Pirmasens „Spiel um die goldene Ananas“ verloren

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HAUENSTEIN. Der Meister gab sich im letzten Oberliga-Saisonspiel keine Blöße. Die TuS Koblenz nahm gestern Abend erfolgreich Revanche für die 1:2-Hinspielniederlage und siegte vor 300 Zuschauern bei Vizemeister SC Hauenstein mit 1:0 (1:0). Die befürchteten Ausschreitungen gewaltbereiter Gästefans blieben auch mangels Masse aus.

Ganze 35 Koblenzer Fans hatten die über 200 Kilometer lange Fahrt nach Hauenstein auf sich genommen. Alle blieben friedlich. Bewacht wurden die Anhänger des Ex-Zweitligisten, für die ein eingezäunter Gästeblock installiert worden war, von elf mitgereisten TuS-Ordnern (Auflage des Verbandes), noch mal von mindestens der gleichen Anzahl von Hauensteiner Ordnungskräften und von etwa 45 Polizisten. Daraus ergab sich ein „Betreuungsschlüssel“ von fast zwei zu eins. In der Halbzeitpause, als offensichtlich war, dass an diesem Abend niemand ausfällig werden würde, zog zumindest ein Teil der Polizeikräfte wieder ab. Das Spiel selbst besaß natürlich nicht die Rasse und Klasse des Hinrundenduells im Stadion Oberwerth. Dazu fehlte die sportliche Brisanz. Trotzdem war offensichtlich, dass Koblenz, wenn auch nicht in Bestbesetzung angetreten, keine Gastgeschenke verteilen wollte. TuS-Coach Petrik Sander war ob des Sieges und nun 14 Punkten Vorsprung in der Abschlusstabelle auf den SCH voll des Lobes: „Das war noch mal eine überragende Einstellung meiner Mannschaft. Der Vorsprung spricht eine deutliche Sprache. Super Saison, alles okay!“ Vor den Augen seines künftigen Trainers Thomas Fichtner lieferte auch der SCH eine ansprechende Leistung ab. Zwei Langzeitverletzte, Julian Kern (zehn Wochen Pause), und Jesper Brechtel (acht Wochen), waren erstmals wieder von Beginn an dabei und überzeugten bis zu ihrer Auswechslung. In der ausgeglichenen Partie besaß der SCH die erste Großchance. Doch Kai Schacker schoss acht Meter vor dem gegnerischen Tor über die Latte. In puncto Effektivität machte Koblenz vor, wie es gehen muss. Giorgi Piranashvili nutzte den Fehler von SCH-Abwehrspieler Jan Henrich gnadenlos aus und markierte die Gästeführung (42.). „In der ersten Hälfte war Koblenz etwas aktiver. Wir hatten Glück, dass wir nicht 0:2 zurücklagen. In der zweiten Hälfte waren wir besser drin im Spiel. Der letzte Pass hat etwas gefehlt“, sagte der gute Hauensteiner Christof Seibel. SCH-Keeper Sebastian Grub sprach von einem „Spiel um die goldene Ananas“ und blickte bereits zum Pokalfinale am übernächsten Samstag: „Wir müssen die Spannung hochhalten. Das Pokalfinale wollen wir unbedingt gewinnen. Im Moment tun wir uns etwas schwer, Tore zu machen.“ Bei einer möglichen DFB-Pokal-Teilnahme wird Grub nicht mehr das SCH-Tor hüten, denn er verlässt den Sportclub nach zwei Jahren und wird in Luxemburg spielen. „Ich muss aus beruflichen Gründen wechseln. Das ist von der Entfernung her einfach nicht machbar. Den Verein, zu dem ich wechseln werde, kann ich noch nicht nennen. Noch ist nichts unterschrieben“, sagte Grub. Auch Hauensteins Trainer Kohler richtete gleich nach dem Abpfiff den Blick aufs Pokalfinale: „Dafür müssen wir uns gewissenhaft vorbereiten.“ Ihn freute, dass Julian Kern und Jesper Brechtel wieder fit sind. Dafür hat Kapitän Rösner einen Schlag auf den Zeh abbekommen. Kevin Schwehm, Nico Hillenbrand und Niklas Kupper sind weiter angeschlagen. Bericht im überregionalen Sportteil

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