Irgendwo in Pirmasens Spontaninterview: Die Fasnachts-Hochburgen fehlen noch

Manuela Fried und ihre Familie sind richtige Fasnachtsnarren.
Manuela Fried und ihre Familie sind richtige Fasnachtsnarren.

Als Hexe verkleidet haben wir beim Fasnachtsumzug durch das Winzler Viertel Manuela Fried aus Pirmasens getroffen und spontan für unser Interview angesprochen. Mit uns hat die 50-Jährige über ihre Liebe zur Fasnacht gesprochen und erklärt, warum ein bisschen Frohsinn gerade in diesem Jahr wichtig für sie ist.

Wen haben Sie denn mitgebracht?
Ich bin mit meinen Enkeln und meiner Tochter hier. Wir sind echte Faschingsnarren, wir machen das sehr gerne. Die letzten Jahre hat uns das richtig gefehlt.

Haben Sie in der Coronazeit der Kinder wegen wenigstens ein bisschen zuhause gefeiert?
Wir haben daheim ein bisschen was gemacht. Natürlich haben wir uns an die Regeln gehalten und waren in der Zeit, in der nichts gegangen ist, unter uns. Das war natürlich kein Vergleich. Ansonsten nehmen wir bei der Fasnacht alles mit und sind jetzt froh, wieder unbeschwert feiern zu können.

Haben Sie das Faschingsgen Ihrer Tochter vererbt?
Ja, klar. Als sie noch klein war und es noch mehr Veranstaltungen in der Stadt gab, waren wir fast überall. Da haben wir gar nichts ausgelassen – ob das in Dahn war, ob das in Rodalben oder Pirmasens war. Auch bei den Sportvereinen waren wir, bei der Rot-Weiss, der SG, der Grün-Weiss oder sonst irgendwo.

Waren Sie auch schon in den Karnevals-Hochburgen und haben dort mitgefeiert?
Nein, da war ich leider noch nicht. Das wäre allerdings ein richtiger Traum von mir. Vielleicht mit meinem Mann zusammen, der heute berufsbedingt leider nicht mit dabei sein kann. Das wäre was, was ich gerne noch machen würde. Einfach mal was ganz Verrücktes. Bislang habe ich den Karneval aus den Hochburgen nur im TV gesehen, das schaue ich immer. Gestern kam auch was aus Frankenthal im Fernsehen, da haben wir auch ein bisschen was geschaut.

Es stehen ja noch ein paar Veranstaltungen im Fasnachtskalender in Pirmasens. Sind Sie dabei?
Beim Kinderfasching auf jeden Fall. Dahn habe ich gerade heute mit meiner Tochter abgeklärt, da sind wir auch wieder dabei. Und den Umzug in Rodalben werden wir uns auch anschauen. Ich war schon immer ein Faschingsnarr.

Warum gefällt Ihnen die Fasnacht denn so gut? Es gibt ja auch Leute, die das gar nicht mögen…
Ein Faschingsnarr war ich schon immer, in der Coronazeit hat mir echt was gefehlt, danach konnte ich krankheitsbedingt nicht unterwegs sein. Es ist einfach mal etwas anderes, man kommt aus dem Alltag raus. Und von Zeiten wie diesen, mit den ganzen Krisen, lenkt die Fasnacht eben ein bisschen ab. Außerdem will man ja den Kindern, wo jetzt alles so teuer wird, ja auch ein bisschen was bieten. Die bekommen die Krisen, ob man will oder nicht, ja auch mit und brauchen ein bisschen Ablenkung. Sie sind ja die Hauptleidtragenden. Sie und die Senioren. Das empfinde ich als ganz schlimm.

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