Pirmasens Prozess gegen mutmaßlichen Polizeiangreifer ausgesetzt – warum das notwendig war

Als der Mann gefesselt werden sollte, wehrte er sich.
Als der Mann gefesselt werden sollte, wehrte er sich.

Weil er Polizeibeamte tätlich angegriffen, verletzt und beleidigt haben soll, musste ein 37-jähriger Mann am Montag vor Gericht erscheinen. Das Verfahren wurde ausgesetzt – aus einem ungewöhnlichen Grund.

Laut Anklage wurde der Polizei in den frühen Morgenstunden des 26. Februar 2023 gemeldet, dass eine Person im Kreuzungsbereich Rodalber und Zweibrücker Straße die Außenspiegel von Fahrzeugen abtrete. In der Gärtnerstraße hätten die Beamten den Angeklagten angetroffen, als er gerade gegen eine Warnbake getreten habe. Da er sich verbal aggressiv verhalten habe, wollte ihn die Polizei durchsuchen. Gegen die Fesseln, die ihm angelegt werden sollten, habe er sich gewehrt. Deshalb sei er zu Boden gebracht worden. Dort habe er einem Beamten in den Daumen gebissen, was zu einer Einblutung, Schwellung und Schmerzen geführt habe. Auch als er ins Polizeiauto gesetzt werden sollte, habe er sich gesperrt und die Beamten beleidigt.

Der 37-Jährige, der kein unbeschriebenes Blatt ist, räumte ein, dass er gegen ein Schild getreten habe. Aber in der Straße, in der Außenspiegel abgetreten wurden, sei er nicht gewesen, betonte er. Die Polizei sei sehr unhöflich zu ihm gewesen und habe ihn einfach auf den Boden geworfen. Außerdem habe ihm ein Beamter den Finger in den Mund gesteckt und nach hinten gezogen. Zudem sei er alkoholisiert gewesen, machte er geltend.

Nun hätten bei der Verhandlung am Dienstag Zeugen gehört werden müssen. Der Angeklagte war aber am Wochenende bei einem Verkehrsunfall verletzt worden und hatte Schmerzen. Da er nicht krankenversichert sei, habe er sich nicht operieren lassen. Ein entsprechender Bericht lag dem Gericht vor. Die Richterin setzte das Verfahren deshalb aus.

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