Pirmasens Sommerschule: Wie Schüler in den Ferien Lernlücken schließen

Bei all dem Lernen darf es zwischendurch auch mal ein Eis sein. Hier im Bild: Die Kinder gemeinsam mit Oberbürgermeister Markus
Bei all dem Lernen darf es zwischendurch auch mal ein Eis sein. Hier im Bild: Die Kinder gemeinsam mit Oberbürgermeister Markus Zwick.

Den Unterrichtsstoff des vergangenen Schuljahres wiederholen und üben – darum ging es bei dem Projekt „Lernen in den Ferien“ an der Pirmasenser Volkshochschule in den letzten beiden Ferienwochen. Auch Deutschlernen war angesagt.

Die Teilnehmer wurden in der zweiwöchigen Lernphase nach Angaben von Stanislaw Bayer, Leiter der Pirmasenser Volkshochschule (VHS), in Kleingruppen von pädagogisch qualifizierten Dozenten angeleitet. Dabei handelte es sich um Lehrkräfte im Studium, aktive Lehrer oder auch um Lehrer im Ruhestand.

Die „Sommerschule“ ging ursprünglich als Initiative gegen Lernlücken während der Corona-Pandemie an den Start. „Der Schwerpunkt der Kurse lag, wie jedes Jahr, auf den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch“, sagt Bayer. Zum dritten Mal in Folge fand das Projekt, das mit Landesmitteln finanziert wird, in Pirmasens statt. 32 Jungen und Mädchen von unterschiedlichen Schulen waren es diesmal, die von dem Angebot Gebrauch machten und auf vier Kurse aufgeteilt wurden. „Die Kinder konnten erstmals auch an Tablets arbeiten, wie im normalen Unterricht auch“, berichtet der VHS-Leiter weiter und ergänzt: „Die Geräte haben wir vom Medienzentrum Südwestpfalz ausgeliehen, damit wir mehr auf die Bedürfnisse der Kinder eingehen können.“

Auch Schüler in Berufsvorbereitung dabei

Parallel zu „Lernen in den Ferien“ liefen außerdem Feriensprachkurse für schulpflichtige Kinder mit Migrationshintergrund. Dort lernten die 46 Teilnehmer spielerisch die deutsche Sprache kennen. Bei den Kindern und Jugendlichen im Alter von sieben bis 18 Jahren handelte es sich zum Großteil um Grundschüler. Aber auch Schüler im Berufsvorbereitungsjahr hatten den Weg in die Hans-Sachs-Straße gefunden, um sich auf ihre anstehende Prüfung vorzubereiten. „Die Schüler stammen unter anderem aus Syrien, Indien, Ukraine, Rumänien, Bulgarien, Kroatien, Türkei, Iran und Sudan. Der Schwerpunkt liegt hier auf der Vermittlung mündlicher Sprachkompetenz“, erklärt Bayer. Ein weiteres zentrales Element der Kurse sei die Orientierung der Kinder in ihrem neuen Umfeld. „Dazu tragen praktische Übungen bei, in denen die Kinder und Jugendlichen das Gelernte im Alltag anwenden können – etwa das Einkaufen im Supermarkt“, sagt Bayer. Auch dieses Projekt wurde über Landesmittel finanziert.

Dass beide Projekte einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen leisten und dass sie gleichzeitig den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken, unterstrich Oberbürgermeister Markus Zwick (CDU) bei einem Vor-Ort-Termin am Donnerstag in der Volkshochschule. „Fehlende Sprachkenntnisse im normalen Unterricht sind eine große Herausforderung. Sowohl für die Lehrer als auch für die Schüler selbst“, sagte Zwick und ergänzte: „Deshalb wurden unsere Schulen im Vorfeld über die Projekte informiert. Die Lehrer wiederum haben die Schüler hier in die VHS geschickt.“ Allen Teilnehmern der Sommerschule spendierte er am vorletzten Unterrichtstag ein Eis als kleine Belohnung für ihren Fleiß.

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