Montagsumfrage „Sicherheit auf den Autobahnen geht vor“

Denis Jung
Denis Jung

Viele Menschen in Deutschland sind für ein Tempolimit von 130 Stundenkilometern auf Autobahnen. Befürworter meinen, dass so durch Einsparungen beim Spritverbrauch eine schnellere Unabhängigkeit vom russischen Ölmarkt möglich sei. Aber auch das Klima spielt dabei eine wichtige Rolle. Wie denken Passanten in Pirmasens darüber? Die RHEINPFALZ hat sich in der Fußgängerzone umgehört.

Mandy Dauenhauer fährt zwar kein Auto, hat aber klare Vorstellungen, wie es auf den Autobahnen in Zukunft zugehen soll. „Ich bin öfter Beifahrer und empfinde es sehr unangenehm, wenn zu schnell gefahren wird. Ein Tempolimit würde ich daher befürworten, da es dann sicher auch weniger Verkehrstote gibt“, sagt sie.

Dass er auf der Autobahn oft einen Bleifuß hat, gesteht Martin Müller. „Ich fahre seit 15 Jahren Auto und fahre sehr gerne schnell, gerade bei meiner Arbeit als Kurier. Ich bin frei von Angst, selbst wenn ich 220 Stundenkilometer fahre. Daher bin ich natürlich gegen eine generelle Geschwindigkeitsbegrenzung“, sagt er.

Beispiel Niederlande

Ein Tempolimit, wie es derzeit in der Politik diskutiert wird, hält Frank Florack für gut und sinnvoll. Vorbild könnten andere europäische Länder sein, in denen er oft unterwegs ist. „Sind Sie auf einer Schnellstraße in Holland unterwegs, dürfen Sie maximal 100 fahren. Auf Außerortsstraßen liegt die erlaubte Höchstgeschwindigkeit bei 80, und das ist ein viel entspannteres Fahren“, so Florack.

Dieses Jahr will der 22 Jahre alte Pirmasenser Marco Renneis seinen Führerschein machen. Er hat sich vorgenommen, langsam und bedächtig zu fahren. „Ich habe vor ein paar Jahren eine gute Freundin durch einen Verkehrsunfall verloren. Sie fuhr in einer Kurve zu schnell, und dann war es auch schon passiert. Das hat mich geprägt“, erzählt er. Als Beifahrer fühle er sich immer unwohl, wenn jenseits der 200 gefahren werde, weshalb er ein Tempolimit von 130 befürwortet. „Sicherheit geht für mich einfach vor“, sagt Renneis dazu.

Sorgen um das Klima

Roland Fleischer fährt ab und an zwar gerne schnell, hält ein Tempolimit von 150 allerdings für sinnvoll. „150 wäre ein guter Kompromiss zwischen 120 und 200. Da ich einen Firmenwagen fahre, tun mir die derzeit hohen Spritpreise nicht allzu sehr weh, höchstens wegen des Klimas mache ich mir da so meine Gedanken.“

Da er oft im Außendienst arbeitet, ist Denis Jung viel mit dem Auto unterwegs. Als Raser bezeichnet er sich nicht, allerdings gibt er zu, hin und wieder dort, wo es möglich ist, auch einmal schneller zu fahren. „An die Tempobegrenzungen halte ich mich natürlich – von daher ist für mich ein generelles Tempolimit nicht so wichtig. Ich würde das alles einfach so lassen, wie es aktuell ist“, sagt er.

Roland Fleischer
Roland Fleischer
Marco Renneis
Marco Renneis
Frank Florack
Frank Florack
Martin Müller
Martin Müller
M. Dauenhauer
M. Dauenhauer
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