Pirmasens „Tiroler Jungs“ kämpfen sich ins Halbfinale

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PIRMASENS. Der Fußball-Bezirksligist FC Fehrbach schreibt weiter Pokalgeschichte. Zweimal egalisierten die „Tiroler Jungs“ gestern Abend im Viertelfinale des Südwest-Verbandspokals gegen den Landesligisten SV Geinsheim einen Rückstand und schlugen am Ende erbarmungslos zu. Roman Schäfer köpfte in der 83. Minute den 3:2 (0:1)-Endstand und das Team des nach dem Abpfiff fassungslosen Spielertrainers Jochen Ellermann ins Halbfinale.

„Das ist der Wahnsinn. So was gibt’s doch gar nicht!“ Damit meinte der völlig ausgelaugte Ellermann nicht nur den neuerlichen Pokalerfolg, sondern auch jene Szene in der 90. Minute, bei der allen 500 Zuschauern, egal ob Fehrbacher oder Geinsheimer Fans, für einen Moment das Herz in die Hose rutschte: Pascal Nebel kam aus zehn Metern frei stehend zum Schuss. Der Ball landete zunächst am linken Innenpfosten, sprang von dort an den rechten Pfosten und dann direkt vor die Füße von Michael Appel, der das Spielgerät aus kurzer Distanz neben den Pfosten setzte. Danach war Schluss in einem rassigen Pokalfight unter Flutlicht in der „Tirol Arena“, wie die Fehrbacher ihren Kunstrasenplatz getauft haben. Eine Riesenaktie am Fehrbach-Erfolg hatte Christopher Lorett, der zusammen mit Christian Singer im Mittelfeld prächtig Regie führte und abgezockt zwei Elfmeter ins gleiche, nämlich ins rechte Eck versenkte. „Wenn ich ins Eck treffe, dann ist er auch drin“, sagte der große Kämpfer nach der Partie, in der die Fehrbacher den besseren Start erwischten. Die zunächst vom quirligen und aggressiven Spiel der Gastgeber überraschten Geinsheimer standen defensiv sehr gut, den Fehrbachern fehlte die zündende Idee am Strafraum. Zudem wurde der bullige Lukas Hoffmann bei den langen Zuspielen meist geschickt gebremst. So blieb Marco Schaafs Drehschuss (20.), der am linken Pfosten vorbei strich, die letzte wirklich gute Möglichkeit des Bezirksligisten vor der Pause. In der 19. Minute verhinderte der Pfosten die Führung der Gäste, als Christoph Appel unbedrängt schießen durfte, aber nur den rechten Pfosten traf. Völlig unnötig dann der Einsatz von Roman Schäfer in Minute 25, als er an der Grundlinie Christoph Appel zu hart attackierte. Referee Matthias Fuchs stand daneben und zeigte direkt auf den Elfmeterpunkt. Viktor Schäfer verwandelte den Strafstoß sicher zum 1:0 für die Geinsheimer (25.). Richtig Fahrt nahm die Partie nach dem Seitenwechsel auf. In der 52. Minute wurde Ellermann im Strafraum gelegt, wieder erklang der Pfiff. Den Elfmeter setzte Christopher Lorett zum 1:1 ins rechte Eck. Danach gaben die Fehrbacher zehn Minuten richtig Gas und hatten durch Jonas Loretts Direktabnahme (55.), die über den Kasten strich, die Großchance zur Führung. Die Fehrbacher Drangperiode beendete zunächst Pascal Nebel, der einen Freistoß aus über 25 Metern in den rechten Winkel zur erneuten 2:1-Gästeführung hämmerte. Das war ein Tor des Monats (55.)! Doch die Fehrbacher kamen dank der Torheit von Noel Rapp wieder zurück. Der Geinsheimer riss Florian Grünfelder im Strafraum um und sah Rot. Wieder knallte Christopher Lorett den fälligen Strafstoß unhaltbar zum 2:2-Ausgleich ins rechte Eck (66.). Sieben Minute vor dem Abpfiff nutzten die kämpferisch überragenden Fehrbacher die Überzahl zum Siegtreffer. „Singers Ecke verlängert Ellermann per Fuß und ich köpfe das Ding ins Tor“, beschrieb Schäfer sein goldenes Tor, bei dem die Freude der Fehrbacher keine Grenzen kannte. „Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin“, feierte der Anhang seine Helden. Der SV Herschberg ist gestern Abend mit einer 2:3-Niederlage nach Verlängerung gegen die SG Meisenheim ausgeschieden. Einen Kurzbericht gibt es im überregionalen Sportteil.

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