Pirmasens Pirmasenser CDU-Politiker zum Merkel-Rückzug: „Die Annegret ist meine Favoritin“

Drei lokale Unions-Politiker über die Zukunft an der Spitze der Partei

Gestern hat Bundeskanzlerin Angela Merkel verkündet, im Dezember nicht erneut als CDU-Vorsitzende anzutreten und ihre Kanzlerschaft mit der Bundestagswahl 2021 auslaufen zu lassen. Wir haben uns bei lokalen CDU-Politikern umgehört, wie sie die Lage um Merkels Nachfolge einschätzen. Für Merkels Nachfolge haben sich bereits drei CDU-Politiker ins Rennen gebracht: Friedrich Merz, ehemaliger Vorsitzender der Unionsfraktion im Bundestag, CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer und Gesundheitsminister Jens Spahn. „Die Annegret ist meine Favoritin“, sagte Anita Schäfer, die für den Wahlkreis Pirmasens-Zweibrücken im Deutschen Bundestag sitzt, gestern auf RHEINPFALZ-Anfrage. „Sie ist sehr fleißig, engagiert und blickt über den Tellerrand“, so Schäfer. Kramp-Karrenbauer habe sie schon in deren Zeit als saarländische Innenministerin kennen und schätzen gelernt. „Sie hat als Ministerpräsidentin ihre Arbeit bereits gut gemacht“, ergänzte Schäfer. Auch Merkels Kanzlerschaft bewertet sie überaus positiv: „In der Gesamtschau wird Angela Merkel in der Reihe der CDU-Parteivorsitzenden mit ihren Leistungen zweifelsohne herausstechen. Sie hat unsere Partei geöffnet und modernisiert.“ Für den Pirmasenser Oberbürgermeister und CDU-Kreisvorsitzenden Bernhard Matheis ist es zu früh, um über die Merkel-Nachfolge zu sprechen. „Ich warne davor, das an der Person festzumachen“, sagte er gestern. Viel wichtiger sei ihm die Frage nach der Ausrichtung. Seit 1978 ist Matheis bei der CDU, wurde politisiert durch Konrad Adenauer und Ludwig Erhard. Für ihn muss ein neuer CDU-Vorsitzender vor allem „auf die Eigenständigkeit der Menschen setzen“, sagte er. Und: Er müsse alte CDU-Konzepte in die heutige Zeit übersetzen, etwa die soziale Marktwirtschaft auf die Digitalisierung übertragen. Für den Kreisvorsitzenden der Südwestpfalz, den Landtagsabgeordneten Christof Reichert, war es ein positives Zeichen, dass Merkel die Verantwortung für die verlorenen Wahlen in der Vergangenheit übernommen hat. Die Partei habe nun die Möglichkeit, sich neu aufzustellen. Auf eine einzelne Person würde er sich jedoch nicht festlegen wollen. „Die Inhalte sind wichtiger“, sagte er gestern. Ein neuer Bundesvorsitzender müsse „die Themen belegen, die die Menschen emotional berühren, und er muss das Ohr an der Basis haben“, so Reichert. Es brauche jemanden, der die CDU neu aufstelle und eine gute Diskussionskultur zulasse. Thomas Weiner, Landtagsabgeordneter für Pirmasens, tippt auf Annegret Kramp-Karrenbauer. „Alle drei Kandidaten haben ihre Stärken“, sagte er gestern. Auch seien alle in der Lage, die Lücke zu füllen, die Merkel hinterlasse. Merz sei ein ausgezeichneter Rhetoriker, der noch viele Fans aus seiner aktiven Zeit als Fraktionsvorsitzender habe, Kramp-Karrenbauer habe ihr Amt als Ministerpräsidentin für die Neuaufstellung der CDU geopfert und ihre Arbeit bisher gut gemacht, und Jens Spahn stehe für einen „echten“ Neuanfang. Merz und Spahn, beide sind in der Vergangenheit bereits als Merkel-Kritiker aufgetreten, könnten jedoch keine reibungslose Zusammenarbeit zwischen Fraktion, Partei und Regierung gewährleisten. Kramp-Karrenbauer, die von Merkel als Generalsekretärin vorgeschlagen wurde, könne das. Politik

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