Pirmasens Rockmusiker bestätigen ihren guten Ruf

Marko Burkhard, Michael Schwartz, Jürgen Zapp, Karin Bieg und Marcus Wadle (von links) haben an diesem Abend eine Band gebildet.
Marko Burkhard, Michael Schwartz, Jürgen Zapp, Karin Bieg und Marcus Wadle (von links) haben an diesem Abend eine Band gebildet.

Trotz allerlei Mäkeleien über Pirmasens verfügt diese Stadt bekanntenmaßen über eine exzellente Rockmusik-Szene. Dies wurde dem Live-Musik-Freund am Donnerstagabend während des mittlerweile 26. „X-Mas-Jam“ wieder einmal vor Augen geführt.

Es spielten drei sogenannte Session-Bands, zusammengewürfelt aus den PS-All-Stars, einigen Musikern aus Hauenstein sowie dem mit Preisen überhäuften Country-Musiker Danny Wünschel aus Leimersheim. Der Musikclub „Z1“ war mit 200 Besuchern komplett ausverkauft. Zu Beginn wurde gleich mal die härtere Rockmusik-Keule ausgepackt. Die wohlbekannten Frontladys Susi Wallitt („Brotherhood“) und Karin Bieg („Tumbleweed“) wechselten sich im Laufe ihres Konzerts ab beziehungsweise unterstützten sich gegenseitig mit Hintergrundgesang. Jürgen „Pepe“ Zapp („Mister Slowhand“) und Marko „Earp“ Burkhart („Three Leaves“) bildeten ein vorzügliches Gitarristen-Tandem. Michael „Blacky“ Schwartz („Storytellers“) sowie Frank Reber („Nasty Five“) wechselten sich am Bass ab, Marcus Wadle spielte das Schlagzeug und Daniel Krüger bediente das Keyboard. Schon der Einstieg mit dem einstigen Super-Hit „Nobody’s Wife“ (Anouk) war vielversprechend. Die Hymne „Burning Heart“ („Survivor“) und „Hedonism“ („Skunk Anansie“) steigerten sogleich die Stimmung unter den Zuschauern, die bis press vor den Bühnenrand standen. Der Led Zeppelin-Klassiker „Whole Lotta Love“ wurde ebenfalls sehr gut interpretiert und vor „Another Thing Coming“ („Judas Priest“) ging dann der Wechsel von Schwartz zu Reber vonstatten. Absoluter Höhepunkt dieses ersten Konzerts war eine famose Version von „Wanted Dead Or Alive“ („Bon Jovi“). Das Akustikgitarren-Intro zu Beginn wurde in brillanter Weise vom Ausnahmekönner Phillip Graf („Nyabinghi“, „RockXn’“) beigesteuert und Susi Wallitt übernahm gewohnt bravourös den Leadgesang. Apropos Phillip Graf: Session-Band zwei agierte neben dem Bandleader in der Besetzung Peter Barthelmes am Bass, Drummer Christian Schüssler, Katrin Graf („B.I.R.D.“, „Udos Lindenwerk“) und Jan-Luca Ernst hinter den Mikrofonen sowie Sänger und Gitarrist Danny Wünschel, der mit Auszeichnungen wie „Deutscher Country-Preis 2016 - Newcomer des Jahres“ und „Deutscher Rock & Pop Preis 2017“ hochdekoriert ist. Das Programm dieser Formation bestand ausschließlich aus bekannten Country-Rock-Songs – angefangen beim flotten „Guitars & Cadillac“ (Dwight Yoakam) mit Wünschel am Leadgesang, über das von Katrin Graf großartig gesungene „Redneck Woman“, bis hin zu den von Jan-Luca Ernst gesanglich veredelten „Broken Halos“ (Chris Stapleton) und „Folsom Prison Blues“ (Johnny Cash). Die zahlreichen Cowboy-Hüte auf der Bühne und der immens spielfreudige Wünschel taten ihr Übriges, um die Besucher zu begeistern. Zudem muss das immens gefühlvolle Gesangsduett von Graf und Ernst beim Johnny Cash-Knüller „Hurt“ erwähnt werden. Die Gruppe verstand es absolut, eine ausgelassene Stimmung im „Z1“ zu entfachen. Bei der dritten Band des Abends kamen dann die Anhänger der 1970er bis 90er Pop- und Disco-Musik auf ihre Kosten. Die Band-Kapitäne Dennis Köhler von „Deep Green Sunset“ am Gesang und Gitarrist Marko Burkhart („Three Leaves) hatten die erfahrenen Sängerinnen Steffi Empel („2 Of US“) und Tina Skolik („From Da Soul“), Bassist Sebastian Sommer („Fistful Of Rage“), Keyboarder Daniel Krüger und Trommler Dominik Rivinius („Studna“) um sich versammelt. Der erste Höhepunkt war das extrem groovige, von Empel klasse gesungene „Everybody Dance“ („Chic“). Den Lionel Ritchie-Kracher „All Night Long“ nahm sich Köhler in gewohnt routinierter Manier vor, bevor Skollik mit dem Tanzflächenfeger „Play That Funky Music“ („Wild Cherry“) für mächtig Stimmung im „Z1“ sorgte. Mit „Uptown Funk“ (Mark Ronson feat. Bruno Mars), „Disco Inferno“ („The Tramps“) oder Stevie Wonders „Superstition“ hatte man weitere ehemalige Super-Hits im Gepäck und pushte das Stimmungslevel im „Z1“ stetig höher.

x