Pirmasens Starkes Feld treibt Köhler zu „richtig guter Zeit“
«LUDWIGSHAFEN.» Moritz Heene zog am Sonntagmittag mit seinen Eltern sowie einer Gold- und einer Silbermedaille stolz von dannen. Erfolgsgekrönte Rheinland-Pfalz-Meisterschaften waren das für den U20-Leichtathleten aus Rodalben. Wie auch für den Hermersberger Kugelstoßer Leo Wirth, der in Ludwigshafen mit großem Vorsprung den Titel in der U16 gewann.
Schnell noch ein Bildchen mit seinem Trainer beim 1. FC Kaiserslautern, Jochen Allebrand, Arm in Arm vor der Halle, in der er Stunden zuvor seine Bestleistungen abgeliefert hatte, und dann ab durch die Mitte. 8,19 Sekunden über 60 Meter Hürden (Platz eins mit fünf Hundertstelsekunden Vorsprung auf Joshua Wagner von der LG Westerwald), 7,22 Sekunden im Finale über 60 Meter flach (Platz zwei mit 14 Hundertstel Rückstand auf Wagner) – all das Training, all die Fahrten nach Kaiserslautern hatten sich für Heene gelohnt. Vor allem aber auch die Nachmeldung über die Sprintstrecke. „Wir waren am Samstag auf halber Strecke nach Ludwigshafen, als Jochen Alleband den Staffelstart absagte, weil Sebastian Groß ausfiel. Also drehten wir wieder um, und nahmen dafür die 60 Meter zusätzlich ins Programm“, erzählte der 17-Jährige. Zwei Medaillen gingen an junge Leichtathleten des Turnvereins Lemberg. Nils Raab belegte im 3000-Meter-Lauf der U20 in 9:33,33 Minuten den zweiten Platz, Alexander Köhler stürmte über 1500 Meter der Männer in 4:05,23 Minuten auf Platz drei. „Ich bin letztes Jahr schon bei den süddeutschen Meisterschaften 4:06 Minuten gelaufen. Das ist eine richtig gute Zeit. Ich dachte nicht, dass ich so schnell ins Jahr starten kann“, sagte Köhler, der von einem starken Feld profitierte: „Man merkt es schon, wenn man jemanden im Rennen dabei hat, der Tempo macht. Und es macht auch gleich viel mehr Spaß. So kämpft man bis zum Schluss, und die Stimmung in der Halle war richtig gut.“ Piet Palzer vom TVL lief in der U16 über 800 Meter auf Platz fünf (2:18,24 Minuten), Yannik und Pascal Bender belegten im Kugelstoßen der U20 die Plätze sieben und acht mit 9,83 und 9,64 Meter. Dauerläufer Köhler macht übrigens derzeit seinen Trainerschein. Dafür muss er mit dem ein oder anderen Athleten zusammenarbeiten. Einer seiner Schützlinge ist seit letztem Herbst der 14 Jahre alte Leo Wirth vom TB Hermersberg. Der Schüler an der IGS Thaleischweiler-Fröschen hat am Samstag im dritten Versuch so richtig die Kugel „getroffen“ und das vier Kilo schwere Gerät auf 13,35 Meter gewuchtet. Er holte mit über 1,20 Meter Vorsprung den U16-Landestitel. „Jeden zweiten Dienstag arbeite ich mit Alexander Köhler zusammen und seitdem habe ich mich in der Technik sehr verbessert“, erklärte Wirth. Für den neuen LAC Pirmasens gewann Hallen-Pfalzmeisterin Jule Nikolaus im 1500-Meter-Lauf der U20 die Bronzemedaille. Nach hartem Fight um Silber mit Miriam Trossen (LG Bernkastel-Wittlich/5:17,08) musste sie sich in 5:17,37 Minuten knapp geschlagen geben. Ins Finale über 60 Meter stieß Anna-Marie Veith vor. Dort belegte sie in 8,49 Sekunden Platz sechs, nachdem sie im Vorlauf eine 8,36 gelaufen war. Trainerin Claudia Berger schickte ihre beiden Töchter ins Rennen. Jana Berger (16) wurde in der U18 über 800 Meter in 2:38,92 Minuten Sechste, Nina Berger (13) über die gleiche Distanz 14. der U16. „Ich muss noch mehr trainieren für die letzte Runde, damit ich da besser angreifen kann“, sagte die Achtklässlerin am Pirmasenser Hugo-Ball-Gymnasium. Christina Emser belegte im 60-Meter-Sprint der U16 Rang 13 in 8,58 Sekunden. Ramona Heid, die Trainerin der SG Bruchweiler, war in kleiner Besetzung nach Ludwigshafen gekommen. Eva Hüther musste krank daheim bleiben, Hanna Leidner, die zwei Wochen zuvor Pfalzmeisterin im Hochsprung geworden war, belegte bei der Landesmeisterschaft Platz vier. Die 15 Jahre alte Zehntklässlerin am Otfried-von Weißenburg-Gymnasium in Dahn, überflog 1,50 Meter. Als Ziel hatte sie sich 1,55 Meter ausgegeben. Im Trikot des LAZ Zweibrücken starteten Nico Fremgen aus Petersberg, Luna Neef aus Rieschweiler-Mühlbach und Lars Klein aus Saalstadt. Neef kam auf Platz vier im Kugelstoßen der U20 mit 10,52 Meter, Klein rannte im 800-m-Lauf der U18 in 2:05,82 Minuten auf Platz sechs. Sehr zufrieden mit seiner Leistung war Fremgen, der im Stabhochsprung der Männer Vize-Landesmeister hinter seinem LAZ-Kollegen Daniel Clemens aus Mörsbach wurde. „Die 5,20 Meter sind in Ordnung. Es geht langsam vorwärts. Ich muss halt viele Sprünge und viele Wettkämpfe sammeln. Es ist schon eine enorme Umstellung von 4,60 Meter im letzten Jahr auf 5,20 Meter. Längere Stäbe, höherer Griff, das dauert seine Zeit“, sagte Fremgen, der mit einer Teilnahme an den deutschen Meisterschaften in Leipzig in drei Wochen rechnet.
