Pirmasens Pirmasens: Rigo Meyer engagiert sich am Städtischen Krankenhaus

„Darauf bin ich stolz, dass wir den Menschen aktiv helfen und ihnen ein Stück Lebensfreude schenken“, erzählt Rigo Meyer.
»Darauf bin ich stolz, dass wir den Menschen aktiv helfen und ihnen ein Stück Lebensfreude schenken«, erzählt Rigo Meyer.

Prävention, Informationsveranstaltungen und Austausch: Rigo Meyer hat das Patientenforum in Pirmasens etabliert und die Grünen Damen und Herren ins Städtische Krankenhaus geholt. Aus dem einfachen Grund, weil es ihm Freude macht, anderen Menschen zu helfen. Seine Motivation schöpft der heute 63-Jährige aus eigenen Erfahrungen als ehemaliger Geschäftsführer der DAK Pirmasens.

Rigo Meyer ist seit Jahrzehnten Ansprechpartner in Gesundheitsfragen. Als Geschäftsführer der DAK Pirmasens veranstaltete er regelmäßig Gesundheitstage, half und informierte, wo er konnte. Er ist nicht nur ein wahrer Fachmann, sondern einer, der anpacken will. 35 Jahre lang wirkte der Sozialversicherungsfachangestellte in seinem Beruf. Als er dann aus gesundheitlichen Gründen die Arbeit aufgab, klaffte eine Lücke. Da trat die inzwischen verstorbene Kristina Rehage an ihn heran und bat Rigo Meyer, ihr bei der Organisation von Informationsveranstaltungen im Krankenhaus behilflich zu sein. Das war die Geburtsstunde des Fördervereins Patientenforum Städtisches Krankenhaus Pirmasens im Jahr 2004.

Pirmasenser sollen Vertrauen schöpfen 

Es begann mit pflegeonkolgischen Treffs und die hat man schnell ausgeweitet: auf Veranstaltungen für Kinder und Jugendliche, um über Alkohol, Drogen und Zigaretten aufzuklären oder einfach nur zu erklären, wie man sich ein gesundes Frühstück zubereitet. Das Angebot kommt an. 1942 Kinder und Jugendliche nahmen im vergangenen Jahr an den Veranstaltungen „Ohne Kippe“, „Drogen-ohne-mich“ und „Fit ist cool“ teil. Auf dem Programm stehen aber immer auch Vorträge von Ärzten, die über wechselnde gesundheitliche Themen sprechen: nicht nur über Krebs, sondern auch über Volkskrankheiten wie Arthrose und Diabetes. Dies sei nicht nur informativ für die betroffenen Patienten, sondern auch eine Verabredung, bei der sich Ärzte drinnen und draußen kennenlernen. „Es ist von Vorteil für die Patienten, wenn sich die Ärzte kennen“, erklärt Meyer, denn nur so können sie sich austauschen und ihre Erfahrungen bündeln. Meyer findet es wichtig, dass die Pirmasenser wissen, welche Behandlungsmethoden im Krankenhaus möglich sind, damit sie Vertrauen schöpfen und nicht sonst wohin fahren, um sich behandeln zu lassen. Als ein Freund als Notfall ins Krankenhaus eingeliefert wurde und niemanden hatte, der ihm ein paar persönliche Dinge hätte bringen können, war er tief betroffen und startete sein nächstes Projekt. „Ich hatte die Idee, die Grünen Damen und Herren nach Pirmasens zu holen“, erinnert er sich an die Situation 2011. Die „grünen“ Helfer, es sind momentan 25 Personen, sind seitdem fast täglich im Städtischen Krankenhaus unterwegs, um den Patienten dort zur Hand zu gehen: Sie holen Telefonkarten, ein Stück Kuchen oder etwas zum Trinken, oder nehmen sich einfach nur Zeit für ein Gespräch, halten den Menschen die Hand. „Darauf bin ich stolz, dass wir den Menschen aktiv helfen und ihnen ein Stück Lebensfreude schenken“, erzählt Rigo Meyer, der immer auf der Suche ist nach engagierten Menschen, die einsteigen. Denn die Angestellten im Krankenhaus seien häufig durch administrative Aufgaben so im Stress, dass keine Zeit bleibe für Zuwendung. Aber die Lebensfreude strahle auf die Helfer zurück, das sei das Schöne am ehrenamtlichen Engagement der grünen Damen und Herren, die grünen Engel, wie Rigo Meyer sie nennt.

Patientenforum sammelt Spenden

Seit 2007 hat das Patientenforum auch mit Spenden geholfen, durch die das Krankenhaus Dinge anschaffen konnte, die nicht unbedingt zum Versorgungsstandard gehören, aber für die Patienten sehr hilfreich sein können. Die Rede ist beispielsweise von Mobilitätsstühlen, einem mobilen EKG-Gerät oder von der Finanzierung von Weiterbildungen und der Studentenförderung. 57.830 Euro flossen in die Anschaffungen und Projekte zum Wohle der Patienten. Wie viel Zeit er darauf verwendet, kann Rigo Meyer nicht sagen. Das sei ganz unterschiedlich: drei bis vier Vorstandssitzungen, die Veranstaltungen im Krankenhaus, Telefonate, Mails. Er weiß nur, dass seine Arbeit ohne die Unterstützung der Vorstandschaft so nicht möglich wäre. Genauso wichtig sei die Hilfe von Uwe Bernhard, einem Mitarbeiter des Krankenhauses, der den Ehrenamtlichen bei terminlichen Absprachen maßgeblich hilft.

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