werte nicht stimmig waren, dort waren wir aber kulant“, erläutert Baumann. Einen Betrugsversuch wie im Hessischen Tischtennis-Verband schließt der PTTV-Vizepräsident aus, denn private Turniere oder Vereinsmeisterschaften fließen in der Pfalz nicht in die Punktwertung ein. TOP 10 QTTR-Punkte Bezirk Westpfalz Süd: 1. Thomas Veith (TTC Nünschweiler) 2. Henry Wiche (TTC Nünschweiler) 3. Stefan Links (1. TTC Pirmasens) 4. Heiko Dreßler (TTC Höhfröschen) 5. Franz-Xaver Sema (TTC Riedelberg) 6. Berthold Ehrhart (TTC Dahn) 7. Lars Wolf (TTC Nünschweiler) 8. Andy Halinski (SV Ruhbank) 9. Timo Schultz (TTC Nünschweiler) 10. Dietmar Lang (TTC Nünschweiler)

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