Pirmasens Sperre nach Platzverweis?

Wenn sich der Schiedsrichter für Gelb-Rot entscheidet, könnte dies künftig nicht nur in den höheren Klassen – hier wird Yannick
Wenn sich der Schiedsrichter für Gelb-Rot entscheidet, könnte dies künftig nicht nur in den höheren Klassen – hier wird Yannick Osee (links) vom FK Pirmasens bestraft – eine Sperre von einem Spiel nach sich ziehen.

«PIRMASENS.» Bei mehreren Rückrundenbesprechungen in den Fußball-Amateurklassen wurde das Thema öffentlich gemacht – und kontrovers diskutiert. Jürgen Veth, der Vizepräsident des Südwestdeutschen Fußballverbands (SWFV), sprach von Überlegungen im Spielausschuss, einer Gelb-Roten Karte - analog zu den Profis – eine automatische Sperre von einer Partie folgen zu lassen. „Untersuchungen haben ergeben, dass in den Bezirks- und Landesligen sowie in der Verbandsliga die Zahlen der Gelb-Roten Karten zuletzt deutlich gestiegen sind“, informierte Veth. Der SWFV sei einer der wenigen Landesverbände, die es bei einer Gelb-Roten Karte beim Ausschluss aus dem laufenden Spiel belassen. Andere Verbände würden die Spieler für das nächste Spiel sperren. Einen weiteren Grund, tätig zu werden, nannte Franz-Josef Kolb von der Geschäftsstelle des SWFV. „Im Moment ist es so, dass ein Akteur, der im Reservespiel die Gelb-Rote Karte gesehen hat, hinterher in der ersten Garnitur eingesetzt werden kann. Dann schießt er vielleicht das entscheidende Tor. Das sollte nicht sein“, sagte Kolb. Ob es zur Einführung einer Sperre kommt, ist jedoch noch offen, denn bei den Amateuren ticken die Uhren anders. Die Vereinsvertreter gaben zu bedenken, dass dann unter Umständen ein Akteur, der die Gelb-Rote Karte gesehen hat, genauso bestraft werde wie einer, der für eine Rote Karte mit einer Sperre von einem Spiel davonkomme. Einen nicht zu vernachlässigenden Aspekt nannte ein Vereinsspielleiter: „Es ist unbefriedigend, wenn ein Spieler, der zweimal einen anderen am Trikot zieht und dafür die Gelb-Rote Karte sieht, dann noch für eine Partie zuschauen muss.“ Dieser Akteur würde möglicherweise genauso bestraft wie einer, der hinlangt oder mit einem Foul eine hundertprozentige Torchance verhindert. Zudem haben viele Beteiligte den Eindruck gewonnen, dass die Referees schneller Karten ziehen als noch vor Jahren. Ein Kompromiss könnte sein, einen Spieler erst ab der zweiten Gelb-Roten Karte für ein Spiel zu sperren. Das hätte den Vorteil, dass nicht jede Gelb-Rote Karte sanktioniert würde, man aber die Wiederholungstäter erwischt.

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