Pirmasens Pirmasenser hadern mit Schiedsrichter

MAINZ. Als Schiedsrichter Patrick Simon gestern das Fußball-Oberligaspiel beim SV Gonsenheim abpfiff, schimpften die mit 1:2 (0:1) unterlegenen Spieler des FK Pirmasens II wie die Rohrspatzen.

„Der springt nur in mich rein“, ärgerte sich Selim Avci mit Blick auf die spielentscheidende Szene in der 89. Minute. Gonsenheims Nils Letz hatte ein äußerst intensives Luftduell mit dem Pirmasenser Linksverteidiger gesucht, Avci blieb liegen, der Ball kam zu Maxim Bujnov, der per Flachschuss das 2:1 für die Mainzer erzielte. „Wir hätten uns genau so aufgeregt“, gab SVG-Vizepräsident Hans Walter Sans zu. „Gonsenheim ist der glückliche, nicht der verdiente Gewinner“, fand FKP-Trainer Patrick Hildebrandt, der in Durchgang eins eine Partie gesehen hatte, „die der Tabellensituation geschuldet“ gewesen sei. Vorsicht war geboten, denn beide Mannschaften wollten tunlichst den Abstand zur Gefahrenzone wahren. Sie agierten ähnlich engmaschig im flachen 4-4-2, und da das Tempo in den Kombinationen fehlte, wurden die Wege in die Strafräume auf dem langen Gonsenheimer Kunstrasen weit. Um die Konterstärke der Gäste wissend, schlugen die Platzherren eine äußerst kontrollierte Gangart an. Torannäherungen resultierten in erster Linie aus Gegenpressing-Erfolgen. Nach einem Fehler im FKP-Spielaufbau eroberte Maximilian Kim die Kugel, Shun Shibata schlug zwei Haken und überwand Torhüter Kevin Jung mit einem Schuss aus 18 Metern zentraler Position flach ins linke Eck zum 1:0 (45.+1). Der Regionalliga-Unterbau kam deutlich tatendurstiger aus der Kabine. Avci zwang SVG-Keeper Kevin Darmstädter aus 18 Metern zu einer Flugeinlage (49.), Jemal Kassa kurz darauf aus Kurzdistanz zu einer starken Fußabwehr (50.). Ein dickes Ding war auch die Chance von Luca Eichhorn, der nach einer Flanke acht Meter vor dem Gehäuse die Kugel nicht richtig traf (59.). Als die Gonsenheimer schon auf Ergebnissicherung aus waren, musste sich Balcan Sari bei einer Flanke mächtig strecken, um Dennis Krobs Torerfolg zu verhindern. Die folgende Ecke, von Avci getreten, fand den eingewechselten Christopher Ludy, der zum 1:1 einnickte (86.). Ein Ausgleich, der Bestand gehabt hätte, hätte es nicht diese verhängnisvolle Szene 180 Sekunden später gegeben. Zu allem Überfluss verdrehte sich Innenverteidiger Frederik Eitel noch den Knöchel; ein Bänderriss ist zu befürchten. „Dieses Ende passt zu unserer Situation“, sagte Hildebrandt. „Das 1:1 war verdient. Gegen so eine Entscheidung vom Schiri kannst du nichts machen“, merkte Avci kopfschüttelnd an, „es ist für die Gonsenheimer einfach gut gelaufen.“ Deren Trainer Babak Keyhanfar hatte wenigstens warme Worte für die Gäste parat: „Wir sind froh, so eine junge Mannschaft, die versucht, ihr Spiel aufzuziehen und eine riesige Qualität mit dem Ball hat, hinter uns gelassen zu haben.“ Im Spielplan und einstweilen in der Tabelle. |scht

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